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Jöhlingen: Zum Wohle der Autofahrer und Anwohner: Das Nadelöhr "Ortsdurchfahrt Jöhlingen" wird beseitigt

Jöhlingen

Zum Wohle der Autofahrer und Anwohner: Das Nadelöhr "Ortsdurchfahrt Jöhlingen" wird beseitigt

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    Die Verkehrsbelastung auf der B293 in Jöhlingen ist für Anwohner und Autofahrer Stress pur
    Die Verkehrsbelastung auf der B293 in Jöhlingen ist für Anwohner und Autofahrer Stress pur Foto: Thomas Riedel

    Während die Ortsumfahrung Berghausen erst im Frühjahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, gab es zur Umfahrung von Jöhlingen unlängst eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürger.

    Ideen zur Vermeidung von direkten Ortsdurchfahrten gibt es immer mal wieder: Tunnelvarianten, Talbrücken, Überfahrungen, eine Verlegung des Straßenverlaufs – vieles wurde untersucht und für wenig praktikabel befunden. Nun hat man sich auf einen Streckenverlauf und eine Umfahrungsvariante geeinigt.

    Letzte Engpässe auf der B293 werden beseitigt

    Die Ortsdurchfahrt Walzbachtal-Jöhlingen ist eine der letzten großen Engstellen auf der B293 zwischen Karlsruhe und Heilbronn. Durch die Enge der Straße und die kurvenreiche Streckenführung ist die Ortsdurchfahrt Jöhlingen für den Durchgangsverkehr ein echtes Nadelöhr und für die Anwohner ein schier unüberbrückbares, lautes und gefährliches Ärgernis, das die Lebensqualität in der Gemeinde ganz massiv einschränkt.

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    Foto: Thomas Riedel

    Es muss also dringend Abhilfe geschaffen werden, da sind sich Bund, Land, Kreis und Kommune einig. Im Zuge der Vorplanung wurden fünf Varianten und zwei Untervarianten untersucht, dabei stellte sich heraus, dass eine Kombination aus einer bereits früher bevorzugten Straßenführung, die im Abstand von rund 150 bis 200 Metern zur Bebauung verläuft, und der so genannnten Variante 2, die südöstlich an Jöhlingen vorbeiführt, eine etwa 220 Meter lange Talbrücke beinhaltet und den Aussiedlerhof  "Kappellenhof" tangiert, besonders aus umweltfachlicher Sicht zu bevorzugen ist.

    Der neue Verlauf der 2293 bei Jöhlingen
    Der neue Verlauf der 2293 bei Jöhlingen Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe

    Bereits 2012 hatte der Gemeinderat der Gemeinde Walzbachtal der Trasse zugestimmt. Die Länge der geplanten Ortsumgehung wird nun rund drei Kilometer betragen. Da die neue B293 einen Wildtierkorridor von nationaler Bedeutung durchschneidet, soll im Bereich des Sportplatzes am „Jöhlinger Buckel“ eine Grünbrücke errichtet werden. Um den Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet und flächenhafte Naturdenkmal "Attental" zu minimieren, wird dort eine Talbrücke mit einer Länge von 155 Meter gebaut, dazu kommt noch eine Eisenbahnüberführung und ein teilplanfreier Knotenpunkt zur Anbindung an die bestehende L559 mit einer Überbrückung dieser Straße und einem "halben Kleeblatt" zur Verknüpfung.

    Gemeinde freut sich auf nachhaltige Besserung

    Auch nach Meinung der Gemeinde Walzbachtal ist die nun gewählte Variante die beste Lösung für das Verkehrsproblem: "Aus Sicht der Gemeinde ist eine Ortsumgehung Jöhlingen dringend notwendig, da die derzeitige Verkehrssituation den gesamten Ort massiv belastet. Die vorgeschlagene Trasse ist aus unserer Sicht die beste realisierbare Lösung und wird daher uneingeschränkt unterstützt", so die Gemeindeverwaltung in einer Stellungnahme gegenüber ka-news. Mit kleinere Maßnahmen wie einer Fußgängerampel, Tempo 30, einem Abbiegestreifen an der Einmündung der L559 oder dem Verbot für Lkw-Durchgangsverkehr über zwölf Tonnen, hat man zwar immer wieder einzelne Verbesserungen erzielen können, aber eine attraktive Gestaltung Jöhlinger Straße sei bei der momentan extrem hohen Verkehrsbelastung nicht möglich. So leidet in Jöhlingen die Lebensqualität unter dem Durchgangsverkehr ganz massiv.

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    Foto: Thomas Riedel

    Baubeginn 2022

    Der Baubeginn ist nach Aussagen des Regierungspräsidiums Karlsruhe für 2022 angepeilt, die Kosten werden derzeit auf rund 31,42 Millionen Euro geschätzt. Die Gesamtbauzeit ist auf rund drei Jahre angesetzt. Damit wäre frühestens 2025 mit einer dauerhaften und wirksamen Verkehrsberuhigung in Jöhlingen zu rechnen. Allerdings setze dies, so Sabine Häberle, die im Regierungspräsidium mit dem Projekt betraut ist, einen optimalen Verlauf aller Planungen sowie des Rechtsverfahrens ohne anschließende Klagen voraus.

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