Startseite
Icon Pfeil nach unten
Deutschland & Welt
Icon Pfeil nach unten

Warntag in Baden-Württemberg 2025: Wann und warum heulen die Sirenen?

Warntag 2025

Warntag in Baden-Württemberg 2025: Wann und warum heulen die Sirenen?

    • |
    • |
    • |
    Unter anderem Sirenen wie diese hier, auf einem Gebäude in Freiburg, werden am Warntag 2025 getestet.
    Unter anderem Sirenen wie diese hier, auf einem Gebäude in Freiburg, werden am Warntag 2025 getestet. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa (Archivbild)

    Sirenen heulen von den Dächern, Smartphones klingeln auf und im Radio werden Sendungen für einen Alarm unterbrochen. Was wie ein Katastrophenfall klingen mag, wird demnächst als harmlose Übung passieren: Wie in den vergangenen Jahren seit 2020 findet auch 2025 wieder im September ein bundesweiter Warntag statt. Wozu dient er, und was ist in Baden-Württemberg geplant, und muss man sich vorbereiten? Mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

    Warntag 2025: Warum heulen in Baden-Württemberg die Sirenen?

    Der bundesweite Warntag dient der Erprobung der Warnsysteme, schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf seiner Website. „Der Bundesweite Warntag ist unser Stresstest unter Volllast: Wir prüfen die gesamte Übermittlungskette von der Auslösung bis zum Endgerät“, sagt BBK-Vizepräsident Dr. René Funk. Die technische Warninfrastruktur wird dabei einer Belastungsprobe unterzogen, um mögliche Schwachstellen zu finden. Zum anderen hat der Aktionstag das Ziel, der Bevölkerung Wissen zum Thema Warnung zu vermitteln.

    „Frühzeitige Warnungen und eine schnelle Information der Bevölkerung ist das A und O, wenn Gefahr droht“, schrieb der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg in einer Mitteilung zum vorjährigen Warntag 2024. Je vertrauter die Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema seien, umso eigenständiger und effektiver könnten sie in einer Krisensituation handeln und sich schützen. Der Warntag sei dafür eine wichtige Übung.

    Warntag in Baden-Württemberg 2025: Wann genau wird gewarnt?

    Wie das BBK auf seiner Website informiert, findet der Aktionstag jährlich am zweiten Donnerstag im September statt. In diesem Jahr ist der Warntag also am 11. September 2025. Um 11 Uhr löst das BKK demnach über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) eine Probewarnung aus. Diese soll eine gute Dreiviertelstunde dauern. Gegen 11.45 Uhr erfolgt laut BBK dann über die meisten Warnsysteme eine bundesweite Entwarnung.

    Der Warntag findet übrigens an einem Werktag statt, weil die Probewarnung möglichst viele Menschen in ihrem alltäglichen Umfeld und Handeln erreichen soll, erklärt das BBK.

    Baden-Württemberg: Was passiert am Warntag 2025?

    Am Warntag wird laut BBK über viele Wege gewarnt, zum Beispiel durch Radio und Fernsehen, Internetseiten, Social Media, digitale Stadtinformationstafeln, Lautsprecherwagen oder Sirenen. Besonders Warnungen über mobile Endgeräte wie Smartphones spielen in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle. Dafür wurde beispielsweise die App „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“, kurz NINA, vom Bund entwickelt, die man sich kostenlos herunterladen kann. Sie ist auf der Website des BBK verfügbar.

    Außerdem werden Smartphone-Nutzer in Baden-Württemberg auch über ein Warnsystem namens „Cell Broadcast“ gewarnt, wie das Innenministerium des Landes informiert. Dabei wird der Alarm über das Mobilfunknetz an alle eingeschalteten Smartphones geschickt, die dann – selbst im stummen Modus – lautstark warnen. Der Warnkanal Cell Broadcast wurde erstmals beim bundesweiten Warntag 2022 erprobt. Gut zu wissen: Beim Warntag erfolgt keine Entwarnung über Cell Broadcast. Bislang werden nur Warnungen über dieses System versendet.

    Warntag 2025 in Baden-Württemberg: Wird überall auf dieselbe Weise gewarnt?

    Auf Bundesebene ist das BBK für den Warntag zuständig. In Baden‐Württemberg sind die zur Gefahrenabwehr zuständigen Behörden für Warnung verantwortlich. Dazu gehören das Innenministerium sowie die Kreise, Städte und Gemeinden. Das heißt: Was genau am 11. September um 11 Uhr passiert, wird auf unterschiedlichen Ebenen entschieden.

    Dabei betont das BBK, dass die Teilnahme am bundesweiten Warntag für die Kommunen freiwillig ist. Das bedeute, dass nicht alle Kommunen daran teilnehmen und Warnmittel vor Ort testen. Schließlich haben nicht alle Gemeinden, Städte und Kreise dieselben Möglichkeiten, zu warnen.

    So können etwa nicht überall die Menschen mit Sirenen gewarnt werden. Die Feuerwehr Stuttgart teilt in einer Pressemitteilung beispielsweise mit, dass sie zwar am Warntag teilnimmt, allerdings keine Sirenen in Stuttgart heulen werden. Denn hier befinde sich der Aufbau einer stadtweiten Sirenenwarnung noch in Planung, nachdem wie in vielen Städten die Sirenensysteme nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut worden waren. So bleibt es etwa auch im Main-Tauber-Kreis ruhig, weil die Sirenen laut Landratsamt „technisch noch nicht für eine Warnung der Bevölkerung ausgelegt“ sind. Eine Ausnahme bildet hier die Stadt Grünsfeld, die als bisher einzige Kommune im Landkreis Fördermittel zur Ertüchtigung des Sirenennetzes zur Warnung der Bevölkerung erhalten hat. Auch in Karlsruhe werden am 11. September Sirenen zu hören sein.

    Muss sich die Bevölkerung auf den Warntag 2025 in Baden-Württemberg vorbereiten?

    Zwar müssen sich die Bürgerinnen und Bürger laut BBK nicht auf die Probewarnung am Warntag vorbereiten. Wer aber vorab wissen möchte, auf welchen Wegen im eigenen Wohnort gewarnt wird, kann sich darüber bei der Kommune erkundigen. Dann kann man sich darauf einstellen und idealerweise auch Angehörige und weitere nahestehende Menschen darüber informieren.

    Des Weiteren hofft das BBK auf aktive Unterstützung aus der Bevölkerung: „Damit Warnung ankommt und verstanden wird, brauchen wir die Bevölkerung an unserer Seite: Ihre Rückmeldungen nach dem Warntag sind für uns ein zentraler Bestandteil der Auswertung“, wird BBK-Präsident Ralph Tiesler in der Pressemitteilung zitiert. Demnach seien die persönlichen Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger wichtig, um das Warnsystem gezielt weiterentwickeln zu können und im Ernstfall noch verlässlicher zu machen.

    Aus diesem Grund startet zeitgleich zum Bundesweiten Warntag um 11 Uhr eine Online-Umfrage, bei der Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre persönlichen Erfahrungen mit den verschiedenen Warnkanälen mitzuteilen. Die Ergebnisse sollen anschließend zusammen mit der technischen Auswertung in die Weiterentwicklung des Warnsystems miteinfließen. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 18. September 2025 möglich.

    Übrigens: Im März 2024 gab es Verwirrung zum Warntag in Baden-Württemberg, da der ADAC fälschlicherweise einen regionalen Warntag angekündigt hatte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden