Grüne Stinkwanzen sitzen laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Sommer am liebsten auf Laubbäumen und Blättern, um zu fressen und ihre Eier abzulegen. Im Herbst und Winter sieht die Sache anders aus, dann krabbeln die mittlerweile braun gewordenen Tierchen mit ausgestreckten Fühlern durch Rollladenkästen oder offene Fenster ins Haus oder in die Wohnung. Also dorthin, wo es schön warm ist und wo sie nur ungern gesehen sind. Gefürchtet sind die Krabbeltiere vor allem wegen des unangenehmen Geruches, den sie versprühen.
Aber ist es schon wieder so weit? Kommen sie ab September wieder ins Haus? Wie erkennt man grüne und braune Stinkwanzen neben ihrer besonderen Duftmarke überhaupt, und wie wird man sie wieder los? Die Antworten lesen Sie im Text.
Wie erkennt man grüne und braune Stinkwanzen?
Grüne Stinkwanzen (Palomena prasina) werden laut dem Artenporträt des NABU 12 bis 14 Millimeter lang und haben einen breit-ovalen Körper, der von Frühjahr bis Herbst in grüner Farbe schillert. Man erkennt sie zudem an den langen Fühlern und den vereinzelten fein-dunklen Punkten. Sobald es kühler wird, verändert sich ihr Grundton, sie färben sich von grün zu braun oder rotbraun, um sich nach der Überwinterung wieder in grün zu verwandeln.
Doch Vorsicht: Stinkwanzen sind nicht mit Bettwanzen zu verwechseln, die unter anderem für ihre Bisse gefürchtet sind. Bei einem Bettwanzen-Befall sollte man sich daher professionelle Hilfe holen.
Warum riechen Stinkwanzen überhaupt?
Wie der NABU weiter schreibt, sondern grüne und braune Stinkwanzen in einer Stress- oder Bedrohungssituation ein übel riechendes Sekret ab, das in Drüsen am Hinterleib der Krabbeltierchen entsteht. Eine solche Stresssituation ist schnell verursacht, es reichen Lärm und Bewegung im Raum, dass sich die ungebetenen Gäste zumindest zeitweise unwohl fühlen. In freier Wildbahn zeigt diese Abschreckungstaktik vor Feinden natürlich deutlich mehr Wirkung als im Schlafzimmer einer Zweizimmerwohnung.
Sind Stinkwanzen gefährlich?
Der Gestank der Wanzen ist zwar hartnäckig, aber laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) für die Gesundheit völlig harmlos. Es sei denn, das unangenehme Aroma wird zum eigenen Stresstest, beispielsweise, wenn sich das Sekret der Wanzen bereits in Kleidung und Gardinen festgesetzt hat. Zerdrücken sollten man die Stinkwanzen jedoch nie, schon gar nicht im Haus, denn dann verbreitet sich der Gestank umso mehr. So wenig wie Zerdrücken ist auch nicht ratsam, die Tierchen mit dem Staubsauger aufzusaugen, es sei denn, man will Tage später eine Stinkbombe beim Hausputz zünden.
Stinkwanzen: Kommen sie ab September wieder ins Haus?
Mit den niedrigeren Temperaturen kommen auch die Insekten wieder ins Haus. Was braune und grüne Stinkwanzen angeht, kann damit gerechnet werden, dass sie bereits im September anfangen, sich einen warmen Unterschlupf zu suchen. Das sind laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) typischerweise „Ritzen und Spalten in Häusern oder Schuppen“. Zu rechnen sei demnach mit Stinkwanzen im Haus ab einer Außentemperatur von unter 9 Grad. Nachts purzeln die Tiefsttemperaturen in diesem September laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Baden-Württemberg bereits auf unter 9 Grad.
Wie wird man die Stinkwanzen wieder los?
Am schonendsten für alle Parteien ist laut dem NABU, die Wanzen mit einem Blatt oder einem Papier und einem Glas zu fangen und draußen weit weg genug vom Haus ins Freie zu setzen. Auch ein weicher Handfeger kann eine schonende Methode sein. Eine Stinkwanze mit dem Staubsauger zu traktieren, kann dagegen nach hinten losgehen. „Die Tierchen verenden jämmerlich in dem geschlossenen Beutel“, schreibt Öko-Test hierzu. Bevor sie im Staubsauger verenden, könnten die Tierchen zudem noch eine übel riechende Stinkbombe zünden.
Grundsätzlich gilt folgende Präventions-Faustregel: Man sollte Stinkwanzen den Aufenthalt in den eigenen vier Wänden nicht unnötig angenehm gestalten. Wichtig ist zum Beispiel, Obst im Haushalt zu verpacken oder mit einer Insektenschutzhaube zu versehen, denn Obst gehört laut dem BR zur Leibspeise der Krabbeltiere.
Tipps, wie Stinkwanzen erst gar nicht ins Haus kommen
Um erst gar nicht auf die Suche nach Stinkwanzen gehen zu müssen, ist es ratsam, die Insekten daran zu hindern, ab September in die eigenen vier Wände zu krabbeln. Ein paar Tipps, wie es laut BR gelingen kann:
- Türen und Fenster sollten möglichst geschlossen bleiben. Fliegengitter vom Sommer noch nicht entfernen
- Durchlüften nur tagsüber und stoßweise
- Obst und andere Lebensmittel nicht ungeschützt lagern
- Ritzen, Fugen und Löcher mit Dichtungsmasse zustopfen
- Auch andere stark riechende Duftaromen können geeignet sein, die Wanzen fernzuhalten - zum Beispiel Salmiak, Nelkenöl oder Ammoniak