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Karlsbad: Harman Becker: Neue Details zum Stellenabbau

Karlsbad

Harman Becker: Neue Details zum Stellenabbau

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    Harman Becker: Neue Details zum Stellenabbau
    Harman Becker: Neue Details zum Stellenabbau Foto: Harman

    Die bereits am 5. Februar bekanntgegebene bundesweite Streichung von Kapazitäten im Umfang von rund 950 Stellen (davon rund 550 bis Ende Juni 2009 und rund 400 bis Ende Juni 2010; siehe auch: "Krise der Autozulieferer: Harmann Becker streicht 950 Arbeitsplätze in Karlsbad") werde externe und interne Kapazitäten sowie alle Funktionsbereiche und alle Standorte in Deutschland betreffen. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge bis Ende des Geschäftsjahres 2010 die Verträge mit nahezu allen externen Dienstleistern beenden.

    Verhandlungen mit Betriebsräten über Umfang von Entlassungen und Kurzarbeit

    Neben dieser Maßnahme sieht Harman Becker sich gezwungen, aufgrund der drastischen Umsatzeinbrüche bei gleichzeitig steigenden Kosten die Belegschaft um rund 20 Prozent zu reduzieren. Die Auswirkungen auf die einzelnen Standorte stehen noch nicht fest, darüber wird mit den zuständigen Betriebsratsgremien in den kommenden Wochen beraten. Über Kurzarbeit an einzelnen Standorten als temporär ergänzende Maßnahme wird ebenfalls mit dem Betriebsrat verhandelt.

    „An erster Stelle steht, unser Unternehmen für die Zukunft überlebensfähig zu machen“, so Dr. Klaus Blickle, CEO & President von Harman Becker Automotive Systems. „Die Einschnitte sind sehr schmerzhaft für uns alle, wir können damit jedoch rund 80 Prozent der Arbeitsplätze sichern. Um den unvermeidbaren Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, sind wir um einen Ausgleich für die betroffenen Mitarbeiter bemüht. Nach Abschluss der Informations- und Beratungsphase mit dem Betriebsrat werden entsprechende Interessens- und Sozialplanverhandlungen geführt“, betont Blickle.

    Als Begründung für den Stellenabbau und die Einführung von Kurzarbeit führt Harman die globale Wirtschaftskrise und deren Folgen für die Automobilmärkte an. „Wir haben die Talsohle noch nicht einmal erreicht. Basierend auf den Gesprächen mit unseren Kunden und Meinungen zahlreicher Wirtschaftsexperten erwarten wir – selbst bei optimistischer Betrachtung – keine Besserung vor 2010. Wenn wir jetzt nicht handeln, setzen wir nicht nur die Zukunft aller Mitarbeiter in Deutschland, sondern die Zukunft des gesamten Unternehmens, d.h. von rund 8.000 Mitarbeitern und deren Familien weltweit, aufs Spiel“, unterstreicht Blickle die aus Unternehmenssicht dringliche Notwendigkeit, dem Abwärtstrend sofort und konsequent begegnen zu müssen.

    Förderung von Innovationen geplant

    Die dauerhaften Umsatzrückgänge und die über die Jahre gestiegenen internen Kosten machten harte Einschnitte unumgänglich. Nach einem Stellenabbau im Ausland sei Harman Becker auch in Deutschland gezwungen, umgehend die Kapazitäten den rückläufigen Stückzahlen anzupassen. Kurzarbeit sei kein ausreichendes Mittel, weil sie nicht die benötigten nachhaltigen Kosteneffekte bringe, weitere Kosten verursache und als temporär ergänzende Maßnahme dauerhaft zukunftssichernde Maßnahmen nicht kompensieren könne. „Wir können und dürfen angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage nicht allein auf beschäftigungssichernde Maßnahmen als Lösung unserer Probleme setzen“, so Blickle.

    „Eines ist mir in diesem Kontext jedoch noch besonders wichtig: Kosteneinsparungen sind nur ein Teil der erforderlichen und geplanten Maßnahmen, um Harman Becker gestärkt aus der Krise zu führen. Wir richten derzeit unser Unternehmen für die Zukunft aus. Dazu zählen neben Effizienzsteigerungsmaßnahmen, einer schlagkräftigen Unternehmensorganisation, Erschließung neuer Geschäftsfelder und Herausarbeitung unserer Kernkompetenzen auch die konsequente Förderung von Innovationen und damit die Wahrung unserer Technologieführerschaft“, erklärt Blickle weiter.

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