"Leider ist es in der Vergangenheit häufig dazu gekommen, dass Menschen von der Hohen Warte gestürzt sind und dieser Sturz tödlich endete", heißt es in dem Antrag der Stadträtin Nathalie Schönfeld vom 2. Dezember. Sie fordert nach dem jüngsten tragischen Ereignis die Stadt zum Handeln auf:
In anderen Städten gebe es auch Maßnahmen, um eine gefahrlose Nutzung zu ermöglichen. Daran solle sich die Stadt orientieren und ähnliche Maßnahmen ergreifen. Eine mögliche Variante sei ein Auffangnetz, welches ungefähr auf halber Höhe des Turms angebracht wird, sodass die Fallhöhe auf zwei Abschnitte reduziert wird und ein Sturz somit nicht mehr tödlich enden kann.
Forderung nach vorübergehender Sperrung
Bis eine Lösung gefunden wurde, soll der Turm laut Schönfeld teilweise oder befristet gesperrt werden: "Das Ziel muss sein, dass kein Menschenleben mehr an der Hohen Warte sein Ende findet."
Schnelles Handeln der Stadt
Bereits 24 Stunden später handelt die Stadt: Oberbürgermeister Peter Boch lud am Dienstag, 3. Dezember zum Runden Tisch "Hohe Warte" ein. Mit Vertretern der Polizei, des Sozialdezernats, des Baudezernats, der Seelsorge sowie den Ortsvorstehern diskutierte der Rathauschef über denkbare bauliche Maßnahmen. Auch sei der Ausbau von Präventionsmaßnahmen an Schulen ein Thema gewesen.
Boch bezieht klare Stellung: "Aus den tragischen Ereignissen ergibt sich für uns die Verpflichtung, ähnliche Vorfälle durch bauliche Maßnahmen so weit wie möglich zu erschweren, wenn nicht gar zu verhindern. Wenngleich wir einen absoluten Schutz in allen Lebensbereichen nicht werden gewährleisten können."
Erste Maßnahmen und Prüfauftrag
Und auch erste Vereinbarungen werden bei dem runden Tisch getroffen. Künftig gilt:
- Bis auf Weiteres bleibt der Turm durch Bauzäune abgesperrt und die Doppeltür zum Eingang des Turmes verschlossen.
- Gleiches gilt für den Turm in Büchenbronn, der bereits vor den Ereignissen am vergangenen Donnerstag aufgrund einer anstehenden Sanierung unzugänglich war.
- Um längerfristige Lösungen zu finden, soll ein Prüfauftrag an eine noch zu suchende externe Fachfirma vergeben werden.
Tragischer Vorfall in Hohenwart
Am frühen Abend des 28. November waren drei Jugendliche im Pforzheimer Stadtteil Hohenwart, im Bereich des Aussichtsturmes Hohe Warte, leblos aufgefunden worden. Unmittelbar danach hatte die Stadt Pforzheim den Aussichtsturm in Hohenwart provisorisch abgesperrt und Trauerbeflaggung angeordnet.
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