Riesige Datenmengen im Internet, die überall und zu jederzeit abrufbar sein sollen, stellen die IT-Branche vor neue Herausforderungen. Durch Cloud Computing, das sogenannte "Rechnen in der Wolke", soll der Umgang mit diesen Datenmengen für Unternehmen einfacher, sicherer und günstiger werden.
Cloud Computing gewinnt weiter an Bedeutung und gilt als Wachstumsmarkt der Zukunft. Prognosen rechnen bis 2015 mit fast einer Vervierfachung des Umsatzes auf 13 Milliarden Euro. Die Cloudzone ist die einzige Messe, die ausschließlich Cloud Computing zum Thema hat.
Günstige Lösungen für kleine Unternehmen
"Cloud-Services sind in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn: Unternehmen nutzen IT aus der Cloud verbrauchsabhängig nach Bedarf, ohne hierfür selbst eine aufwändige und kostenintensive Pflege erbringen zu müssen", sagt Bernd Becker, Vorstandssprecher der EuroCloud Deutschland. Die Sicherheit der Daten sei bei professionell bereitgestellten und zertifizierten Cloud-Services in aller Regel höher als bei einer IT im Eigenbetrieb.
Darum seien gerade für kleine und mittlere Unternehmen Cloud-Services hoch interessant, weil sie eine kostengünstige und äußerst flexible Alternative zum traditionellen Bezug von Software-Lizenzen böten. Mit Cloud Computing beziehen und verwalten sie Anwendungen, Serverkapazitäten und Infrastruktur als Servic über das Internet. "Sie zahlen nur noch den wirklichen Verbrauch", so Becker. Das Angebot der Messe in Karlsruhe am 10. und 11. Mai richtet sich daher vor allem an kleine und mittlere Unternehmen.
Herbergen für riesige Datenmengen
"Die IT-Arbeit wird sich grundlegend verändern", ist Becker sicher. Das liege auch daran, dass die Datenmengen im Internet sich bis 2016 jedes Jahr verdoppeln werden. Während Ende 2011 Datenmengen von 1,8 Zetta-Byte (1 Zetta-Byte sind 10 hoch 21 Bytes) durch das Internet strömten, sollen es 2020 320 Zetta-Byte sein. Das liege unter anderem daran, dass im privaten Umfeld zunehmend Video und TV per Internet konsumiert werden. Aber auch Unternehmen würden Geräte und Maschinen verstärkt übers Internet steuern. Becker spricht vom "Internet der Dinge" und einer "Industrialisierung des Internets". Zudem würden immer mehr Menschen überall und jederzeit mit ihren mobilen Geräten wie Smartphones und Tablet-PCs online auf riesige Datenbanken zurückgreifen.
Um diese unvorstellbaren Datenmengen zu beherbergen, benötigt man riesige Server. Die hierfür nötigen Investitionen könnten Mittelständler oft aber gar nicht aufbringen. Cloud Computing soll Abhilfe schaffen. Denn für Unternehmen sollen damit weniger Kosten für Investitionen für Modernisierung der Software und Hardware entstehen. Denn bislang mussten Unternehmen alle Hard- und Software selbst neu anschaffen, installieren und betreiben. Durch Cloud Computing fallen diese Kosten weg.
2.000 Besucher werden in Karlsruhe erwartet
Anbieter des Services würden bereits in riesige Rechenzentren in Deutschland investieren. Global Player wie Microsoft oder Google betreiben beispielsweise Rechenzentren von einer Größe von bis zu 17 Fußballfeldern, erklärt Becker. Die Technologie und Software sei nicht das Problem. "Cloud-Computing ist keine neue Technologie. Es handelt sich vielmehr um ein neues Geschäftsmodell", so Becker. Die größte Herausforderung für die Anbieter sei es, die Skepsis der Anwender zu überwinden. "Es gibt bei den Menschen Sicherheitsbedenken, die teilweise schon überzogen scheinen", findet er. "Cloud-Computing ist heute schon sicher", betont der Experte.
Neben der Learntec und IT-Trans ist die Cloudzone die dritte Messe im IT-Sektor in der Kalsruher Messe. Rund 60 Cloud-Anbieter werden in Karlsruhe ihre Produkte und Lösungen präsentieren - das sind doppelt so viele wie bei der ersten Veranstaltung. Die Schirmherrschaft hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler übernommen. 2011 hat die Cloudzone das erste Mal stattgefunden. "Die Cloudzone hat sich prächtig entwickelt", so Martin Wacker, Pressesprecher der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK). Die KMK rechnet mit etwa 2.000 Besuchern.
Weitere Informationen: www.cloudzone-karlsruhe.de