Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Schwarzarbeit in Karlsruhe: 19,2 Millionen Euro Schaden

Karlsruhe

Schwarzarbeit in Karlsruhe: 19,2 Millionen Euro Schaden

    • |
    • |
    Immer wieder werden gerade auf dem Bau Arbeitnehmer schwarz beschäftigt - vorbei an jeder Steuer.
    Immer wieder werden gerade auf dem Bau Arbeitnehmer schwarz beschäftigt - vorbei an jeder Steuer. Foto: (ps)

    "Die Zahl von 2.771 Ermittlungsverfahren, die das Hauptzollamt Karlsruhe im ersten Halbjahr wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit eingeleitet hat, zeigt, dass der Sumpf der Schattenwirtschaft noch längst nicht trockengelegt ist", erklärt Wolfgang Kreis, Vorsitzender des IG Bau-Bezirkverbandes Nordbaden. Von illegalen Beschäftigungspraktiken sei dabei immer wieder der Bau betroffen. Das Gleiche gelte für die Gebäudereinigung: Hier seien es vor allem Mindestlohnverstöße, so Kreis weiter.

    19,2 Millionen Euro Schaden

    Die aktuelle Ermittlungsbilanz des Hauptzollamts Karlsruhe im ersten Halbjahr spreche laut Kreis eine deutliche Sprache: Die Fahnder der zuständigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) verhängten nach Angaben der IG Bau bis Ende Juni Bußgelder in Höhe von gut 272.400 Euro. Die aufgedeckte Schadenssumme aus Strafverfahren lag in den ersten sechs Monaten bei mehr als 19,2 Millionen Euro.

    Der Staat verliere durch illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit und durch Missachtung von Mindestlöhnen enorme Summen an Sozialabgaben und Steuern. "Die fehlenden Beiträge für die Arbeitslosenversicherung, die Krankenkassen, die Pflegeversicherung und die Rentenkasse treffen uns alle", kritisiert Wolfgang Kreis. Darüber hinaus kosteten die illegalen Beschäftigungspraktiken reguläre Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund sei es notwendig, den Kampf gegen die schwarzen Schafe zu verstärken und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit weiter aufzustocken. Es dürfe aufgrund der Auslastung der Zollfahnder aber nicht dazu kommen, dass durch Personalengpässe und zu wenig Kontrollen illegale Praktiken und Lohndumping kalkulierbar würden, so Kreis.

    "Zusätzliches Personal bedeutet neben mehr Bußgeldeinnahmen auch das Aufdecken von noch mehr hinterzogenen Steuern und nicht gezahlten Sozialabgaben", so der IG Bau-Bezirksvorsitzende. Die Mehrkosten für Neueinstellungen würden damit mehr als kompensiert. Das sei ein klares Argument für zusätzliche "Manpower" beim Zoll.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden