Wer in der Waldstadt, in Neureut oder in der Karlsruher Innenstadt wohnt und sich in den letzten Tage ein Glas Leitungswasser abgefüllt hat, der wird sicherlich bemerkt haben, dass das Wasser seltsam riecht und auch schmeckt.
Doch das ist nicht gefährlich, sondern dient nur der Sicherheit der Karlsruher Bürger: Die Stadtwerke haben eine Transportleitung in Betrieb genommen. Und um Bakterien abzutöten und die Leitung zu desinfizieren, wird dem Wasser Chlor beigemischt.

"Das ist sogar eine Vorschrift in der Trinkwasserverordnung: Wenn ein Behälter gereinigt wird, muss er desinfiziert werden, das ist ein ganz normaler Vorgang", erklärt Markus Schneider, Pressesprecher der Stadtwerke Karlsruhe, gegenüber ka-news.de.
Karlsruher Wasser muss eigentlich nicht gechlort werden
Bei den Karlsruhern würde das allerdings sofort auffallen, dass am Wasser "etwas anders" ist, denn, so Schneider weiter, in der Fächerstadt müsste das Wasser, das aus Grundwasserbrunnen gespeist wird, normalerweise nicht gechlort werden. "In Stuttgart, wo das Wasser aus dem Bodensee kommt oder in Köln, wo es ein Uferfiltrat vom Rhein ist, muss gechlort werden!"

Dass nun das Karlsruher Trinkwasser gechlort wurde, haben die Stadtwerke daher mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. "Wir gehen damit auf Nummer sicher. Wir haben eine neue Transportleitung in Betrieb genommen und wir haben uns daher entschieden die Chloranlage im Wasserwerk Hardtwald in Betrieb zu nehmen, damit die neue Leitung sauber und keimfrei ist", so Schneider weiter. Die neue Transportleitung wurde im Zusammenhang mit dem Umbau der Kriegsstraße verlegt.

"Die Karlsruher haben sich an ihr chlorfreies Wasser gewöhnt"
Übrigens wird das Trinkwasser in der Fächerstadt mehrmals im Jahr gechlort: "Immer, wenn wir einen Behälter reinigen, fügen wir in die erste Wasserfüllung Chlor hinzu. Das ist aber meist weniger und daher nicht so zu merken", weiß Markus Schneider. Dass es nun vielen Menschen aufgefallen ist, liege daran, dass sich die Karlsruher an ihr chlorfreies Wasser gewöhnt hätten, meint der Stadtwerke-Sprecher.
"Es ist eben ein ungewöhnlicher Vorgang, da fällt das eben auf!" Mittlerweile wurde die Chlorung eingestellt, es könne aber noch ein bis zwei Tage dauern, bis wieder frisches, klares Grundwasser durch die Leitungen rauscht.
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