Die in Karlsruhe ansässigen Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2022, so der aktuelle Wert, ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 24,6 Milliarden Euro, gegenüber dem Jahr 2012 ein überdurchschnittliches Plus von knapp 47 Prozent. Karlsruhe punktet auch auf dem Arbeitsmarkt.
Die Statistik zählte zum Stichtag am 30.Juni 2023 knapp 187.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit einen neuen Höchststand.

Über 20.900 neue Arbeitsplätze sind in den vergangenen zehn Jahren bei den hiesigen Unternehmen entstanden, ein ebenfalls beachtlicher Zuwachs um 12,6 Prozent.
"Alles in allem haben unsere Unternehmen noch recht gut dem Problemdruck standgehalten. Ich bin daher zuversichtlich, dass unsere heimische Wirtschaft mit ihren innovativen und anpassungsfähigen Mittelständlern die konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen meistern wird", ist Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe überzeugt.
Woher kommen die höchsten Gewerbesteuereinnahmen?
In den letzten zehn Jahren konnte Karlsruhe durch die Neuansiedlung und Erweiterung von Unternehmen auf städtischen Flächen rund 8.000 Arbeitsplätze schaffen oder sichern. Diese wirtschaftliche Dynamik spiegelt sich auch in den steigenden Gewerbesteuereinnahmen wider, die sich von 2015 bis 2023 mehr als verdoppelt haben.
Besonders die IT-Branche spielt dabei eine zentrale Rolle: Mit über 4.800 Unternehmen und 30.000 Beschäftigten trägt sie in den letzten drei Jahren durchschnittlich etwa 37 Prozent zu den gesamten Gewerbesteuereinnahmen der Stadt bei.
Welche Branchen dominieren?
Karlsruhe ist ein führender Standort für wissens- und forschungsintensive Dienstleistungen sowie unternehmensorientierte wirtschaftliche Dienstleistungen. Besonders die Informations- und Kommunikationstechnologie nimmt eine Schlüsselrolle ein. Die enge Verzahnung zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Verwaltung fördert das Wachstum und die Innovationskraft dieser Branchen maßgeblich, so beschreibt sich die Stadt Karlsruhe.

Bei Beschäftigtenzahlen hat der Dienstleistungssektor die Nase vorne: 39.330 Arbeitsplätze finden sich im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (21,0 Prozent), 120.250 im Bereich der sonstigen Dienstleistungen (64,2 Prozent).
Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und Vorsitzender des Aufsichtsrats der TRK, sagt zum Branchenmix heute und in der Zukunft:
"Der Standort Karlsruhe zeichnet sich durch seine diversifizierte Branchenlandschaft aus. Insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnologie, welche durch das enge Netzwerk von Forschungseinrichtungen und High-Tech-Unternehmen in der Fächerstadt kontinuierlich wächst, hat sich als zentraler Motor der regionalen Wirtschaft etabliert. Folgerichtig steht Karlsruhe für technologische Innovation, Kreativität, Vernetzung und Interdisziplinarität. Auch das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und profitiert von der Automatisierung."
Gewerbegebietsplanung in Karlsruhe
Karlsruhe bietet eine umfangreiche Auswahl an Gewerbeflächen und -gebieten, die sowohl etablierte Unternehmen als auch Start-ups und industrielle Betriebe anziehen. Hier sind die wichtigsten Informationen zu den verfügbaren Gewerbeflächen, den bestehenden Gewerbegebieten und den geplanten neuen Gewerbeflächen in Karlsruhe.

Karlsruhe hat insgesamt mehrere Hundert Hektar an ausgewiesener Gewerbefläche. Die genaue Fläche variiert, je nachdem, ob man Industriegebiete, Gewerbeparks und Mischgebiete einbezieht. Die Stadt Karlsruhe legt großen Wert auf eine gezielte und nachhaltige Gewerbegebietsplanung, um die wirtschaftliche Dynamik der Region zu erhalten und zukunftssicher aufzustellen.
Im Mittelpunkt dieser Planungen steht die Innenentwicklung bestehender Gewerbegebiete. Diese sollen modernisiert und attraktiv weiterentwickelt werden, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und bestehende zu sichern. Ein zentrales Ziel ist es, die Gewerbegebiete an die Bedürfnisse moderner Unternehmen anzupassen und somit wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bedarf an gewerblichen Flächen steigt
Eine zentrale Herausforderung ist der wachsende Flächenbedarf der Unternehmen. Laut einer aktuellen Gewerbeflächenstudie benötigen Karlsruher Unternehmen bis 2025 etwa 100 Hektar zusätzliche Gewerbeflächen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden und gleichzeitig zukünftige Entwicklungen zu ermöglichen, verfolgt die Stadt eine aktive Ankaufsstrategie.

In den letzten zehn Jahren hat Karlsruhe insgesamt 42 Hektar Gewerbeflächen erworben, darunter prominente Areale wie die ehemaligen L’Oréal-, ROTAG- und Hegele-Flächen. Karlsruhe als Wirtschaftsstandort zeichnet sich durch eine dynamische und diversifizierte Branchenlandschaft aus.
Mit rund 14.600 Unternehmen und etwa 188.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist die Stadt ein bedeutendes Zentrum für verschiedene Wirtschaftszweige. Besonders stark ist die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) vertreten, die dank eines dichten Netzwerks aus Forschungseinrichtungen und High-Tech-Unternehmen kontinuierlich wächst. Auch das Handwerk profitiert von der technologischen Weiterentwicklung und ist ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft.

Neben etablierten Gewerbegebieten, die sich über die Stadt verteilen, plant Karlsruhe in den kommenden Jahren die Entwicklung neuer Areale. So soll beispielsweise in Neureut das Gewerbegebiet "Gottesauer Feld" mit rund 24 Hektar Fläche entstehen. Gleichzeitig setzt die Stadt auf die Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen, um weiteren Flächenbedarf zu decken.
Die Anforderungen an moderne Gewerbegebiete verändern sich dabei stetig. Neben einer guten Verkehrsanbindung, die für Unternehmen oft entscheidend ist, rücken auch Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit immer mehr in den Fokus. Energetische Gebäudestandards und innovative Energiekonzepte spielen dabei eine zentrale Rolle. Hinzu kommen moderne technische Infrastrukturen, wie schnelles Internet, sowie eine hohe Aufenthaltsqualität in den Gebieten.
Stichwort "Innenentwicklung" bestehender Gewerbegebiete
Diese Anforderungen legen die Idee nahe, dort nach Flächen zu suchen, wo Areale bereits umfangreich erschlossen sind. Die Gewerbegebiete in Karlsruhe stehen daher auch vor der Herausforderung, sich nach innen zu entwickeln. Im Rahmen dieses Prozesses ist es wichtig, die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Nutzerinnen und Nutzer der Quartiere zu sensibilisieren.

Zudem sollen Modelle für eine verdichtete Bauweise von Produktionsbetrieben und für überbetriebliche Kooperationen erprobt werden, um die Effizienz und Nutzung der Flächen zu optimieren. In diesem Zusammenhang hat Karlsruhe das ämterübergreifende Team "Strategische Innenentwicklung von Gewerbeflächen nachhaltig und innovativ" ins Leben gerufen.
Dieses Team widmet sich unter anderem dem Gewerbegebiet an der Roßweid/Greschbachstraße, wo die Stadt kürzlich sieben Hektar Fläche erworben hat. Diese Initiative zielt darauf ab, das Potenzial dieser und anderer bereits bestehender Flächen durch gezielte Maßnahmen voll auszuschöpfen.