Trotz des zu erwartenden Planfeststellungsbeschluss für die rheinland-pfälzische Seite sehen Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch und die Landräte Fritz Brechtel aus Germersheim, Dietmar Seefeldt von der Südlichen Weinstraße, Christoph Schnaudigel aus Karlsruhe und Jürgen Bäuerle aus Rastatt eine zügige Realisierung in Gefahr.
In einem gemeinsamen Schreiben an Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup appellieren sie an die Verantwortung der Stadt Karlsruhe und die Verantwortung des Oberbürgermeisters als Vorsitzender der TechnologieRegion Karlsruhe. Anlass war ein Beschluss des Gemeinderates der Stadt, gegen den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Karlsruhe klagen zu wollen. Auch wenn noch nicht sicher ist, ob die Klage aufrechterhalten wird und diese momentan nur fristwahrend geplant ist, beobachten die Unterzeichner diese Entwicklung "mit großer Sorge".
"Weitere Verzögerungen sind nicht zumutbar"
"Den Menschen - sowohl auf baden-württembergischer, wie rheinland-pfälzischer Seite sind bei dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme keine weiteren Verzögerungen zuzumuten. Insbesondere die vielen Pendler leiden unter der momentanen Situation. Gleiches gilt für die Gewerbetreibenden und Unternehmen. Die Auswirkungen bei einem Ausfall der Brücke möchte man sich gar nicht vorstellen. Die Havarie entlang der Zugstrecke im Rheintal sollte dabei mahnendes Beispiel sein. Wir sehen die Gefahr, dass die gemeinsame Wirtschaftsregion langfristig Schaden nimmt und damit auch Arbeitsplätze gefährdet werden“, heißt es in dem Brief.
Landaus Oberbürgermeister und die Landräte fordern die Stadt Karlsruhe auf, an einer schnelleren Lösungsfindung mitzuwirken und ihrer besonderen Verantwortung als Oberzentrum gerecht zu werden. Das Projekt sei zu wichtig und der Zustand der momentanen Rheinbrücke - ohne Redundanz - ein unkalkulierbares Risiko, um weiter Zeit verstreichen zu lassen.
Die Unterzeichner verbinden ihren Appell mit der Forderung, dass eine zweite Rheinbrücke zwingend an die B36 angebunden werden müsse, um die notwendige Entlastung zu bringen. Zugleich appellieren Sie an die rheinland-pfälzische Landesregierung, das längst angekündigte Planfeststellungsverfahren für die rheinland-pfälzische Seite endlich vorzulegen.