Vorstellungen wie: Drei Hornissenstiche genügen, um einen Mensch zu töten, sieben reichen für ein Pferd, grassieren leider heute noch, obwohl dieser Irrglaube längst wissenschaftlich widerlegt ist. Der Stich einer Hornisse ist nach heute allgemein gültigen Erkenntnissen nicht gefährlicher als Stiche von Bienen und Wespen. Nur in sehr seltenen Fällen, die auch bei Bienen- oder Wespenstichen vorkommen, reagieren Menschen auf den Stich allergisch und müssen rasch notärztlich versorgt werden. Viele Menschen halten alle Wespenarten pauschal für aggressiv und gefährlich.
Hornissen sind nicht angriffslustig
Dass von den bei uns vorkommenden Wespenarten nur die Deutsche Wespe oder die Gemeine Wespe wirklich lästig oder gefährlich werden kann, da diese Insekten auf Nahrungssuche nach süßen Speisen oder Getränke gehen, ist meist nicht bekannt. Dagegen ernähren sich die ausgewachsenen Hornissen ausschließlich von Baumsäften, gelegentlich von Fallobst und für die Aufzucht der Brut von einer Vielzahl verschiedener Insekten wie Fliegen, Raupen, Käfer, Spinnen oder sogar Wespen.
Ein starkes Hornissenvolk verfüttert täglich bis zu ein Pfund Insekten an seine Brut. Hornissen erfüllen somit eine wichtige Aufgabe im Gleichgewicht der Arten. Weiter sind Hornissen grundsätzlich nicht angriffslustig und werden erst nervös, wenn man sie oder ihr Nest stört. Daher sollte man im Umkreis von vier Meter zum Nest hektische Bewegungen oder Erschütterungen vermeiden. Auch sollte man keinesfalls Manipulationen am Flugloch oder am Nest vornehmen.
Feuerwehr hilft weiter
Da Hornissen auch nachtaktiv sind, sollte man frei zugängliche Lichtquellen beispielsweise mit Insektengittern sichern. Die Hornisse wurde 1984 als "regional gefährdet" in die Roten Listen der bedrohten Arten und seit 1987 als besonders geschützte Tierart in die Bundesartenschutz-Verordnung aufgenommen. Somit genießen die Hornissen von gesetzlicher Seite Bestandsschutz.
Bei Fragen oder Problemen mit Hornissen, die sich etwa im heimischen Garten oder im Haus ansiedeln, können sich die Bürger im Stadtkreis Baden-Baden an die Feuerwehrleitstelle unter der Rufnummer 07221/93-1700 (nicht über den Notruf 112) oder an das Fachgebiet Umwelt und Gewerbeaufsicht unter der Rufnummer 07221/93-1501 wenden.