Als Grund nannte er die Zustimmung der SPD-Bundestagsfraktion zum Sperren von Internetseiten als Mittel im Kampf gegen die Verbreitung von Kinderpornografie. Tauss, der im März ins Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft geraten ist, hält diese Maßnahme für unwirksam. Der 55-Jährige beteuert bis heute seine Unschuld: Er habe lediglich eigene Recherchen in Pädophilenkreisen angestellt (siehe auch: "Tauss räumt Fehler ein - Anklage sieht Kinderporno-Vorwurf bestätigt").
Laut "Bild" wolle Tauss den möglichen Wechsel noch mit seiner Frau besprechen, die "Piraten" auf jeden Fall aber unterstützen. Möglicherweise schon heute will Tauss eine Entscheidung getroffen haben.
Piratenpartei demonstriert in Karlsruhe
Die Piratenpartei, die bei der Europawahl bundesweit auf 0,9 Prozent der Stimmen gekommen war, hatte in Karlsruhe wie in Flensburg mit je 2,1 Prozent Stimmenanteil das beste Wahlergebnis eingefahren. Am heutigen Samstag unterstützt die Partei in mehreren deutschen Städten Demonstrationen gegen die Verabschiedung des Gesetzes zur Sperrung und Indizierung von Internetseiten durch das Bundeskriminalamt.
Das Gesetz wurde am Donnerstag mit den Stimmen der Großen Koalition beschlossen (Lesen Sie auch: "Bundestag billigt umstrittene Webseiten-Sperrung" und "Analyse: Umstrittener Schlag gegen Kinderpornos"). In Karlsruhe ist von 12 bis 14 Uhr eine Mahnwache am Platz der Grundrechte gegen den Parlamentsbeschluss geplant. Dabei soll laut Ankündigung im Internet symbolisch Absatz 1 des 5. Grundgesetzartikels (u.a. "Eine Zensur findet nicht statt") symbolisch zu Grabe getragen und beerdigt werden.