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Autofahren könnte 2026 teurer werden: Diesen Einfluss haben die neuen Kfz-Regionalklassen auf die Kosten

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Autofahren könnte 2026 teurer werden: Diesen Einfluss haben die neuen Kfz-Regionalklassen auf die Kosten

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    Die Regionalklassen beruhen auf der Schaden- und Unfallbilanz eines bestimmten Zulassungsbezirks und haben häufig Einfluss auf die Kfz-Versicherungsbeiträge.
    Die Regionalklassen beruhen auf der Schaden- und Unfallbilanz eines bestimmten Zulassungsbezirks und haben häufig Einfluss auf die Kfz-Versicherungsbeiträge. Foto: SSTC STUDIO, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Ab 2026 könnten sich die Kosten fürs Autofahren für viele Menschen verändern: Die neuen Kfz-Regionalklassen orientieren sich an der Schadensstatistik einzelner Regionen. Wo es häufiger und teurer kracht, steigen die Einstufungen – und damit oft auch die Versicherungsbeiträge. Umgekehrt profitieren Regionen mit günstiger Schadenbilanz von niedrigeren Tarifen. Während Millionen Autofahrer mit höheren Kosten rechnen müssen, dürfen ebenso viele auf günstigere Konditionen bei ihrer Kfz-Versicherung hoffen.

    Was sind die Kfz-Regionalklassen und welchen Einfluss haben sie auf die Kosten der Autoversicherung?

    Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geben die Kfz-Regionalklassen Auskunft darüber, wie hoch das Schadensrisiko in einem bestimmten Zulassungsbezirk eingeschätzt wird. Grundlage dafür ist die jährliche Auswertung des GDV, der die Schadenstatistiken aus insgesamt 413 Regionen analysiert. Maßgeblich ist dabei nicht der Ort des Unfalls, sondern der Wohnsitz des Fahrzeughalters.

    Diese Einstufung betrifft drei Versicherungsarten: die Kfz-Haftpflicht sowie die Voll- und Teilkasko. Während bei der Haftpflicht die Schäden an Dritten nach Verkehrsunfällen berücksichtigt werden, fließen in die Kaskoversicherungen auch selbst verursachte Schäden und weitere Risiken wie Diebstahl, Glasbruch, Wildunfälle oder Naturereignisse ein.

    Aus den regionalen Schadenbilanzen wird ein Indexwert berechnet, der die jeweilige Regionalklasse bestimmt. Je nach Versicherungsart gibt es unterschiedliche Klassenzahlen: zwölf für die Haftpflicht, neun für die Vollkasko und 16 für die Teilkasko. Die GDV-Statistik dient den Versicherern als Orientierung, ist jedoch nicht bindend – sie kann sowohl für neue Verträge als auch für bestehende Policen ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.

    Grundsätzlich gilt laut ADAC: Je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger fällt in der Regel der Versicherungsbeitrag aus – wobei dieser zusätzlich von weiteren Faktoren beeinflusst wird. Laut GDV zum Beispiel von der Typklasse, der Jahresfahrleistung oder der Entwicklung der Reparaturkosten.

    Neue Regionalklassen ab 2026: Für wie viele Autofahrer steigen die Kosten der KfZ-Haftpflichtversicherung?

    Auch für 2026 wurden neue Regionalklassen berechnet und Anfang September vom GDV bekannt gegeben. Die gute Nachricht: Für viele Autofahrer bleiben die Kosten für die Kfz-Haftpflichtversicherung gleich. Demnach gelten bei rund 32,1 Millionen Versicherten in 314 Bezirken die gleichen Regionalklassen wie im Vorjahr. Änderungen gibt es wie folgt:

    • Fast 5,3 Millionen Autofahrer in 51 Bezirken können sich ab dem 1. Januar 2026 über bessere Regoinalklassen freuen.
    • Rund fünf Millionen Autofahrer in 48 Bezirken werden 2026 heraufgestuft.

    Insgesamt ändert sich für fast jeden vierten Versicherten im kommenden Jahr die Regionalklasse. Besonders gute Schadenbilanzen und entsprechend günstigere Einstufungen – im Vergleich zum Bundesdurchschnitt – haben laut GDV etwa Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Erhöht werden die Klassen vor allem in den Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen. Hohe Regionalklassen gibt es besonders in Großstädten. „Die schlechteste Schadenbilanz hat Offenbach, dicht gefolgt von Berlin“, erläutert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

    Ein Tool zur Abfrage aller Regionalklassen in Deutschland gibt es auf dem Verbraucherportal des GDV. Wer aufgrund erhöhter Beiträge die Versicherung wechseln möchte, kann dies laut ADAC in der Regel bis zum 30. November tun, wenn Verträge ab dem 1. Januar gelten. Das heißt, bis Ende November muss das Kündigungsschreiben bei der Versicherung eingehen.

    Neue Kfz-Regionalklassen: Auswirkungen auf Voll- und Teilkaskoversicherung

    Die aktualisierten Regionalklassen betreffen auch die Voll- und Teilkaskoversicherung. Laut GDV bleibt der Großteil der Einstufungen jedoch unverändert: Etwa 2,6 Millionen Versicherte profitieren von einer niedrigeren Einstufung, rund 2,1 Millionen rutschen in eine höhere Klasse. Für die überwiegende Mehrheit – rund 33,4 Millionen der insgesamt 38 Millionen Kaskoversicherten – gelten weiterhin die bisherigen Regionalklassen. Das entspricht knapp 88 Prozent.

    Laut ADAC trägt auch der Klimawandel dazu bei, dass die Beiträge für Teil- und Vollkaskoversicherungen regional steigen. ADAC-Sprecher Nils Horschick verweist gegenüber dem NDR auf wetterbedingte Schäden wie Hagel oder Sturm, die in bestimmten Regionen besonders häufig auftreten. „Extreme Wetterereignisse werden eher mehr als weniger. Das sieht man auch in der Anzahl der Schäden.“

    Übrigens: Wer einer Privatperson ein Auto abkauft, hofft zumeist auf gute Qualität trotz günstigem Preis – und fragt sich vielleicht, ob der Verkäufer eine Garantie gewähren muss. Doch hier ist Vorsicht geboten: Im Fall privat verkaufter Gebrauchtwagen gibt es keine Garantie, solange keine falschen Angaben gemacht oder Mängel arglistig verschwiegen werden.

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