Die Regenbogenfahne steht heutzutage grundsätzlich für Offenheit und Toleranz. Aus diesem Grund war es auch das Badische Landesmuseum in Karlsruhe, das 2019 zum ersten Mal auf die Idee gekommen ist, die Fahne zu hissen. Das behauptet Karsten Kremer, der Vorsitzende des Vereins CSD Karlsruhe e. V.: "Es ist einfach ein tolles Symbol, und es hat uns damals direkt begeistert. Für uns ist es ein starkes Zeichen für Karlsruhe."

Badisches Landesmuseum zeigt Flagge!

Zusammen mit Stephan Hock vom Badischen Landesmuseum ist die Fahne auch in diesem Jahr erneut gehisst worden. Seit 12.30 Uhr thront sie über Karlsruhe. Hoch oben auf dem Schlossturm soll sie bis Montag, 3. Juni, wehen. Hock erklärt: "Grundsätzlich sind Offenheit und Toleranz Werte, zu denen wir uns verpflichtet fühlen, und das wollen wir hiermit auch nach außen zeigen."

Die Reaktionen auf die bunt schillernde Fahne seien bisher überwiegend positiv gewesen. Nur einmal habe Hock nach eigener Aussage einen kritischen Brief erhalten: "Als wir einmal die Europafahne gehisst haben, kam eine Nachricht: 'Was soll denn das? Die Europafahne? Wenn das so weitergeht, wird hier auch bald noch die Regenbogenfahne gehisst oder was?' Das hat uns dann doch gezeigt: Solange wir solche Briefe bekommen, sehen wir auch die Notwendigkeit, diese Flagge jedes Jahr erneut zu hissen."

Der CSD ist für Jedermann
Früher habe der Karlsruher CSD eher in kleiner Runde stattgefunden. Heute darf auf dem Marktplatz gefeiert werden. Kremer ergänzt: "Der CSD soll auch etwas sein, das eine breite Gesellschaft anspricht, um zu sagen, wir bekennen uns zu Toleranz und gegen die Strömungen, die eben genau in die andere Richtung gehen."

Für Kremer ist es jedes Jahr aufs Neue eine Freude, die Fahne zu sehen. Weiter erklärt er gegenüber ka-news.de: "Die Fahnen zeigen, dass etwas in der Stadt passiert. Wir freuen uns einfach sehr, wenn wir die Fahnen sehen. Nicht nur auf dem Schloss, auch auf dem Marktplatz und am Rathaus. Sie stimmen uns einfach auf den Tag des CSD ein und heißen uns in Karlsruhe willkommen."