"Lohn-Dumping-Firmen und Betriebe, die Sozialabgaben nicht abführen oder Steuern hinterziehen, sind keine Einzelfälle", sagt Wolfgang Kreis.
Schadenssumme liegt bei 13,1 Millionen Euro
Die Vorsitzende des IG Bau-Bezirksverbandes Nordbaden nennt hierzu neueste Zahlen für die Region: "Uns liegt eine aktuelle Halbjahres-Bilanz zur Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung vor. Danach sind in den ersten sechs Monaten im Bereich des für uns zuständigen Hauptzollamtes Karlsruhe 3.206 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Insgesamt verhängten die Fahnder Bußgelder in Höhe von über 445.500 Euro." Die von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit in Karlsruhe aufgedeckte Schadenssumme aus Strafverfahren habe bei rund 13,1 Millionen Euro gelegen.
Diese illegalen Vorgehensweisen würden Jobs kosten, so Kreis. "Dies trifft alle - über die Rentenkasse, die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung." Tariftreue Unternehmen in der Region müssten genauso vor illegaler Dumpinglohnkonkurrenz geschützt werden wie Beschäftigte vor kriminellen Lohnpraktiken. "Deshalb ist auch eine stärkere Kontrolle von tariflichen Mindestlöhnen beispielsweise auf dem Bau, in der Gebäudereinigung und im Dachdeckerhandwerk notwendig. Lohndrückern muss das Handwerk gelegt werden", so der IG Bau-Bezirksvorsitzende.
Mehr zum Thema Schwarzarbeit:
Drei Festnahmen nach Zoll-Razzia auf Baustellen
Schwarzarbeit: 50 Bauarbeiter stellen sich freiwillig dem Zoll
Schwarzarbeit in Karlsruhe: 19,2 Millionen Euro Schaden
Kombilösung ist sauber: Zoll gegen Schwarzarbeit