Nach Ex-KSC-Profi Rainer Schütterle (58) und dem einstigen Ex-Amateurfußballer und Trainer Uwe Maisch (58) sind nun drei Kandidaten bekannt, die sich um den Job im Präsidium des Zweitligisten bewerben.
Am 24. Juni soll in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bei einer Online-Abstimmung der Nachfolger des abgewählten Vize-Präsidenten Martin Müller ermittelt werden.
Kickte von 2002 bis 2008 beim KSC
"Überraschungs-Kandidat" Eggimann wohnt seit einigen Jahren mit seiner Familie in Sindelfingen. Der zweifache Familienvater, verheiratet mit Iris, einer Karlsruherin, hatte immer Kontakt zum KSC. Dem Verein, bei dem er zum Fußball Profi wurde. Im Wildpark legte "Eggi" die Grundlagen zu seiner Karriere.

Der Innenverteidiger spielte von 2002 bis 2008 für die Blau-Weißen, lief insgesamt für den KSC in 176 Partien auf, erzielte dabei als Abwehrspieler 18 Treffer. Eggimann war Kapitän der schweizerischen U-21-Nationalmannschaft, wurde zehnmal in die A-Nationalelf der Eidgenossen berufen, war 2010 in Südafrika WM-Teilnehmer.
Dadurch und durch seine Beratungstätigkeit nach der aktiven Karriere erwarb er gute Kontakte im internationalen Fußball Geschäft. Kennt den Profifußball aus unterschiedlichen Perspektiven. "Eggi" war oft Gast im Wildparkstadion, ein Stopp in der Fächerstadt, um Freunde zu treffen, ist die Regel.
"Ich habe wochenlang überlegt"
Nahezu wöchentlich fährt er in die Schweiz, in den Kanton Aargau, der an Deutschland grenzt, um seine Familie dort zu besuchen. Dass ihn beim KSC in der Führungsetage eine schwierige Situation erwartet, schreckt ihn nicht. "Ich habe wochenlang überlegt, wie ich mich entscheiden soll, nachdem ich immer wieder angesprochen wurde, mich doch für die Wahl zum Vize-Präsidenten aufstellen zu lassen."
Er weiß, dass er ein ausgleichender Mensch ist, einer der immer zur Neutralität neigt. Als Kapitän beim KSC war er zum einen: Der Leader, eine Führungspersönlichkeit. Zum anderen: derjenige, der ausgleichend wirkte. Der Eidgenosse konnte im Team manchen Streit schlichten, manche Ungereimtheit im Keim ersticken.

Er sei als ehemaliger Spieler des Karlsruher SC mit dem Verein noch heute eng verbunden. "Ich habe seine Entwicklung in den vergangenen Jahren genau verfolgt. Mit meiner Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten und dem damit verbundenen Platz im Beirat möchte ich den KSC unterstützen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, anstehenden Herausforderungen mit der nötigen Ruhe positiv zu begegnen und sie miteinander anzugehen".
Hat "jede Perspektive im Fußballgeschäft kennengelernt"
Wichtig für ihn seien zukunftsorientierte Entscheidungen: "Es müssen wichtige, sportliche und wirtschaftliche, Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben", erklärt Mario Eggimann. "Um dieses Ziel zu erreichen, will ich dem Beirat meine Expertise aus Wissen und Erfahrung im Profifußball zur Verfügung stellen." Doch er werde "auch unliebsame Meinungen immer ehrlich aussprechen, wenn sie dem Verein zu weiterem Aufschwung verhelfen".

Eine Stärke: Er habe das Fußballgeschäft "aus jeder Perspektive kennengelernt. Ich habe eine klare Vorstellung davon, wohin die Entwicklung gehen und was ich dazu beitragen kann". Für Eggimann steht, trotz aller Professionalität "der Mensch im Mittelpunkt. Auch in Zeiten von Digitalisierung und Vermarktungsdruck geht es doch immer um den Menschen, was ihm wichtig ist und womit es ihm gut geht. Das schließt jeden einzelnen Fan, Mitarbeiter und Spieler ein. Ich will dafür sorgen, dass wir das beim KSC stets im Auge behalten – und die Begeisterung für den KSC in der Stadt und im Landkreis weiter tragen!"
Es bleibt spannend, wie sich all das im Vergleich zu den Fähigkeiten der Mitbewerber bei den KSC-Mitgliedern niederschlägt.
Gegenkandidat für Schütterle
Seit der Abwahl von Martin Müller am 29. Februar ist das Amt beim badischen Fußball-Zweitligisten vakant. Eggimann, von 2002 bis 2008 Spieler und Kapitän des KSC, würde im Fall einer erfolgreichen Wahl auch Müllers Platz im Beirat und damit im entscheidenden Gremium der Nordbadener einnehmen.
Bereits am 1. März hatte Ex-Profi Rainer Schütterle seine Kandidatur angekündigt. Der 58-Jährige war bereits von 2003 bis 2009 Vizepräsident der Nordbadener. Dritter Bewerber ist der gleichaltrige Uwe Maisch, der Erfahrung aus dem Amateurfußball mitbringt. Die Nachwahl ist auf den 24. Juni terminiert.
Mit Informationen der dpa.