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Aktenzeichen XY: FDP-Politiker in Baden-Württemberg vier Mal im Schlaf angeschossen - Polizei bittet um Hinweise

Kriminalfälle

Aktenzeichen XY: FDP-Politiker in Baden-Württemberg vier Mal im Schlaf angeschossen

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    Der Mordversuch an dem FDP-Politiker Georg Gallus war Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“.
    Der Mordversuch an dem FDP-Politiker Georg Gallus war Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“. Foto: Julian Rettig, dpa (Symbolbild)

    Staatsanwaltschaft und Polizei hoffen auf neue Hinweise im Fall eines 2023 angeschossenen FDP-Kommunalpolitikers aus Hattenhofen (Kreis Göppingen). Der damals 65-Jährige entging bei einem Mordanschlag am 19. März 2023 nur knapp dem Tod. Vom Täter fehlt seitdem jede Spur. In der am 6. November 2024 ausgestrahlten ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ...ungelöst“ stellte die Polizei den Fall für die Öffentlichkeit nach – und gab neue Ermittlungsergebnisse zu Täter und Tatwaffe preis.

    Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ulm unserer Redaktion am 17. Dezember 2024 auf Nachfrage mitteilte, sind dank der Sendung einige Hinweise eingegangen. Aber: „Eine heiße Spur gibt es nicht.“ Aus diesem Grund werde das Ermittlungsverfahren, das laut einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft im April 2024 eingestellt wurde, vorerst nicht wieder aufgenommen. Was in dem Fall passiert ist, lesen Sie hier.

    Übrigens: Ermittler erhoffen sich auch im Fall eines überfallenen Paares im Raum Karlsruhe Hinweise aus der Bevölkerung.

    „Aktenzeichen XY ...ungelöst“: Täter gab vier Schüsse auf schlafenden Lokalpolitiker ab

    Mitten im Familien- und Naturidyll im Albvorland in Baden-Württemberg ereignet sich am frühen Morgen des 19. März 2023 ein Mordanschlag. Im Fadenkreuz steht FDP-Kreisrat Georg Gallus. Aus der Dunkelheit treffen ihn um 4 Uhr in seinem abgelegenen Bauernhof bei Hattenhofen vier Schüsse und verletzen ihn schwer. Nach Polizeiangaben hat der Täter die Schüsse „von außen durch ein Fenster abgegeben“. Gerettet werden kann der Familienvater nur durch eine Notoperation.

    Rund anderthalb Jahre später ist der Kommunalpolitiker körperlich genesen. Deutliche Spuren haben die Geschehnisse der Nacht vom 19. März aber seelisch hinterlassen. „Körperlich bin ich wieder hergestellt. Aber meine Psyche ist weiterhin sehr belastet. Ich leide noch immer unter chronischer Schlaflosigkeit und bin derzeit in psychiatrischer Behandlung“, sagte Gallus gegenüber der BILD-Zeitung kurz vor der TV-Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY ...ungelöst“. „Ich sage es ehrlich: Es vergeht kein Tag, keine Stunde, in der man nicht daran denkt“, so der Familienvater.

    Schlaflosigkeit bereite ihm auch, dass der Täter noch frei herumlaufe und seine Tat womöglich vollenden wolle. Die Familie habe daher laut Südwest Presse eine Belohnung zur Ergreifung des Täters in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt. Helfen könnten auch neue Ermittlungsergebnisse zur Tatwaffe, die die Polizei im ZDF präsentierte.

    Mordversuch an Kommunalpolitiker: Täter schoss mit präparierter Schreckschusswaffe

    Die Ulmer Kriminalhauptkommissarin Marina Grimm erklärte in der Folge „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ vom 6. November, der Täter habe eine umgebaute Schreckschusswaffe benutzt. „Die Munition passt nicht zur Waffe“, so die Ermittlerin. Die Kriminalpolizei schließe hieraus, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um einen Profikiller handelt. Man habe laut der Kripo-Beamtin „aufgeplatzte Patronen“ gefunden, was gleichzeitig weniger „Geschossenergie“ und „Durchschlagskraft“ beim Abfeuern bedeute.

    Hersteller der Patronen sei die türkische Firma Özkursan, so Grimm. Erst eine weitere Tat in Deutschland stehe mit dieser Munition in Verbindung. Ein Zusammenhang mit dem Mordanschlag auf den Hattenhofer Lokalpolitiker konnte bisher aber noch nicht hergestellt werden.

    Mordversuch an FDP-Lokalpolitiker Georg Gallus: Welches Motiv vermutet die Polizei?

    Auch zur Frage des Mordmotivs teilte die Kommissarin bei „Aktenzeichen XY ...ungelöst“ den aktuellen Ermittlungsstand der Polizei mit. Demnach gehe die Polizei zurzeit nicht von einer politischen Tat aus. „Ein persönliches Motiv liegt am nächsten“, so Ermittlerin Grimm. Denkbar wäre etwa ein Zusammenhang mit einer Vermietung des Hofes für Events oder auch ein Täter im Umfeld ehemaliger Beschäftigter.

    Sachdienliche Hinweise, etwa zur Munition und Schreckschusswaffe, aber auch zu Wesens- oder Verhaltensänderungen von Menschen im räumlichen und sozialen Umfeld des Opfers, nimmt die Kripo-Ulm unter der Telefon-Nummer 0731 / 18 84 999 oder unter 0731 / 1880 entgegen.

    Nachsehen kann man die Folge „Aktenzeichen XY ...ungelöst“ vom 6. November in der ZDF-Mediathek.

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