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Karlsruhe: "Nicht der Schlusspunkt"

Karlsruhe

"Nicht der Schlusspunkt"

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    Wie Verdi mitteilte, sei der Versuch der Sparkassen Informatik, die Streiks durch eine einstweilige Verfügung gerichtlich zu untersagen, gescheitert. Das zuständige Gericht habe den Antrag der SI am gestrigen Donnerstag abgewiesen. Laut Verdi sind am heutigen Freitag gut 400 Mitarbeiter an den vier Standorten dem Aufruf gefolgt, in Karlsruhe waren es zirka 120. Die SI-Beschäftigten wehren sich gegen die Pläne der Geschäftsführung, Arbeitsplätze abzubauen und Standorte zu schließen. Nach Gewerkschaftsangaben sind zirka 1.400 Beschäftigte von den geplanten Standortschließungen betroffen, über 400 allein in Karlsruhe.

    Stober: Verhalten der SI-Geschäftsleitung "schlichtweg zynisch"

    Die SI-Geschäftsführung bezeichnet die von der Gewerkschaft angegebenen Zahlen hingegen als zu hoch angesetzt. Von der Maßnahme seien nicht 1.400, sondern 1.250 Mitarbeiter betroffen, da ein Teil zum Zeitpunkt des Inkrafttretens bereits in Ruhestand sei. Die Sparkassen Informatik hatte jüngst ihre Entscheidung, die bisherigen Standorte des Unternehmens zu bündeln, bekräftigt (ka-news berichtete). Ziel sei eine Verbesserung von Qualität, Effizienz und Sicherheit, um die die Zukunft des Unternehmens im Inland zu sichern und attraktive Arbeitsplätze in Deutschland auch langfristig zu erhalten.

    In einer "Solidaritätsadresse" bezeichnete der Karlsruher SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober den Weg, den die SI-Geschäftsleitung jetzt einschlagen wolle, als "schlichtweg zynisch": Die Beschäftigten würden, weil sie nur noch eine Arbeitsplatz- aber keine Standortgarantie mehr hätten, quer durch Deutschland zum Arbeiten entsendet werden - "ganz offensichtlich nur mit dem Ziel, dass diese langen Arbeitswege für möglichst viele (...) unzumutbar sind", damit sie gezwungen seien, "freiwillig" zu gehen. Das sei nichts anderes als "ein schamloser Versuch", den bis 2012 geltenden Kündigungsschutz auszuhebeln.

    Auch am kommenden Montag, 25. Juni, ist ein ganztägiger Streik geplant. Beschäftigte aus Karlsruhe werden ab 9.30 Uhr mit Bussen nach Fellbach fahren - dort ist ein weiterer Standort der Sparkassen Informatik. Nach dem Willen der Geschäftsführung sollen erhebliche Teile der Belegschaft aus Karlsruhe nach Fellbach verlagert werden. Wie Verdi mitteilt, werden die Beschäftigten mit der Aktion am Montag symbolisch aufgefordert, eine "Arbeitsplatzbesichtigung" vorzunehmen. Die Streiks seien nicht der Schlusspunkt, so ein Verdi-Sprecher gegenüber ka-news. Weitere Protestaktionen sollen folgen.

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