Am Donnerstag wurde der Baubeginn mit "Balkenschub" auf dem Gelände des Hadiko gefeiert. Drei der bestehenden Wohnheim-Gebäude erhalten jeweils ein weiteres Stockwerk. Im August nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein - pünktlich zum Start des Wintersemesters 2012/2013.
Größtes selbstverwaltetes Wohnheim in Deutschland
Der Informatikstudent Tobias Stehle war an den Planungen zum Bau direkt beteiligt. Denn dies ist das Besondere am Hadiko: Es ist das größte von Studenten selbstverwaltete Wohnheim Deutschlands. Die Bewohner übernehmen also ehrenamtlich die Organisation des Wohnheims und kümmern sich beispielsweise um die Vergabe von Zimmern oder das Planen von Renovierungen. Träger des Wohnheims ist nicht das Studentenwerk, sondern der Studentenwohnheim e.V. Tobias Stehle ist studentischer Vertreter im Vorstand des Vereins. Er wohnt seit zwei Jahren im Hadiko. "Man kann hier alles verändern" - dies mache für ihn das Leben dort aus.
Arbeiten im laufenden Betrieb
Die Studentin Leonie Sautter wohnt seit vier Jahren im Hadiko. "Man hat alle Möglichkeiten, sich über Arbeitskreise zu engagieren", so Sautter begeistert. Zwar müssten die Studenten aufgrund des Baulärms in nächster Zeit etwas zurückstecken. Aber die geplante Aufstockung sei doch "eine tolle Sache" und Wohnraum werde schließlich dringend benötigt.
Die Arbeiten im laufenden Betrieb sieht der Architekt Veit Ruser als größte Herausforderung. Auf der einen Seite die Handwerker, auf der anderen die Bewohner - da müsse man vermitteln. Der neue Wohnraum in der fünften Etage biete den Studenten "Wohnen wie im Paradies zwischen Baumwipfeln", fasst Ruser das Projekt begeistert zusammen.
Zimmer im Hadiko sind günstig und daher auch bei ausländischen Studenten beliebt - ihr Anteil betrage derzeit 38 Prozent, betont Olaf Dössel, Vorsitzender des Studentenwohnheim e.V. Er hält das Konzept selbstverwalteter Wohnheime für eine "großartige Idee." Die Unterhaltungen zwischen Bewohnern und Vorstand fänden immer auf konstruktiver Basis statt, so Dössel.