Er ist auch einer der zwölf Piloten, die heute den ganzen Tag über Testflüge mit dem A380 absolvierten. Sie sind alle Ausbildungskapitäne und geben ihr Wissen bis zum September an 120 Piloten weiter. In seiner Mittagspause berichtete der 49-jährige Raimund Müller über den Verlauf der sogenannten Stop and Gos: "Der A380 liegt stabil in der Luft und ist trotzdem agil und wendig. Die Flüge waren sehr angenehm, obwohl am FKB heute böiges Wetter herrscht."
Der Baden-Badener ist stolz, die Nationalelf nach Johannesburg fliegen zu dürfen: "In den elf Stunden Flug rotieren die drei Kapitäne, so dass jeder ungefähr die gleiche Flugzeit hat." Zwischendurch könnnen sie sich in einem Schlafkompartiment im unteren Teil des Cockpits ausruhen. Müller ist sich im übrigen sicher, dass auf dem Rückflug aus Südafrika die Weltmeister an Board sein werden.
Auf die Frage, ob für die deutsche Mannschaft besondere Trainingsangebote vorgesehen sind, weist er lächelnd auf die Fläche des A380 hin: "Sie werden mit Sicherheit genug Platz zum Laufen haben. Wenn sie Trainingsbedarf haben, dürfen sie gerne ein paar Mal die Treppen hoch und runter laufen. Ansonsten sorgt unser Entertainment-Programm für gute Laune." So können die Spieler zum Beispiel auf ihren Bildschirmen Bilder von den Außenkameras aus Sicht des Leitwerks empfangen. Mit an Bord sind neben den Nationalspielern, Trainern und Betreuern der DFB-Auswahl rund 150 Fußballfans.
Über den großen Andrang am Baden Airpark freute sich der Pilot besonders. Von oben habe man nicht nur einen guten Blick auf die verstopfte A5, sondern auch auf haufenweise winkender Menschen. Auch Oliver Wagner, Lufthansa Leiter Direct Services, zeigte sich begeistert vom Ansturm der Schaulustigen: "Wir hatten mit vielen Besuchern gerechnet, aber das hat unsere Erwartungen übertroffen."
Durch Zufall war heute neben dem Piloten aus Baden-Baden mit Wagner auch noch ein Karlsruher vor Ort. Er habe den FKB allerdings nicht aus Heimatverbundenheit für die Testflüge ausgesucht: "Der FKB bietet durch seinen Ausbau im vergangenen Jahr die ideale Voraussetzungen für Starts und Landungen des A380. Außerdem ist hier nicht soviel Verkehr, wie es zum Beispiel am Frankfurter Flughafen der Fall ist - die Testflüge behindern also nicht den normalen Flugverkehr."