Auf der anderen Seite aber können manche Unternehmen nicht mehr alle Ausbildungsstellen besetzen. "Die Schere zwischen Nachfrage und Angebot wird sich noch weiter öffnen, so dass nach und nach immer mehr Betriebe und Berufe die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung zu spüren bekommen. Deshalb müssen wir noch stärker darauf achten, dass wir auch schwächeren Jugendlichen die Chance auf eine duale Ausbildung ermöglichen", sagt Ingo Zenker, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, in einer Pressemitteilung.
Rechnerisch gute Chancen auf Ausbildungsplatz
Dies setze voraus, dass man die bisher schon gut funktionierenden Netzwerke weiter vertiefe und ausbaue. Nur wenn Schulen, Eltern, Betriebe, Kammern, Berufsberater der Arbeitsagenturen und die Berufsbegleiter koordiniert zusammenarbeiten, könne es gelingen, einerseits möglichst allen Jugendlichen zum Berufseinstieg zu verhelfen und andererseits die betrieblichen Ausbildungsstellen zu besetzen. "Unabhängig von der konjunkturellen Lage werden die Themen Demografie und steigender Fachkräftebedarf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt der Zukunft bestimmen", so Zenkner weiter zur aktuellen Lage auf dem Ausbildungsmarkt.
Rein rechnerisch waren die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr so gut wie nie, weil die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich höher war als die der Bewerber. Im Verlauf des Beratungsjahres, das vom 1. Oktober bis zum 30. September des drauffolgenden Jahres geht, suchten 5.647 junge Leute mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber standen 6.347 Ausbildungsstellen. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr noch einmal erhöht.
Insgesamt 6.090 betriebliche Ausbildungsstellen wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt von regionalen Firmen gemeldet. Das Angebot liegt damit um 118 oder 2 Prozent über dem des Vorjahres. Ergänzt wird das Angebot durch 257 außerbetriebliche Stellen (Vorjahr: 232). 404 gemeldete Ausbildungsstellen und damit nahezu genauso viele, wie im Vorjahr (389) blieben zum Ende des Ausbildungsjahres unbesetzt.
Noch immer Chance auf Ausbildungsplatz
Von den insgesamt 5.647 gemeldeten Bewerbern mündeten bis Ende September 2013 rund 3.350 in duale Ausbildung ein. 1.035 besuchen weiterhin die Schule, entschieden sich für ein Studium oder absolvierten ein Berufsvorbereitendes Jahr. 114 der Schulabgänger nehmen an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teil und genauso viele haben sich für den Bundes-/Jugendfreiwilligendienst entschieden. "Wir sind auch nach Ende des Berichtsjahres nah an den Jugendlichen dran und versuchen, sie noch in Ausbildung oder Alternativen zu vermitteln. Für die jungen Menschen, die bisher noch keinen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz gefunden haben gibt es aber immer noch eine Chance auf dem Ausbildungsmarkt", so Waldemar Jonait, Teamleiter der Berufsberatung. Wer noch einen Ausbildungsplatz sucht, kann unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 00 einen kurzfristigen Termin zur Berufsberatung ausmachen.