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Karlsruhe/Rastatt: Baden-Airpark: Neuer Aufschwung durch Autobahnanschluss?

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Baden-Airpark: Neuer Aufschwung durch Autobahnanschluss?

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    Noch 2012 verzeichnete der Baden-Airpark mit 1,3 Millionen Fluggästen einen Passagier-Rekord - die Prognose für 2014 liegt bei 950.000 Fluggästen.
    Noch 2012 verzeichnete der Baden-Airpark mit 1,3 Millionen Fluggästen einen Passagier-Rekord - die Prognose für 2014 liegt bei 950.000 Fluggästen. Foto: Uwe Zucchi

    "Derzeit liegt das Projekt inklusive einer FFH-Prüfung beziehungsweise Alternativprüfung beim Ministerium für Verkehr und Infrastruktur und wir warten auf die Antwort", so Claus Haberecht gegenüber ka-news. Er ist Dezernent im Landkreis Rastatt und koordiniert die Projekte zum überregionalen Verkehrsanschluss des Flughafens. "Ungeachtet dessen, möchten wir im Mai einen Grundsatzbeschluss im Kreistag dahingehend erreichen, dass klar wird, wie es mit dem Autobahnanschluss weitergehen soll." Man erwartet vom Kreistag ein Mandat, um die notwendigen Maßnahmen für die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens umsetzen zu können.

    Haberich: "Baubeginn nicht vor 2018"

    Vonseiten des Ministeriums soll eine Stellungnahme zum eingereichten Projektvorschlag kommen, der derzeit einer Prüfung unter den Gesichtspunkten des europäischen Gebiets- und Artenschutzes - Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) - unterzogen wird. Aus Sicht des Landkreises Rastatt gibt es zum eingereichten Projektvorschlag keine zumutbare Alternative, welche die Landschaft oder Natur weniger beeinträchtigen würde. Stimmt das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur mit dieser Ansicht überein, so könnte mit den Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren begonnen werden.

    Die Vorbereitungszeit schätzt Haberich auf zirka neun Monate; das Verfahren selbst nochmals auf rund ein Jahr. Unter anderem, weil im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eine öffentliche Auslegung des Plans sowie ein Anhörungsverfahren stattfinden wird, bei welchem von der Planung betroffene Bürger und Behörden ihre Stellungnahme abgeben können.

    Anbindung soll 20 bis 25 Millionen kosten

    Der Autobahnanschluss wird von der Bundesregierung grundsätzlich unterstützt - dieses Signal gab es 2006/2007, als dem Bund erste Entwürfe vorgestellt worden sind. Fördergelder für das rund vier Kilometer lange Straßenbauprojekt könnte es über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) geben. Zusätzlich erwartet man sich im Landkreis Unterstützung vom Baden-Airpark sowie der Region. Die Planung der A5-Autobahnausfahrten auf Höhe von Halberstung bis zum Beginn der Kreisstraße 3767 ist bereits fertiggestellt und liegt beim zuständigen Bundesverkehrsministerium zur Prüfung, während die Planung bis zum Baden Airpark - teilweise als Ausbau auf der bestehenden Kreisstraße als auch als Neubau - vom Grundsatzbeschluss im Landkreis abhängt.

    Neu gebaut werden würde bei Schiftung: Die zirka 1,4 Kilometer lange Neubaustrecke würde ebenfalls die Funktion als Ortsumfahrung erfüllen. "Das Ziel ist nicht nur die direkte Verbindung an den Flughafen und an den großen Gewerbepark, sondern mit der Maßnahme sollen auch die umliegenden Gemeinden entlastet und CO2-Ausstoß reduziert werden", fasst Haberecht zusammen. Die Kosten für den Autobahnanschluss schätzt der Rastatter Dezernent grob auf 20 bis 25 Millionen Euro; genaue und fundierte Angaben zur Höhe der Kosten und der Finanzierung könnten erst in den Vorbereitungen zum Planfeststellungsverfahren ermittelt werden.

    Kein Anschluss an den Schienenverkehr

    Bereits jetzt schon fest steht, dass es derzeit keinen Schienenanschluss des Baden-Airparks an den öffentlichen Nahverkehr geben kann. Dies wurde aufgrund der 2011 durchgeführten Nutzen-Kosten-Untersuchung von zwei geplanten Schienenanschlüssen zum Baden-Airpark deutlich: Die für 2025 zu erwartenden Nutzungszahlen werden nicht ausreichen, sodass das Land beziehungsweise der Bund eine solche Investition nicht fördern wird, so Haberecht. Sollten sich jedoch die Rahmenbedigungen ändern, zum Beispiel durch  Erhöhung der Fluggastzahlen oder der Beschäftigten am Baden-Airpark, so könne man das Thema gegebenenfalls wieder fortsetzen. Bislang wird der Baden Airpark durch die zwei Buslinien 205 und 234 an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen.

    Zunächst ist man im Landkreis bestrebt, den Autobahnanschluss "schnell zu realisieren und zu finanzieren", versichert Haberecht. Eine zügige Planung und Umsetzung des Projekts ist auch im Interesse des angeschlagenen Regionalflughafens. Manfred Jung, Geschäftsführer der Baden Airpark GmbH (BAG) dazu: "Der direkte Autobahnanschluss hätte sehr positive Auswirkungen, insbesondere für die Fluggäste, die aus dem Süden anreisen. Weiterhin ist für den Zulieferverkehr im Gewerbepark der direkte Autobahnanschluss sehr wichtig." Um der Negativentwicklung des Regionalflughafens entgegenzutreten, haben Geschäftsführung und Gesellschafter Ende Januar ein Gutachten bei einer Beratungsgesellschaft in Auftrag gegeben.

    Dieses soll das bisherige Geschäftsmodell der Baden-Airpark GmbH, bestehend aus Flughafen und Gewerbepark, analysieren und auf Zukunftsfähigkeit überprüfen. Bis Juli 2014 soll ein für den Standort und die Region angepasstes Zukunftskonzept entwickelt sein, lässt der Baden Airpark in einer Pressemitteilung verlauten.

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