Trotz der Niederlage in Berlin, trotz der mäßigen Leistung der Blau-Weißen bei der Hertha, können die Karlsruher mit breiter Brust ins Heimspiel am Freitagabend gegen Hannover 96 gehen.
Denn der KSC verbuchte in den fünf letzten Zweitligaspielen sieben Punkte. Alle diese Zähler wurden in Heimspielen eingefahren. Da wurde gar gegen die Topteams Köln und Magdeburg gewonnen. Jetzt kommt erneut ein Aufstiegsaspirant, ein Topteam der Liga in den Wildpark: Hannover 96.

Drei verletzte Stürmer beim KSC
Doch Cheftrainer Christian Eichner steht gegen Hannoveraner vor einem Personalpuzzle zu. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff fehlen Stammkräfte.
Im Offensivbereich herrschte schon beim Spiel in Berlin Personalnot. Drei der vier Stürmer im Profikader waren verletzt: Andrin Hunziker, Luca Pfeiffer und Fabian Schleusener. Hunziker und Pfeiffer sind mit Sicherheit keine Startelfkandidaten. Bei Schleusener, den Adduktorenprobleme quälen, heißt es abwarten.

Der gebürtige Freiburger ist der absolute Dauerbrenner bei den Badenern. Vor seinem verletzungsbedingten Ausfall in Berlin hatte er seit dem 16. April 2023 kein einziges Zweitligaspiel verpasst. In 66 Spielen in Folge stand er auf dem Platz.
Franke gesperrt - kommt Bormuth in die erste Elf?
Auch im Defensivbereich kann Eichner nicht aus dem Vollen schöpfen, muss mit einer Schrumpf-Auswahl zurechtkommen. Abwehrchef Marcel Franke fehlt. Der Innenverteidiger muss nach seiner fünften Verwarnung gegen seinen Ex-Club Hannover gesperrt zuschauen.

Eine Lösung dieses Personalproblems: Robin Bormuth rückt in die erste Elf, übernimmt den Job von Franke als Abwehrorganisator. Bormuth würde zum dritten Innenverteidiger in der Dreierkette.
Problem bei dieser Lösung: Im Profikader steht kein weiterer Innenverteidiger unter Vertrag. Fällt einer aus dem Trio Bormuth, Marcel Beifus und Christoph Kobald aus kann Eichner keinen Innenverteidiger einwechseln. Die einzige personelle Alternative: Nicolai Rapp rückt aus dem defensiven Mittelfeld in die Dreier-Abwehrkette.

Eine andere taktische Variante: Eichner kehrt zur Viererkette im Defensivbereich zurück. Dann müsste er nur zwei Innenverteidiger aufstellen und hätte eine Absicherung auf der Bank. So könnte er im Notfall positionsgetreu wechseln.
"Sind nicht so in Form wie in der Hinrunde"
Marvin Wanitzek, der beste KSC-Profi in dieser Spielrunde, bleibt trotz Rückschlägen realistisch. Nach dem enttäuschenden 1:3 bei der Berliner Hertha erklärte er: "Wir sind nicht so in Form wie in der Hinrunde. Da wo wir uns aktuell in der Tabelle einordnen, gehören wir auch hin." Doch der KSC-Kapitän bleibt trotz allem zuversichtlich, man habe Vertrauen, Spaß an der Kugel, "und darauf können wir aufbauen."
