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Karlsruhe/Stuttgart/Ehingen: Schlecker-Pleite: Diese Filialen in Karlsruhe werden geschlossen

Karlsruhe/Stuttgart/Ehingen

Schlecker-Pleite: Diese Filialen in Karlsruhe werden geschlossen

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    Knapp 12 000 Schlecker-Beschäftigte bangen derzeit bundesweit um ihren Job.
    Knapp 12 000 Schlecker-Beschäftigte bangen derzeit bundesweit um ihren Job. Foto: Caroline Seidel (dpa)

    In der Fächerstadt sind die Filialen in der Büchelbergstraße in Grötzingen, in der Gebhardstraße in Beiertheim, in der Yorckstraße in der Weststadt und in der Ortsstraße in Stupferich betroffen. In der Region sollen unter anderem drei Geschäfte in Baden-Baden, zwei in Rheinstetten und Filialen in kleineren Ortschaften geschlossen werden.

    Mehrere Filialen vor dem Aus

    Die Belegschaft der Filialen seien bereits seit gestern Abend mit Faxen über die Schließung informiert worden, so Schlecker. Dies  bedeute allerdings nicht unbedingt, dass die dortigen Mitarbeiter auch gekündigt würden. Das Unternehmen wolle für betroffene Angestellte einen Sozialplan ausarbeiten. Die betroffenen Märkte sollen in den nächsten Tagen mit dem Räumungsverkauf beginnen. Um 30 Prozent sollen die Preise dort reduziert werden.

    Rund 120 von rund 400 weiteren Filiale, die auf der Kippe standen, seien einer Presseinformationen zufolge mittlerweile gerettet. Über die Zukunft von 280 Läden verhandelt der Insovlenzverwalter Arndt Geiwitz mit Arbeitnehmervertretern. Am Ende der Woche soll dann feststehen, welche Geschäfte weiterhin geöffnet bleiben und welche ihre Türen für immer schließen müssen.

    "Dringlichste Aufgabe ist eine Finanzierung für die Transfergesellschaft"

    Die Karlsruher Bundestagsabgeordnete der Linken, Karin Binder, sprach sich in einer Presseerklärung für eine Unterstützung der Schlecker-Angestellten aus. "Die Arbeitsmarktchancen für Verkäuferinnen sind alles andere als gut", gab sie zu bedenken. So komme in Baden-Württemberg eine offene Stelle auf fünf Erwerbslose. "Es stehen 20.227 Erwerbslosen lediglich 3.775 offene Stellen gegenüber."

    "Das Mindeste, was die Frauen erwarten können, ist eine Transfergesellschaft, um Kündigungen abzufedern und Qualifizierungsmaßnahmen zu ermöglichen", ist Binder überzeugt. Sie sehe Bund und Länder in der Pflicht, zu handeln und sich auch finanziell für die Schlecker-Mitarbeiterinnen einzusetzen.

    Auch Wirtschaftsminister Nils Schmid und Sozialministerin Katrin Altpeter hatten sich bei einem Gespräch mit Verdi-Vertretern und Schlecker-Insolvenzverwaltern am Dienstag ein weiteres Mal für eine Transfergesellschaft ausgesprochen. "Dringlichste Aufgabe ist es, eine Finanzierung für den Start der Transfergesellschaft zu finden", sagten Schmid und Altpeter.

    Bund lehnt Hilfe ab

    "Wir brauchen diese Gesellschaft. Sie ist keine Kosmetik, sondern das wirtschaft- und sozialpolitisch erforderliche Instrument zur Lösung des Problems. Sie ist die Brücke, mit der wir die zu kündigenden Mitarbeiterinnen in den Arbeitsmarkt entlassen", so die Minister.

    Auf Antrag der SPD hat sich am Mittwoch auch der Landtag in Stuttgart mit der Schlecker-Insolvenz beschäftigt. Dabei schlossen sich die Grünen ihrem Koalitionspartner an und forderten ebenfalls, dass der Bund mithelfen müsse, das Drogerie-Unternehmen zu retten. Die FDP warnte dagegen davor, den Steuerzahler für Managementfehler haftbar zu machen.

    Unterdessen lehnte der Bund jegliche Hilfe für Schlecker ab. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es, dass diesbezüglich, das Land zuständig sei, in dem das Unternehmen seinen Hauptsitz habe. Im Fall Schlecker ist das Baden-Württemberg. Der Bund könne nur einschreiten, wenn die Länder finanziell überfordert seien.

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