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Steuern sparen beim Autofahren? Diese Regel soll verlängert werden – wer ist betroffen?

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Steuern sparen beim Autofahren? Diese Regel soll verlängert werden – wer ist betroffen?

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    Autokauf, Versicherung, Steuern, Tanken: Autofahrer müssen mit vielen Kosten rechnen. Einige können sich jedoch über Steuererleichterungen freuen.
    Autokauf, Versicherung, Steuern, Tanken: Autofahrer müssen mit vielen Kosten rechnen. Einige können sich jedoch über Steuererleichterungen freuen. Foto: Brian Jackson, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die deutsche Automobilindustrie mit rund 770.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 540 Milliarden Euro befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die Unternehmen sehen sich mit rückläufigen Verkaufszahlen, zunehmendem Wettbewerbsdruck aus China und Herausforderungen beim Übergang zur Elektromobilität konfrontiert. Am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025, lud Bundeskanzler Friedrich Merz Vertreter aus Politik, Industrie und Gewerkschaften zum „Autogipfel“ ins Kanzleramt. Geplant sind laut ZDF Heute unter anderem Diskussionen über das Verbrenner-Aus ab 2035, zukunftsträchtige Technologien, die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Autobranche und das Einhalten von Klimazielen.

    Doch schon im Vorfeld gab es gute Nachrichten für eine bestimmte Gruppe von Autofahrern, die noch bis 2035 mit einer Steuererleichterung rechnen dürfen.

    Sparen beim Autofahren: Wer soll von der Kfz-Steuer befreit werden?

    Die Bundesregierung plant offenbar, die Steuerbefreiung für Elektroautos weiterzuführen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) erklärte am 6. Oktober 2025 gegenüber der dpa, dass diese Regelung bis 2035 verlängert werden soll: „Damit wir in den nächsten Jahren sehr viel mehr Elektroautos auf die Straße bringen, müssen wir jetzt die richtigen Anreize setzen. Deshalb werden wir E-Autos weiterhin von der Kfz-Steuer befreien.“ Klingbeil kündigte an, er werde dazu einen Gesetzentwurf vorlegen. Ursprünglich wäre die Regelung, die laut dem ADAC seit Mai 2011 galt, am 31. Dezember 2025 ausgelaufen.

    Laut der Zeit sollen alle reinen Elektroautos, die bis zum 31. Dezember 2030 erstmals zugelassen werden, nun weiterhin von der Kfz-Steuer befreit bleiben. Die Steuerfreiheit gilt jeweils für maximal zehn Jahre, läuft aber spätestens am 31. Dezember 2035 aus. Ziel sei es, mehr Menschen zu einer frühzeitigen Anschaffung eines reinen Elektrofahrzeugs zu motivieren, wie es aus dem Finanzministerium hieß.

    Ist die Steuerbefreiung für E-Autos schon gesichert?

    Wie die dpa berichtete, hatte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, vorab gefordert, die Bundesregierung müsse zügig die im Koalitionsvertrag zugesagte Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis 2035 beschließen. Diese Regelung habe sich als wirksamer Anreiz für den Kauf von E-Autos erwiesen, würde jedoch ab dem 1. Januar 2026 für Neuzulassungen entfallen – mit spürbaren Folgen für den weiteren Ausbau der Elektromobilität bei Pkw und Nutzfahrzeugen.

    Eine Verlängerung würde den Bund allerdings mehrere Hundert Millionen Euro an Steuereinnahmen kosten, berichtet die Zeit. Ob sich die Koalition tatsächlich auf dieses Vorhaben geeinigt hat, blieb auch nach dem Koalitionsausschuss am Abend des 8. Oktober offen – in den offiziellen Beschlüssen, wie sie etwa dem Focus vorliegen, findet sich demnach dazu kein Hinweis.

    Klar ist hingegen: Union und SPD wollen neue, gezielte Kaufanreize für Elektroautos schaffen. Laut der Tagesschau geht aus einem Beschluss des Koalitionsausschusses hervor, dass ein E-Auto-Förderprogramm geplant ist. Dieses soll vor allem Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität und den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge unterstützen. Für das Programm sollen bis 2029 Milliardenbeträge bereitgestellt werden – finanziert aus Mitteln des EU-Klimasozialfonds sowie zusätzlich drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds.

    E-Mobilität in Deutschland: Mehr Elektroautos neu zugelassen, aber vom Ziel noch weit entfernt

    Wie die dpa berichtet, ist die Zahl der neu zugelassenen batterieelektrischen Pkw seit Anfang des Jahres gestiegen. Ihr Marktanteil lag in den ersten neun Monaten laut dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) bei rund 18 Prozent. Für die angestrebte Reduzierung der CO₂-Emissionen reiche das jedoch nicht aus. Auch das politische Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 wirke demnach weiterhin unrealistisch. Zu Jahresbeginn waren beim Kraftfahrt-Bundesamt lediglich 1,65 Millionen reine E-Autos registriert – bei insgesamt 49,3 Millionen Pkw. Das entspricht einem Anteil am Pkw-Bestand von etwa 3,3 Prozent.

    Wie die Deutsche Welle berichtet, kämpft die deutsche Autobranche mit einem holprigen Übergang zu Elektrofahrzeugen: Früher führend in Technik und Markenprestige, gerieten Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz inzwischen bei Softwareentwicklungen und der Einführung von Elektroautos ins Hintertreffen. Chinesische Anbieter wie BYD, Nio und weitere drängen mit Nachdruck auf den europäischen Markt und punkten mit preisgünstigeren, technisch ausgereiften E-Autos.

    Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Bochum betonte gegenüber der dpa die Notwendigkeit einer langfristigen Innovationsstrategie und warnte die Politik davor, immer wieder Diskussionen über ein mögliches Zurücknehmen des Verbrenner-Aus zu führen. Solche Debatten würden Industrie und Kunden verunsichern.

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