Schmerzlich für Fußball-Romantiker: Budu ging nicht zu einem etablierten Club – der "kleine" FC Heidenheim, der in Abstiegsnöten steckt, ist der neue Arbeitgeber des Georgiers. Dort wurde "Buduuuu", wie ihn die KSC-Fans nannten, mit einem langfristigen, bis 2029 gültigen Vertrag ausgestattet.

Ob der allerdings Klauseln enthält, die die Vertragsdauer des bald 31 Jahre alten Zivzivadze nach einem eventuellen Abstieg der Schwaben aus Liga eins verkürzen könnte, ist nicht bekannt.
Eichner leitete Wechsel in die Wege
KSC-Trainer Christian Eichner war es, der durch seine intensiven privaten Kontakte zu Alexander Iashvili, dem Ex-KSC-Profi, auf dessen Empfehlung hin und intensivem Videostudium gepaart mit Beobachtungen, die Verpflichtung von Zivzivadze ins Gespräch brachte, forderte und in die Wege leitete.

Eichner und Kapitän Marvin Wanitzek bedauern den Abgang des Top-Stürmers heftig. Der Abschied des Georgiers sei ein herber Verlust. Für Eichner könnte "Luca Pfeiffer diesen Abgang kompensieren. Die Probleme im operierten Fuß sind weg, er kann seinen Aufwärtstrend nun ausbauen."

Pfeiffer, Leihspieler vom VfB Stuttgart, scharrt mit den Hufen, ist nach langer Verletzung wieder richtig fit. Eichner weist darauf hin, dass "Andrin Hunziker langfristig verletzt ausfällt. Daher benötigen wir einen weiteren Stürmer bis zum Ende der Transferperiode."
Kehrt Mikkel Kaufmann zurück?
Diesen neuen Angreifer soll es laut Sportchef Sebastian Freis auch geben. Man liebäugelt mit einer Leihe von Mikkel Kaufmann, dem EX-KSC´ler, der in Heidenheim glücklos auf der Ersatzbank schmort.

Dennoch, trotz des Riesenverlustes von Zivzivadze: Das Trainer-Team bleibt gelassen. Man kennt die Situation, dass der beste KSC-Torjäger den Wildpark verlässt. Das war in den letzten Jahren nahezu die Regel, zwar vor der Saison und nicht mitten in einer Spielrunde. Aber: Weg ist weg. Da ging Tormaschine Philipp Hofmann nach Bochum. Dessen Job übernahm Mikkel Kaufmann.
Kaufmann verließ KSC in Richtung Berlin
Bei Kaufmann hatten es die damals Verantwortlichen nicht geschafft, dem Dänen, der nach einer furchtbar schlechten Saison glücklich war, zum KSC kommen zu dürfen, sofort anfangs einen Vertrag zu geben, der ihn nach Ablauf der Leihzeit und ziehen der Kaufoption zum KSC-Spieler gemacht hätte. Die Ablösesumme war festgeschrieben. Folglich konnte sich Kaufmann für Erstligist Union Berlin entscheiden. Dort verdiente er ein Vielfaches dessen, was er beim KSC bekommen hätte. Wieder war ein Top-Torjäger weg.
Matanovic traf regelmäßig für den KSC
Danach: Der weitgehend unbekannte, junge Igor Matanovic wurde von der Frankfurter Eintracht ausgeliehen. Matanovic wurde, wie zuvor Kaufmann, vom Trainerteam aufgepäppelt und traf beim KSC immer und immer wieder. Dann: Weg, zurück an den Main.

Daher: Professionelle Gelassenheit beim Trainerteam mit Eichner, Zlatan Bajramovic und Sirus Motekallemi. Ähnliche knifflige Situationen wie nun durch Zivzivadzes Weggang wurden toll gemeistert. Man weiß: Der Abgang eines Stürmers eröffnet eine Chance für die anderen im Kader.
Herber Dämpfer im Aufstiegskampf
Zwar erhielten Aufstiegsträume durch den Zivzivadze Abgang einen herben Dämpfer - aber: Hätte ein enttäuschter Zivzivadze es geschafft, in der Rückrunde mit vollem Engagement für den KSC zu agieren? Hätte der Wandervogel - in seiner Vita stehen acht Clubs - die Enttäuschung, nicht sofort in Liga eins zu spielen und weit, weit mehr als das Doppelte zu verdienen, einfach so wegstecken können? Wäre er, zumindest kurz, in ein Leistungsloch gefallen?

Zudem: Der KSC braucht Transfereinnahmen, um sich insgesamt als Club zu entwickeln. Die Entscheidung von Boss Michael Becker und der sportlichen Leitung um Sebastian Freis war nicht nur unumgänglich, sondern absolut richtig, die Ablöse von rund einer Million Euro einzustreichen.
Schleusener zuletzt in guter Form
Vielleicht gelingt den Badenern trotz des Verlusts von Zivzivadze eine Überraschung. Vielleicht trifft der Neuzugang. Vielleicht löst Luca Pfeiffer die Tor-Bremse oder: Der schon zuletzt enorm starke Fabian Schleusener setzt seinen Aufwärtstrend in Sachen Treffer fort. In den letzten fünf Ligaspielen erzielte "Schleuse" drei Tore. Dazu gelangen ihm in dieser Spielrunde schon fünf Torvorlagen.