Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten
Kultur in Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Helden und Götter am Karlsruher Europaplatz: Das erzählt die Fassade „Zum Moninger“

Karlsruhe

Schon gewusst? Das alte Moninger-Haus erzählt von Drachentötern und listigen Göttern

    • |
    • |
    • |
    Fassade des ehemaligen Gasthauses „Zum Moninger“ am Europaplatz.
    Fassade des ehemaligen Gasthauses „Zum Moninger“ am Europaplatz. Foto: Gerrit Lieb

    Ganz unscheinbar und kaum beachtet steht heute das ehemalige Gasthaus „Zum Moninger“ am Europaplatz. Dabei war es zu seiner Blütezeit ein wahrer Palast, den die Moninger Brüder, bis 1901 errichten ließen. Heute noch lassen sich an der Fassade große Figuren betrachten: Drachen, Riesen und Eichhörnchen.

    Diese Göttersagen und Heldengeschichten zieren das Gebäude

    Der gefräßige Drache Nidhöggr an der Fassade des Moningerhauses am Europaplatz.
    Der gefräßige Drache Nidhöggr an der Fassade des Moningerhauses am Europaplatz. Foto: Gerrit Lieb

    Diese sollen tatsächlich auf altisländische Göttersagen verweisen und die Heldengeschichte des Nibelungenliedes darstellen. So faucht grimmig der Lindwurm Nidhöggr von oben auf die Passanten herab. In der nordischen Mythologie lebt er an den Wurzeln des Weltenbaums und frisst am Ende der Zeit die Leichen der Verstorbenen. Bis dahin hat er einen ewigen Streit mit einem Adler, der in der Baumkrone lebt.

    Das Eichhörnchen Ratatöskr verbreitet üble Botschaften am Europaplatz.
    Das Eichhörnchen Ratatöskr verbreitet üble Botschaften am Europaplatz. Foto: Gerrit Lieb

    Das Eichhörnchen Ratatöskr hingegen befeuert diesen Clinch, es vermittelt die Hassnachrichten zwischen Adler und Drache. Hämisch grinsend prangt es an der anderen Seite des Erkers.

    Wie passt das Nibelungenlied nach Karlsruhe?

    Karlsruhe hat einen kulturgeschichtlichen Bezug zum Nibelungenlied. Die Handschrift C, eine der wichtigsten Überlieferungen des mittelalterlichen Heldenepos, befindet sich in der Badischen Landesbibliothek.

    Die schlafende Brünhild aus dem Nibelungenlied zwischen zwei Riesen.
    Die schlafende Brünhild aus dem Nibelungenlied zwischen zwei Riesen. Foto: Gerrit Lieb

    So soll der Preußenkönig Friedrich der Große über eine Abschrift des Liedes geurteilt haben, sie sei keinen Schuss Pulver wert. Auch der Dichter Johann Wolfgang von Goethe soll das ihm zugesandte Exemplar nicht einmal geöffnet haben. Erst die spätere Übersetzung des mittelalterlichen Textes ins Neuhochdeutsche habe ihn begeistert.

    Weitere Informationen

    Wer mehr darüber erfahren möchte, hat am Mittwoch, 24. September die Gelegenheit dem Vortrag von Ursula Degen, Mediävistin und 2. Vorsitzende der Goethe-Gesellschaft Karlsruhe im Prinz-Max-Palais zu lauschen. Sie gibt Einblicke in den Mythos hinter die Figuren und schafft einen neuen Blick auf die Karlsruher Stadtgeschichte.

    • Wo? Prinz-Max-Palais, Karlsstraße 10, 2. OG
    • Wann? Mittwoch, 24. September, um 18 Uhr
    • Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro

    Im Anschluss geht es gemeinsam zum alten Moningerhaus, um die Fassade vor Ort zu besichtigen.

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Max Reger

    Ich bewundere die Fassade schon seit längerem. Es sollte doch wieder eine Gaststätte in das Erdgeschoss kommen. Aber bisher sieht es leider nicht danach aus. Die Ecklage wäre ein Traum.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden