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Unfall durch Niesen im Auto: Zahlt die Versicherung?

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Unfall durch Niesen im Auto: Zahlt die Versicherung?

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    Wer niest, schließt dabei normalerweise die Augen. Im Auto kann das gefährlich werden.
    Wer niest, schließt dabei normalerweise die Augen. Im Auto kann das gefährlich werden. Foto: Franziska Gabbert, dpa-tmn, dpa (Symbolbild)

    Es beginnt harmlos. Ein leichtes Kitzeln tief in der Nase kündigt den Nieser an. Ein tiefer Atemzug durch den Mund, während der Körper sich auf das Unvermeidliche vorbereitet. Die Augen beginnen zu tränen, sind schon halb geschlossen und bereit, sich für den Bruchteil einer Sekunde ganz zu schließen. Und dann – ein explosionsartiger Luftstoß. Oft bleibt es nicht bei einem einzigen Nieser; ein zweiter oder dritter folgt fast unmittelbar. Der Niesreflex ist oft unvermeidbar und nur schwer zu unterdrücken.

    Im Alltag ist Niesen meistens unproblematisch, manchmal sogar erleichternd. Doch was, wenn man am Steuer eines Autos plötzlich niesen muss? Die Augen schließen sich dabei zwangsläufig. Was, wenn genau in dem Moment eine plötzliche Gefahr auftaucht – ein Hindernis auf der Straße oder ein abrupt bremsendes Fahrzeug. Schnell stellt sich die Frage: Was passiert, wenn aus einem Nieser ein Unfall wird? Und trägt die Versicherung in einem solchen Fall trotzdem die Kosten?

    Übrigens: Wenn man einen Autounfall sieht und Erste Hilfe leisten muss, sollte man wissen, wie man sich richtig verhält. Außerdem gibt es einige Dinge, die beim Autofahren verboten sind. Ein neues Licht im Auto soll zudem laut einer EU-Verordnung für mehr Sicherheit sorgen.

    Niesen: Was passiert im Körper?

    Das Niesen gehört laut dem AOK Gesundheitsmagazin genau wie Husten zu den unwillkürlichen Schutzreflexen des Körpers und „erfüllt eine wichtige Schutz- und Reinigungsfunktion für die oberen Atemwege“. Es hält die Nasenhöhlen frei und verhindert, dass Krankheitserreger, Fremdkörper, Schmutz- oder Staubpartikel weiter in den Körper gelangen und dort Schaden anrichten können.

    Doch was passiert bei Niesen im Körper genau? Zunächst atmet man tief ein, hält den Atem an und spannt die Brust- und Bauchmuskeln an. So steigt der Luftdruck in der Lunge, bevor der Atem explosionsartig durch die Nasenhöhle entweicht. Aufgrund des Drucks muss man dabei unwillkürlich die Augen schließen. Die Tropfen, die beim Niesen ausgestoßen werden, können nämlich eine Anfangsgeschwindigkeit von über zehn Metern pro Sekunde erreichen – also 36 km/h.

    Problematisch beim Autofahren ist nicht das Niesen als solches, sondern die Tatsache, dass man dabei ganz automatisch die Augen schließt.

    Übrigens: Nicht nur krank Auto zu fahren kann gefährlich sein. Crashtester sehen auch in Touchscreens im Auto eine große Gefahr. Außerdem sollten Menschen mit längeren Haaren eine bestimmte Frisur vermeiden.

    Zahlt die Versicherung, wenn Niesen zum Unfall führt?

    Dass ein Niesen am Steuer schon mal gefährlich werden und zu Unfällen führen kann, ist immer wieder in den Medien zu lesen. Doch welche Folgen hat das? Und was zahlt die Versicherung?

    Grundsätzlich gelten für alle Autofahrerinnen und Autofahrer die gleichen Regeln - egal ob sie niesen müssen oder nicht. Laut Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) erfordert die Teilnahme am Straßenverkehr „ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht“. Wer am Verkehr teilnimmt, muss sich außerdem so verhalten, „dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird“. Genau darauf berufen sich Juristen laut dem Autoversicherer Verti auch, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung infolge eines Unfalls durch Niesen kommt. Wer also ein Kribbeln in der Nase bemerkt, sollte Verti zufolge, wenn möglich, rechts ranfahren, anhalten und erst weiterfahren, wenn der Nieser oder Niesanfall vorbei ist. So vermeidet man den Blindflug während des Niesens. Falls das Anhalten nicht möglich ist, sollte man die Geschwindigkeit reduzieren und den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen erhöhen. So vermeidet man die Folgen des Blindflugs und minimiert auch das Risiko von Auffahrunfällen.

    Kommt es trotzdem zu einem Unfall, weil die Fahrerin oder der Fahrer plötzlich niesen musste, zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung die Schäden, die anderen zugefügt wurden. Die Vollkaskoversicherung kommt für Schäden am eigenen Auto auf und die private Unfallversicherung deckt körperliche Folgeschäden finanziell ab.

    Das bestätigte auch Verkehrsrechtsexperte Uwe Lenhart in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Demnach kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung zwar für den Schaden auf, aber: „Falls der Unfallverursacher Arzneimittel eingenommen hat, die die Fahrtauglichkeit einschränken oder ausschließen, würde die Versicherung versuchen, sich das Geld vom Verursacher zurückzuholen“, erklärt Lenhart.

    Übrigens: Beim Autofahren müssen auch die Grenzwerte für Alkohol und neuerdings auch Cannabis beachtet werden.

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