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So lange dauert es, bis Silberfische ausgerottet sind

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So lange dauert es, bis Silberfische ausgerottet sind

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    Ein Silberfischchen im Bad stellt noch keinen Befall dar. Bei 10 bis 15 Silberfischchen sieht die Lage anders aus.
    Ein Silberfischchen im Bad stellt noch keinen Befall dar. Bei 10 bis 15 Silberfischchen sieht die Lage anders aus. Foto: Philipp Brandstädter, dpa

    Wer nachts dem Badezimmer einen Besuch abstatten muss, hat sicherlich schon einmal ein kleines silbrig glänzendes Tierchen davon huschen sehen. Die Silberfische, genauer die Gattung Silberfischchen (lat. Lepisma saccharina), gelten als nachtaktive und lichtscheue Insekten. Sie sind nicht schädlich, sondern können auf ernste Probleme in Wohnräumen hinweisen.

    Woher kommen plötzlich so viele Silberfische?

    Laut NABU zählt das Silberfischchen zur Insektenordnung Zygentoma, die vermutlich schon seit 300 Millionen Jahren existiert. Der Name leitet sich von der schlängelnden Bewegung und der Vorliebe für Zucker ab. Es kann ungefähr drei Jahre alt werden und circa 11,5 Millimeter lang – je älter das Tier ist, desto länger wird es. Der NDR erklärt, dass Silberfischchen als Schädlinge gelten, weil sie Lebensmittelreste, Tapetenkleister, Buchseiten oder Briefmarken fressen. Allerdings sehen sie manche auch als Nützlinge, da einerseits Hautschuppen, Haare und Hausstaubmilben auf ihrem Speiseplan stehen und sie andererseits auch Hinweise auf hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmel geben können.

    Der Blog Silberfische bekämpfen listet mehrere Faktoren für einen Silberfischbefall auf. Allem voran, eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit und unzureichende Belüftung schaffen ideale Lebensbedingungen. Aber auch bauliche Mängel wie undichte Fliesen, beschädigte Fugen oder eine unzureichende Dämmung tragen dazu bei. Silberfischchen finden zudem in herumliegenden Krümeln, Haaren oder offen zugänglichem Tierfutter reichlich Nahrung. Marode Wasserleitungen und Schimmelbefall bieten ihnen außerdem Rückzugsort und Nahrung.

    Ursache finden: das Nest der Silberfische

    Wenn man einen Befall bemerkt, dann sollte zuerst einmal die Ursache in den Blick genommen werden. Der erste Schritt kann jetzt konsequentes Lüften sein: Laut dem Haushaltsblog von DM sollte mindestens zweimal am Tag stoßgelüftet werden, hierbei sollte man auf Durchzug achten, damit ein schneller Luftaustausch gelingt, ohne, dass Räume auskühlen. Vor allem das Bad und die Küche müssen regelmäßig nach Benutzung gelüftet und ausreichend beheizt werden.

    Um einen größeren Befall von Silberfischchen loszuwerden, ist es nützlich, das Nest zu finden. Besonders beliebt sind bei den Insekten Ritzen und Spalten an Fußleisten oder marode Abflussrohre. Diese sollte man nach Möglichkeit mit Silikon verschließen oder abdichten. Der Blog Silberfische bekämpfen empfiehlt zusätzlich über Nacht Abflüsse von Waschbecken und Badewanne zu verschließen, damit die nachtaktiven Tiere keinen Weg aus ihren Nestern finden.

    Die Verbraucherzentrale NRW rät dazu, den Hausgästen die Nahrungsquellen zu entziehen: Das bedeutet regelmäßiges Saugen und Wischen, damit sich die Anzahl der Hautschuppen und Haare im Haushalt minimiert. Außerdem sollten über Nacht keine Lebensmittel oder Tierfutter offen herumstehen. Eine offene Zuckerdose ist für Silberfische ein Festmahl.

    Dann brauchen die den Profi gegen Silberfische

    Wer mit diesen Hausmitteln nicht weiterkommt, kann über chemische Mittel nachdenken. Laut den Schädlingsprofis Franken sind Köderdosen mit Gift und Fraßköder mit Insektiziden besonders effektiv. Falls man unsicher ist, wie stark der Befall bereits vorangeschritten ist, kann man ganz einfach eine Fressfalle aus Honig aufstellen. Hierfür bestreicht man ein Stück Backpapier mit Honig und platziert es an der Stelle, an der der Befall bereits aufgefallen ist. Übernacht haften die Tierchen dann an dem Fressköder und es lässt sich ein Überblick darüber gewinnen, wie viele bereits unterwegs sind.

    Der Vorsitzende des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes, Kai Scheffler, erklärt in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, ab wann Profis gegen die Insekten zu Rate gezogen werden sollten: „Wenn [die Hausmittel nichts bringen] und man pro Tag noch etwa fünf Silberfischchen sieht, sollte ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden, das bekommt man alleine nicht mehr in den Griff“, erklärt der Experte.

    Wie lange dauert es, bis Silberfische ausgerottet sind?

    Laut T-Online lässt sich eine vollständige Ausrottung von Silberfischen nicht garantieren. Die lichtscheuen Insekten sind fast überall vorhanden, bleiben aber oft unbemerkt. Nur extrem ungünstige Bedingungen wie Temperaturen unter 10 oder über 35 Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent verhindern ihr Überleben. Zudem dürften keinerlei organische Materialien als Nahrungsquelle vorhanden sein.

    Eine dauerhafte Entfernung wäre nur durch eine Umgebung möglich, die auch für Menschen unbewohnbar wäre. Schädlingsbekämpfer können Silberfische zwar innerhalb weniger Tage beseitigen, doch Hausmittel und frei erhältliche Produkte reichen dafür nicht aus. Eine vollständige Bekämpfung ist zudem fragwürdig, da die Tiere unter anderem Hausstaubmilben fressen, die Allergien auslösen können.

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