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Warntag in Karlsruhe 2024: Warum heulen die Sirenen heute?

Karlsruhe

Warntag in Karlsruhe 2024: Warum heulen die Sirenen heute?

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    Sirenen und klingelnde Smartphones: Warum wird in Karlsruhe gewarnt?
    Sirenen und klingelnde Smartphones: Warum wird in Karlsruhe gewarnt? Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Egal, ob bei einem Großbrand, im Falle einer Umweltkatastrophe oder einem Störfall bei einer Fabrik: Wenn es darum geht, Menschen schnell zu warnen, darf nichts schiefgehen. Um das zu ermöglichen, werden in Deutschland jährlich die Warnsysteme getestet. Dafür gibt es regelmäßig den bundesweiten Warntag.

    Auch die Möglichkeiten der Warnung in Karlsruhe sollen an diesem Tag einem Stresstest unterzogen werden. Dann heulen unter anderem Sirenen und piepsen Smartphones auf. Auf welche Wege die Menschen in Karlsruhe am Warntag 2024 gewarnt werden und wie sie auf den Probealarm reagieren sollten, lesen Sie hier.

    An welchem Tag ist der Warntag 2024?

    Den Zeitpunkt für den bundesweiten Warntag hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) festgelegt. Und seit der Einführung des jährlichen Aktionstages fällt er auf den zweiten Donnerstag im September. Der Warntag 2024 findet also heute, am 12. September, statt.

    Um 11 Uhr wird dann das Warnsystem zur Probe aktiviert. Dann bekommen die Bürger über verschiedene Kanäle Warnungen. Dazu zählen laut dem BBK bundesweit:

    • Radio und Fernsehen
    • Anzeigetafeln in der Stadt
    • Warn-Apps wie NINA
    • Infosysteme der Deutschen Bahn
    • Mobilfunkdienst Cell Broadcast
    • Sirenen
    • Lautsprecherwagen

    Doch das BBK erklärt auch, dass die Teilnahme am Warntag für die einzelnen Kommunen freiwillig sei. Das heißt: Nicht in allen Orten Deutschlands wird über alle Warnkanäle gleichermaßen gewarnt.

    Die Warnung dauert eine Dreiviertelstunde: Um 11.45 wird wieder Entwarnung gegeben, dann ist der bundesweite Warntag 2024 vorbei. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet, teilt das BBK mit.

    Warntag 2024: Was passiert in Karlsruhe?

    Im westlichen Teil von Karlsruhe sind einige ­große Indus­trie­un­ter­neh­men, die mit gefähr­li­chen Flüssig­kei­ten o­der gefähr­li­chen gasför­mi­gen Materia­lien in großen Mengen um­ge­hen, erklärt die Stadtverwaltung. Damit im sogenannten Störfall die Menschen rechtzeitig gewarnt sind, muss das Warnsystem zuverlässig funktionieren. Sowohl der Landkreis Karlsruhe als auch die Stadt Karlsruhe nehmen deshalb am bundesweiten Warntag am 12. September teil.

    Die Stadt Karlsruhe setzt laut eigenen Angaben hierbei auf einen Mix aus verschiedenen Warnmitteln: Warn-Apps wie NINA, Rundfunk und Medien sowie Lautsprecherdurchsagen und Sirenen. „Sämtliche zur Verfügung stehenden Kanäle sollen genutzt werden“, erklärt die Stadt.

    Auch die recht neuartige Technologie „Cell Broadcast“ kommt in Karlsruhe zum Einsatz. „Hierfür muss keine eigene App auf dem Endgerät installiert sein, die Nachricht wird an alle Empfänger innerhalb einer Funkzelle geschickt“, erklärt die Stadt. Aus technischen Gründen könnten rund die Hälfte aller Handys in Deutschland Warnungen über Cell Broadcast empfangen. Mehr Infos dazu gibt es vom BBK.

    Der Landkreis setzt ebenfalls auf die Warnung über Sirenen und mobile Endgeräte. „Die Integrierte Leitstelle Karlsruhe kann im Auftrag der Ortspolizeibehörden der Gemeinden oder des Landratsamtes Karlsruhe als Katastrophenschutzbehörde innerhalb kürzester Zeit eine Warnmeldung auslösen“, erklärt der Landkreis Karlsruhe in einer Mitteilung.

    Warntag in Karlsruhe: Welche Sirenen heulen, und wie viele gibt es?

    In vielen Regionen in Deutschland gibt es kaum oder gar keine Sirenen mehr, die die Bevölkerung im Falle eines Notfalls warnen können. In Karlsruhe ist das aber anders: Die Stadt hat das frühere Sirenennetz des Bundes übernommen und in den letzten Jahren aufgerüstet und modernisiert, erklärt die Stadtverwaltung. Die ehemaligen motorbetriebenen Pilzsirenen aus den 60er-Jahren wurden dabei gegen moderne elektronische Hochleistungssirenen ausgetauscht.

    Laut Angaben der Stadt besteht aktuell das stationäre Sirenennetz im Stadtkreis Karlsruhe aus 60 Anlagen. So gibt es etwa an der Ottostraße, auf dem Marktplatz oder an der Ecke Durlacher Allee/Wolfartsweierer Straße Sirenen, die auch beim Warntag im vergangenen Jahr funktioniert haben. Dafür sind regelmäßige Wartungen der Sirenen nötig: „Wir - als Stadt - schauen regelmäßig nach unseren Sirenen, mit Wartungsintervalle und Tests“, sagte Florian Geldner, Leiter der Branddirektion Karlsruhe, vergangenes Jahr vor dem Warntag zu ka-news.

    Wie die Stadt Karlsruhe erklärt, könnten die Sirenen in Situationen eingesetzt werden, in denen eine Vielzahl von Personen schnell gewarnt werden muss - etwa bei der Freisetzung von Schadstoffen, bei Naturgefahren oder bei Großbränden mit starker Rauchentwicklung.

    Übrigens: In ganz Baden-Württemberg nehmen Kommunen am Warntag teil.

    Warntag in Karlsruhe 2024: Was bedeuten die Signale der Sirenen?

    Sirenen sind laut der Stadtverwaltung das einzige Warnmittel, mit dem die gesamte Bevölkerung rund um die Uhr und auf Knopfdruck erreicht werden könne. Der Sirenenalarm solle dabei die Aufmerksamkeit erregen und dazu auffordern, sich über die aktuelle Gefahrenlage zu informieren. Der Testalarm am Warntag soll zum einen die technische Warninfrastruktur einem Stresstest unterziehen und zum anderen die Bevölkerung über das Thema informieren, so die Stadt.

    Wie genau die Sirenentöne jeweils zur Warnung und Entwarnung klingen, kann man auf der Website zum Verhalten im Störfall der Stadt dank Tonbeispielen anhören. Die Warnung ist ein auf- und abschwellender Heulton, der eine Minute lang anhält. Ist die Gefahr - oder der Probealarm - vorüber, klingt das Signal anders: Dann ertönt ein anhaltender Dauerton, ebenfalls für eine Minute.

    Am Warntag gibt es keinen Grund zu Panik: Der Alarm ist nur eine Probe, um die Systeme zu testen. Wie man sich im Ernstfall verhält, kann man auch auf der Website zum Verhalten im Störfall lesen. Für den Warntag 2024 müssen sich die Bürger laut BBK nicht vorbereiten, es lohnt sich aber, sich vorab zu informieren und gegebenenfalls Mitmenschen auf den Warntag aufmerksam zu machen.

    Warntag in Karlsruhe 2024: Stadt und Bund bitten um Rückmeldung

    Um zu überprüfen, wie gut der Warntag 2024 seine Ziele erfüllt, erhoffen sich wohl das BBK als auch die Stadt Karlsruhe Feedback von den Bürgern. Wer die Sirenen an seinem Aufenthaltsort nur schlecht oder gar nicht gehört hat, kann dazu Rückmeldung geben. Doch Achtung: Dafür sollten keine Notrufnummern gewählt werden!

    Die Stadt hat dafür eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet: Bürger können an sirene@karlsruhe.de schreiben. Wer keine Möglichkeit hat, eine E-Mail zu schreiben, kann sich laut der Stadtverwaltung telefonisch unter der Nummer 0721 133 37 50 bei der Abteilung Katastrophenschutz der Branddirektion Karlsruhe melden.

    Außerdem kann man am 12. September 2024 ab 11.00 Uhr bei einer bundesweiten Online-Umfrage des BBK zum Warntag teilnehmen und auf diesen Weg Rückmeldung geben.

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