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Karlsruhe wappnet sich gegen Wassermangel: Tipps für nachhaltigen Trinkwasser-Schutz

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Karlsruhe in der Wasserkrise? So soll das Trinkwasser auch in Zukunft noch plätschern

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    Der Klimawandel hat auch Einfluss auf das Trinkwasservorkommen. (Symbolbild)
    Der Klimawandel hat auch Einfluss auf das Trinkwasservorkommen. (Symbolbild) Foto: Lino Mirgeler/dpa

    44 Trinkbrunnen in Karlsruhe

    Über 300 Brunnen gibt es in Karlsruhe, darunter 44 Trinkbrunnen – damit liegt die Fächerstadt bundesweit auf Platz zwei hinter Berlin.

    Karlsruhe ist eine traditionsreiche Wasser- und Brunnen-Stadt“, sagt Thomas Frank, Wasserkurator beim Verein a tip: tap e.V. Der Vereinsname “a tip : tap” ist ein englisches Wortspiel und bedeutet im Deutschen “ein Tipp: Leitungswasser”.

    Wasserkurator Thomas Frank (a tip: tap e.V.) bei einem Trinkbrunnenspaziergang durch Karlsruhe.
    Wasserkurator Thomas Frank (a tip: tap e.V.) bei einem Trinkbrunnenspaziergang durch Karlsruhe. Foto: Karlsruhe Tourismus GmbH

    Zudem sei Karlsruhe ein bedeutendes Zentrum der Wasserforschung, unter anderem durch Institute des KIT, das Technologiezentrum Wasser und das Wasser-Quartier des Vereins. Darum sei Karlsruhe ein idealer Standort für ein bundesweites Netzwerktreffen der Wasserwende am Dienstag, 30. September 2025.

    Engpässe auch in Hitzeperioden nicht zu erwarten

    Die Versorgungslage in der Fächerstadt sei derzeit „hervorragend“, sagt Matthias Maier, Geschäftsbereichsleiter Trinkwasser bei den Stadtwerken Karlsruhe. Über vier Wasserwerke – im Rheinwald, Durlacher Wald, Hardtwald und Mörscher Wald – werde täglich bis zu 130.000 Kubikmeter Trinkwasser sichergestellt. Engpässe seien daher auch in Hitzeperioden nicht zu erwarten.

    Das neue Wasserwerk im Mörscher Wald,
    Das neue Wasserwerk im Mörscher Wald, Foto: Stadtwerke Karlsruhe

    Ein Grund dafür ist die günstige Lage am Oberrheingraben, einem der größten Grundwasserspeicher Europas. „Unsere Wasserwerke liegen in ausgedehnten Waldgebieten, dadurch ist das Wasser besonders gut vor Belastungen wie Pestiziden, Nitraten oder Mikroplastik geschützt“, erklärt Thomas Frank, Wasserkurator beim Verein a tip: tap e.V. .Doch die Region müsse vorausschauend handeln.

    Stadtwerke rüstet mit Wasserwerken nach

    „Die Rekordtemperaturen der letzten Jahre – Karlsruhe zählt zu den wärmsten Städten Deutschlands – führen zu einem steigenden Wasserbedarf. Gleichzeitig wird Trinkwasser in der Stadt immer wichtiger: Öffentliche Trinkbrunnen sind nicht nur eine Erfrischung, sondern auch ein zentraler Baustein für Stadtklima und Tourismus“, betont Frank

    Die Stadtwerke Karlsruhe investieren deshalb in die Zukunft: 2022 ging das modernisierte Wasserwerk Mörscher Wald in Betrieb, 2028/29 soll das Werk im Hardtwald für rund 20 Millionen Euro erweitert werden.

    Was können die Menschen tun?

    Auch Verbraucher selbst können ihren Teil dazu beitragen, damit Trinkwasser nicht knapp wird. Julian Fischer, Co-Geschäftsführer von a tip: tap e.V., hat mit seiner Initative ein Ziel: „Bürger sollen einfach und kostenlos an Leitungswasser kommen – sei es an Refill-Stationen in Cafés, Geschäften oder öffentlichen Gebäuden, oder an Trinkbrunnen. Das spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch tonnenweise Plastikmüll und entlastet die Umwelt.“

    Julian Fischer vor einem Trinkwasserbrunnen
    Julian Fischer vor einem Trinkwasserbrunnen Foto: a tip: tap e.V.

    Darüber hinaus empfehlen die Experten folgende Tipps zum Wassersparen:

    • Wasserhähne beim Zähneputzen oder Rasieren nicht unnötig laufen lassen
    • Sparsame Armaturen und wassereffiziente Haushaltsgeräte nutzen
    • Regen- oder Grauwasser für die Gartenbewässerung einsetzen
    • Medikamente, Farben oder Chemikalien nicht über die Toilette entsorgen
    • Im Garten auf Pflanzen setzen, die weniger Wasser benötigen

    „Der Schutz des Trinkwassers ist eine gemeinsame Aufgabe. Mit kleinen Veränderungen im Alltag trägt jeder dazu bei, dass auch künftige Generationen über ausreichend Wasser verfügen“, sagt Fischer.

    Info-Veranstaltung: „Kostbares Wasser – informieren, ohne zu schockieren“

    Damit das Thema nicht erst dann Aufmerksamkeit erhält, wenn es zu spät ist, wollen Fachleute schon jetzt zusammen Lösungen erarbeiten. Unter dem Motto „Kostbares Wasser – informieren ohne zu schockieren“ diskutieren Fachleute aus Wasserwirtschaft, Wissenschaft, Tourismus und Kultur über Schutzmaßnahmen und neue Konzepte für eine nachhaltige Trinkwasserkultur.

    • Wann: 9 bis 15.45 Uhr
    • Wo: Friedenszimmer des Badischen Landesvereins für Innere Mission

    „Wir erhoffen uns, dass die Ergebnisse noch mehr Menschen für Leitungswasser begeistern, inspirieren und motivieren, sowie die Wasserwende-Bewegung weiter stärken“, sagt Fischer.

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    1 Kommentar
    Max Reger

    Sehr beruhigend. Im öffentlichen Bereich sollte in diesem Zusammenhang auch danach geschaut werden, dass die städtischen Trinkbrunnen in Betrieb sind. Der Trinkbrunnen an der Kleinen Kirche auf der Kaiserstraße war während des ganzen Sommers abgestellt.

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