Sie wird über zwei Zentimeter lang, das Gesicht, die Stirn und die Fühler sind auffällig gelb gefärbt und sie schwebt förmlich in der Luft. Die Hornissenschwebfliege sieht ihrer Namensgeberin, der Hornisse, täuschend ähnlich. Aber ist ein direkter Kontakt mit ihr genauso schmerzhaft oder sogar gefährlich wie mit einer echten Hornisse?
Hornissenschwebfliege: Nur für ein Lebewesen gefährlich
Die Hornissenschwebfliege hat tatsächlich über ihr Äußeres hinweg keine weiteren nennenswerten Gemeinsamkeiten mit der normalen Hornisse, wie der Naturschutzbund Berlin erklärt. Zwischen den beiden Insektenarten besteht keine Verwandtschaft. Für die Hornissenschwebfliege ist ihr Aussehen vielmehr ein Schutzpanzer beziehungsweise eine Überlebenstaktik. Indem sie so tut, als wäre sie eine Hornisse, schützt sie sich vor Feinden. Fressfeinde bleiben ihr Fern, weil sie nicht mit ihrem vermeintlichen Stachel gestochen werden wollen.
Die Hornissenschwebfliege ist aber, wie der zweite Teil ihres Namens verrät, eine Schwebfliege. Diese Insektenart besitzt überhaupt keinen Stachel. Das macht sie sowohl für ihre Fressfeinde, als auch für den Menschen gänzlich ungefährlich. Nur für ein Lebewesen sind Hornissenschwebfliegen bedrohlich, beziehungsweise vielmehr die Larven der Hornissenschwebfliege. Diese ernähren sich laut dem Naturschutzbund nämlich von Blattläusen, was sie ganz nebenbei auch bei Gärtnern beliebt macht, deren Pflanzen durch die Larven geschützt werden.
Ähnlichkeit zur Hornisse: Wie erkennt man eine Hornissenschwebfliege?
Durch ihre Ähnlichkeit mit der gewöhnlichen Hornisse schützt die Hornissenschwebfliege sich zwar vor Fressfeinden, dafür provoziert sie aber häufig eine aggressive Reaktion von Menschen. Denn auf den ersten Blick sieht die Hornissenschwebfliege aus wie eine etwas kleinere Hornisse. Da kann schnell Panik aufkommen und zur Fliegenklatsche gegriffen werden.
Um das zu vermeiden, sollte man wissen, woran man erkennt, ob es sich bei dem Rieseninsekt um eine Hornisse handelt oder man einfach eine Hornissenschwebfliege vor sich hat, die einem nichts Böses will. Zum einen ist da die etwas kleinere Körpergröße. Das wird allerdings in den seltensten Fällen für eine eindeutige Identifikation ausreichen. Sieht man etwas genauer hin, erkennt man allerdings, dass die Fühler – im Volksmund oft Antennen genannt – deutlich kürzer sind als bei Hornissen. Außerdem fehlt ihr der Stachel.
Das eindeutigste Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Hornisse und einer Hornissenschwebfliege ist allerdings der Körperbau. Der Hornissenschwebfliege fehlt die sogenannte Wespentaille, also die Einschnürung zwischen Brust und Hinterleib, die ein klassisches Attribut der Hornisse ist.
Hornissenschwebfliege: Überall in Deutschland zu finden
Die Hornissenschwebfliege, die auch Waldschwebefliege genannt wird, ist die größte unter den Schwebefliegen, wie der Naturschutzbund Österreich erklärt. Eine faszinierende Eigenheit des Tier ist seine extrem hohe Flügelschlaggeschwindigkeit von bis zu 300 Hertz. Dadurch kann die Hornissenschwebfliege förmlich in der Luft schweben, ähnlich wie ein Kolibri und blitzschnell hin und her fliegen.
Die Hornissenschwebfliege ist sehr weit verbreitet, in ganz Deutschland, in Europa, über Nordafrika bis nach Asien in den Westen Sibiriens. Man findet sie also vielerorts. Besonders gern hält sich die Schwebfliege an Wiesen und in der Nähe von Wäldern auf, wo sie sich von Nektar und Pollen ernährt. Aus diesem Grund spielt die Hornissenschwebfliege laut dem Verein Aktion Wespenschutz auch eine wichtige Rolle als Bestäuber.
Auch Hornissen sind in Deutschland weit verbreitet, seit neuestem breitet sich außerdem die invasive Art der Asiatischen Hornisse aus.