(pol/vem)

Aktualisierung, 8. Februar, 13.29 Uhr

In einer Pressemitteilung vom 8. Februar fasst die Polizei ihre Erkenntnisse folgendermaßen zusammen:

Demnach traf die 14-Jährige in einem Skater-Park in Bietigheim auf eine 13-Jährige und zwei ihrer Begleiterinnen, um "offene Rechnungen" zu begleichen. Im Vorfeld soll es über soziale Netzwerke zu gegenseitigen Provokationen und Beleidigungen gekommen sein.

Schaulustige treffen sich am Rastatter Bahnhof

Bereits dort kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Unter anderem sollen auch weitere Bekannte der Angreiferinnen daran beteiligt gewesen sein. Anschließend stieg das Opfer freiwillig mit ihren Kontrahentinnen in den Zug in Richtung Rastatt. Warum wird in der Mitteilung nicht erläutert. Dort angelangt, warteten bereits mehrere jugendliche Schaulustige auf die Mädchen.

Kurzerhand wurde die 14-Jährige dann durch zwei weitere 13-Jährige massiv attackiert, während diverse umherstehende Personen zuschauten und das Geschehen mit ihren Smartphones filmten. Das Opfer wurde dabei leicht verletzt.

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Gegen die Beteiligten wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Jugendämter eingeschaltet. 16 Schaulustige, acht Jugendliche und acht Kinder, konnten ermittelt werden. Sie müssen mit Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung rechnen. Vier dieser Zeugen haben nachweislich das Video im Internet verbreitet. 

Als Motiv nannte die Polizei "länger andauernden Streitigkeiten, Anstachelung durch Umherstehende sowie das Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen". Ob der Vorfall in Rastatt mit der Schlägerei in Karlsruhe zu tun hat, konkretisiert die Polizei nicht weiter.

Mädchen sind der Polizei bekannt, 18. Januar: 8 Uhr

Die intensiven Ermittlungen der Beamten des Polizeireviers Rastatt und des Polizeireviers Gaggenau sind vorangeschritten und haben zwischenzeitlich neue Erkenntnisse ans Licht gebracht. Unter anderem konnte das 14 Jahre alte Mädchen mittlerweile zu den Geschehnissen am Wochenende befragt werden.

Entgegen ersten Erkenntnissen musste die Jugendliche nach den Vorfällen nicht stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Sie begab sich stattdessen am Montag eigenständig in ambulante ärztliche Behandlung, wo nur leichte Verletzungen diagnostiziert wurden.

Es gab bereits am Vortag Ärger...

Die polizeilichen Recherchen förderten außerdem zutage, dass sich die Angriffe am Rastatter Bahnhof am frühen Sonntagabend ereigneten. Wenige Stunden zuvor hatte die Jugendliche mit denselben ihr flüchtig bekannten 13-jährigen Angreiferinnen eine körperliche Auseinandersetzung am Bahnhof in Bietigheim.

Einen Tag zuvor wiederum, im Verlauf des Samstags, geriet sie in Gaggenau mit einem weiteren bereits identifizierten Mädchen körperlich aneinander. In diesem Zusammenhang wird auch gegen die 14-Jährige selbst wegen Körperverletzung ermittelt.

Opfer soll ebenfalls in ähnliche Vorfälle verwickelt gewesen sein

Während sich die auf den einschlägigen Videos zu sehenden Angreiferinnen einem Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung stellen müssen, haben die Ermittler auch Strafverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung sowie möglicher Verletzungen von Persönlichkeitsrechten abgebildeter Personen eingeleitet. In diesem Zusammenhang konnten bereits mehrere nicht einschreitende Zeugen identifiziert werden, bei denen es sich größtenteils um Kinder und Jugendliche handelt.

Die Beamten des Polizeireviers Rastatt stehen im Hinblick auf die zurückliegenden Geschehnisse in engem Austausch mit weiteren Behörden. Nach derzeitigen Erkenntnissen dürfte die 14-Jährige auch mit ähnlich gelagerten zurückliegenden Vorfällen in Karlsruhe in Verbindung stehen.

Weitere Zeugen und Fahrgäste am Bahnhof, die zu den Vorfällen des vergangenen Wochenendes sachdienliche Hinweise geben können, werden unter der Rufnummer 07222/76 10 um Kontaktaufnahme gebeten.

07:41Mädchen wird verprügelt

Das Video zeigt, wie die 14-Jährige von zwei jungen Mädchen geschlagen sowie mehrfach gegen Kopf und Körper getreten wird. Warum die umstehenden Zeugen des Angriffs nicht eingegriffen und sogar mitgefilmt haben, anstatt der Jugendlichen zu helfen, ist unklar.

"Fahrgäste, der im Bahnhof stehenden Züge, sahen ebenfalls keinen Anlass einzuschreiten oder über Notruf die Einsatzkräfte der Polizei zu alarmieren. Die Veröffentlichungen der Videoausschnitte in den sozialen Netzwerken werden durch die Polizei ausgewertet", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Gegenstand der Ermittlungen sind unter anderem unterlassene Hilfeleistung sowie Verletzung der Persönlichkeitsrechte.

In Gaggenau und Bietigheim soll es zwischen der 14-Jährigen und den anderen Mädchen, die allesamt polizeilich bekannt sind, bereits in den Vortagen zu Provokationen, Streitigkeiten und körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. Die Beamten aus Gaggenau und Rastatt haben hierzu umfangreiche Ermittlungen eingeleitet.

Erst vor wenigen Monaten sorgte ein ähnlicher Fall in Karlsruhe für Aufmerksamkeit. Damals tauchte ebenfalls ein Internetvideo auf, das die Prügel-Attacke auf eine 14-Jährige zeigte. Auch hier laufen die Ermittlungen.