Der 38-Jährige kehrte in die Startelf des KSC zurück, weil Christoph Kobald nach einer heftigen Erkältung passen musste. Dieses "Comeback" war sicher frustrierend für Daniel O‘Shaughnessy.

Denn: Der bei seiner Verpflichtung so hochgelobte Finne - mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet - konnte die Erwartungen nie erfüllen, musste zudem nicht nur "Oldie Gordi“ den Vortritt lassen, sondern schaffte es nicht einmal in den Spieltagskader.
Einer der besten Kopfballspieler
Trainer Christian Eichner erklärte, warum er Gordon nominierte: "Weil ich ein Spiel mit vielen langen Bällen und Standards erwartet habe. Der SVS hat große Spieler und "Gordi“ ist noch immer einer der besten Kopfballspieler der Liga, verteidigt viel weg. Er hat die Ruhe und bringt dennoch Stimmung in die Mannschaft."
Soll heißen: Gordon gibt Anweisungen, wird nicht hektisch. Und das machte er auch beim SVS vom Anpfiff an. Er dirigierte lautstark. Beim 3:0 Sieg des KSC lieferte Gordon sein 225. Zweitligaspiel ab. Diese Saison hatte er zuvor sechs Einsätze. Zuletzt kam er gegen Magdeburg zum Einsatz - eine Minute. Davor? Fast ein halbes Jahr ohne Zweitligaspiel. Sein letztes Spiel über 90 Minuten?

Seine zuvor letzte Partie in der Startelf? Beides in der Hinrunde gegen Sandhausen. Gordon war - wie gewohnt – ein ruhiger Ballverteiler aus dem Abwehrzentrum heraus. In der 20. Minute eine clevere Aktion. Gordon ließ sich nicht abdrängen, sondern gewann cool ein wichtiges Kopfball an der Mittellinie. Kurz vor der 30. Minute rettete Gordon gegen Christian Kinsombi in höchster Not zur Ecke. Natürlich - per Kopf.
Wie sagte Eichner doch? Einer der besten Kopfballspieler der Liga.
"Das war eine geschlossene gute Mannschaftsleistung"
Nach 34 Minuten die erste kleine Nachlässigkeit beim Ex-Nationalspieler Jamaikas. Und das - bei einem Pass seines guten Freundes Jerôme Gondorf. Doch der daraus resultierende Einwurf brachte nichts für den SVS ein. In der 88. Minute rettete Gordon mit dem Oberschenkel fast auf der Linie, verhinderte so einen Treffer der Gastgeber. Zwar wurde er von den schwachen Gastgebern nie so richtig gefordert, doch wenn er zur Stelle sein musste – dann war Gordon da. Und wie ordnet Gordon seine Leistung ein?

"Grundsätzlich war es erstmal ein sehr gutes Auswärtsspiel von uns. Wir waren sehr souverän und abgeklärt, fast über die gesamte Partie. Das war eine geschlossen gute Mannschaftsleistung - von vorne bis hinten“, lobte er alle. "Wir haben die Angriffe von hinten gut rausgespielt, bis es Torchancen waren. Aber wir haben auch '2. Liga Fußball' mit langen Bällen eingebaut. Top."
Dann zur Defensivarbeit: "Grundvoraussetzung für den Sieg war die geschlossene Defensivarbeit vom Team." Sicher konnte der KSC auch etwas davon profitieren, dass das Team des SVS durch eine Negativserie verunsichert war.

Vor der Partie habe er darüber nachgedacht, "ob ich das hinbekomme und dem Team so helfen kann, wie ich mir das wünsche. Aber ich habe relativ schnell ins Spiel gefunden und meine Leistung bringen können.“ Hat er. Der "ewige Gordi" hat wieder einmal gut gespielt.