Der in den 1964 und 1965 errichtete Tunnel ist nicht nur die Verbindungsachse zwischen West und Ost für den Autoverkehr: Auch Passanten kommen oberirdisch seitdem leichter von der Innenstadt zum Schloss. Außerdem sind verschiedene Parkhäuser mit ihm verbunden, unter anderem die Parkgarage „Schloss Karlsruhe“.

‘Man sagt, Tunnel werden etwa einhundert Jahre alt’, so Dirk Milbich, Bereichsleiter bei den Stadtwerken Karlsruhe, bei einem Pressetermin am Freitag, 29. August.
Streusalz hat Stahlstäbe aufgelöst
Dementsprechend weise der Tunnel deutliche Alterungserscheinungen auf. Zudem werfen überraschende Korrosionsschäden den Zeitplan der Sanierungsarbeiten zurück.
Besonders betroffen sei die Fahrbahndecke - hier sei Tausalz in die Wände eingedrungen, der die Bewehrung angegriffen habe. Die Stahlstäbe wurden nahezu vollständig aufgelöst.

„Stellenweise ist bereits alter Beton abgetragen worden, die Bewehrungsstäbe wurden freigelegt und ergänzt, nun müssen sie wieder mit frischem Spritzbeton geschützt werden“, so Bürgermeister Daniel Fluhrer.
Hierbei ist Geduld gefragt: Denn für diese Arbeiten braucht es ein Spezialgerät, das noch geliefert werden muss. Danach muss der neue Beton auch noch aushärten, bevor weitergearbeitet werden kann.
Zeitplan verschiebt sich nach hinten
Seit Juni wird der Schlossplatztunnel in Karlsruhe saniert. Eigentlich würden laut Zeitplan nun die Abdichtungsarbeiten beginnen, doch durch die Schäden konnten diese noch nicht starten.

Die Folge: „Die Bauarbeiten werden sich um mindestens sechs Wochen verlängern“, teilt Maximilian Zendt mit. Er ist Standortleiter bei der Leonhard Weiss GmbH & Co.KG, die von der Stadt für die Sanierung beauftragt wurde.
Verkehr bleibt eingeschränkt
Für Autofahrer bedeutet das weiterhin Einschränkungen: Bis zum geplanten Bauschluss Ende 2026 bleibt der Tunnel im Schlossbereich weiterhin nur in Richtung Ost nach West befahrbar.

Die maximale Fahrzeughöhe soll bis Oktober weiterhin auf eine Höhe von zwei Metern begrenzt bleiben.
Wie lange und ob die zusätzlichen Arbeiten die Gesamtbauzeit bis zur Fertigstellung (geplant Ende 2026) verlängern werden, ist aktuell noch unklar.
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