Am kommenden Dienstag, um 12 Uhr im Arbeitsgericht Karlsruhe, ist die wohl entscheidende Verhandlung in Sachen Gondorf gegen den KSC terminiert. Der Ex-KSC-Kapitän hat den Zweitligisten verklagt.
Die große Frage im Prozess lautet: Ist das Vertragsverhältnis zwischen dem Karlsruher SC und Gondorf noch immer gültig oder nicht?
Streit um Vertrag: Wie ist die Klausel zu bewerten?
Die Ansichten der Kontrahenten gehen auseinander. glaubt, dass ihm eine Vertragsklausel eine Weiterbeschäftigung garantiert hätte. Die Krux ist: Wie ist diese speziell formulierte Klausel in seinem ursprünglich bis zum 30. Juni 2024 befristeten Arbeitsvertrag rechtlich zu bewerten?
Konkret legt diese fest, dass sich Gondorfs Kontrakt "bei mindestens 17 Einsätzen" in der Saison 2022/2023 automatisch um eine weitere Saison bis zum 30. Juni 2024 verlängert. "...mit denselben Konditionen wie im Rahmen des vorliegenden Vertrags (…)." Das ist der konkrete Inhalt der Vereinbarung.
Jerôme Gondorf äußert sich bis heute nicht zum KSC-Prozess
Gondorf erreichte die entsprechenden Einsatzanzahlen. Seitens der Justiz war zu hören, dass es "auf die Auslegung dieser Klausel ankommt". Bekommt Gondorf Recht, hätte er aktuell einen Vertrag bis Ende Juni 2025. Dann würde ihm Gehalt zustehen.
Gondorf, der 110-mal in der ersten Bundesliga (Werder Bremen, Darmstadt 98, SC Freiburg) und für den KSC 146-mal in Pflichtspielen auflief, äußert sich nicht öffentlich.
Doch schon vor Monaten erklärte er, dass er zuversichtlich sei, dass die Gerechtigkeit siege und er gewinnen wird. Sollte das der Fall sein, dann würde der gebürtige Karlsruher, der bereits in der Jugend für die Blau-Weißen kickte, das ihm zugesprochene Geld komplett spenden. Das könnte dann durchaus eine höhere sechsstellige Summe sein.
Die Begünstigen sollen das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des KSC, das Kinderhospiz in Karlsruhe und die KSC-Fans sein, sofern Gondorf als Sieger dieser Streitigkeiten hervorgeht.