Alle sechs IWKA-Aufsichtsräte wollen bis spätestens Ende Oktober ihr Mandat niederlegen, hieß es im Anschluss an eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung. Damit zieht das Kontrollgremium die Konsequenzen aus der turbulenten Hauptversammlung Anfang Juni, auf der die Führung des Unternehmens nicht entlastet worden war. Nach der Dauerkritik ausländischer Fondsgesellschaften um den US-Investor Guy Wyser-Pratte (ka-news berichtete) kündigte der Aufsichtsrat jetzt die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung an, die bis spätestens Ende Oktober stattfinden soll.
"Stellenabbau nicht ausgeschlossen"
Hintergrund der Gewinnwarnung sind die weiter rückläufigen Investitionen der Automobilbranche. Der Rückgang bei den Auftragseingängen sowie sinkende Margen würden das Ergebnis der Geschäftsbereiche Automobiltechnik und Robotertechnik unter das Niveau des Vorjahres drücken. Zudem könnten im Zuge des strikten Sanierungsprogramms für die Ex-Cell-O-Gruppe (Eislingen/Fils) als Einmaleffekte erhebliche Ergebnisbelastungen in zweistelliger Millionen Höhe eintreten.
Das Unternehmen bekräftigte erneut die bereits auf der ordentlichen Hauptversammlung im Juni angekündigten Umstrukturierungsanstrengungen des Vorstands: Dabei kämen "alle ergebniskritischen Konzerngesellschaften auf den Prüfstand". Ziel sei "die konsequente Konzentration auf die zukunftsträchtigen und ertragsfähigen Kerngeschäfte", so IWKA. Ob und in welchem Ausmaß dem Sparprogramm auch Arbeitsplätze zum Opfer fallen, teilte das Unternehmen in seinen Pressemitteilungen nicht mit. Ein Unternehmenssprecher schloss allerdings gegenüber dem Nachrichtendienst dpa-AFX einen Stellenabbau nicht aus.
Nachfolge noch offen
Offen ist nun, wer die Nachfolge der sechs Aufsichtsräte antreten soll. Die Fondsgesellschaften um den US-Milliardär Wyser-Pratte kontrollieren über ein Viertel der Gesellschaft. Die ausländischen Großinvestoren hatten in den vergangenen Wochen und Monaten zum Teil scharfe Kritik an der Unternehmensführung geübt und im Juni bereits den damaligen IWKA-Vorstandschef Hans Fahr zum Rücktritt gedrängt. Die Aktie von IWKA gab am Freitag im späten Parketthandel 2,67 Prozent auf 18,93 Euro ab.