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Karlsruhe: Wenn der Rhein über seine Ufer tritt: Was passiert, wenn der Pegel bei Karlsruhe höher steigt?

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Wenn der Rhein über seine Ufer tritt: Was passiert, wenn der Pegel bei Karlsruhe höher steigt?

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    Von der Alb überschwemmter Fußgängerweg im Stadtteil Beiertheim-Bulach.
    Von der Alb überschwemmter Fußgängerweg im Stadtteil Beiertheim-Bulach. Foto: Ingo Rothermund

    Der Regen der vergangenen Tage hat am Wochenende den Rheinpegel bei Maxau ansteigen lassen. Am späten Samstagabend, gegen 23 Uhr, erreicht das Wasser seinen Höchststand: 7,18 Meter zeigte der Anzeiger - etwa zwei Meter über dem normalen Stand. Auch wenn das auf den ersten Blick viel erscheint, war es eher ein "Mini-Hochwasser". Doch was passiert, wenn der Rhein höher steigt?

    Bilder wie diese sollen durch den neuen Polder verhindert werden.
    Bilder wie diese sollen durch den neuen Polder verhindert werden. Foto: ka-reporter

    Knapp über 5 Meter - so hoch steht das Wasser im Rhein bei Maxau im Jahresmittel. Sobald der Fluss aber die 6,50 Meter-Marke überschreitet, setzt sich eine Informationskette in Gang: Die regionalen Feuerwehrleitstellen werden informiert und unter anderem die Wasserschutzpolizei bekommt Bescheid. 

    Ab Pegel von 7,50 Meter kein Schiffsverkehr mehr

    Bis auf dem Rhein zwischen Iffezheim und Speyer keine Schiffe mehr fahren, muss der Fluss noch weiter anschwellen: Erst ab einem Pegel von 7,50 Metern - der sogenannten "Hochwassermarke II" - wird die Schifffahrt gesperrt. An diesem Punkt setzt sich am Karlsruher Rheinhafen dann etwas Großes in Bewegung: Das 200 Tonnen schwere Sperrtor wird heruntergelassen, um den Hafen vor Überflutungen zu schützen.

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    Foto: ka-news

    "Ungefähr zwei Mal im Jahr müssen wir das Sperrtor herunterlassen", sagt Bernd Ertel, Hafenmeister am Rheinhafen. "Meist kommt das Sperrtor einmal im Frühjahr, kurz nach der Schneeschmelze, und einmal im Herbst zum Einsatz." Zusätzlich wird das Tor noch einmal im Jahr getestet, "damit im Erstfall alles funktioniert", so Ertel auf Nachfrage von ka-news. Seit über 30 Jahren leistet das Tor nun schon treue Dienste: Gebaut wurde es im Jahr 1986.

    Die Schließung des Sperrtors bei Hochwasser im Video: 

    Am vergangenen Wochenende wurde das Sperrtor des Rheinhafens trotz Hochwasser noch nicht heruntergelassen. Dafür waren die 7,18 Meter, die der Rhein am Samstag erreicht hat, noch nicht hoch genug. Ab welchem Pegelstand wäre ein Hochwasser für die Fächerstadt gefährlich? Wie hoch müsste der Rhein steigen, damit von einem "Jahrhunderthochwasser" gesprochen werden kann? 

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    Foto: Ingo Rothermund

    Antwort liefern die Daten der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ): Sie berechnet auf Basis der Pegelstände die Hochwassergefahr und trifft Vorhersagen, wie hoch das Wasser in regelmäßigen Abständen steigt. Alle zwei Jahre klettert den Berechnungen nach der Wasserstand des Rheins bei Maxau demnach auf 7,81 Meter. Einmal im Jahrzehnt könnte der Rhein nach den Hochrechnungen der HVZ auf stolze 8,61 Meter klettern und ein "Jahrhunderthochwasser" würde bei Karlsruhe einen Pegelstand von 9,39 Meter messen - gut vier Meter über dem Jahresmittel.

    Hochwasserschutz wird weiterentwickelt

    Von einem solchen Szenario war das Hochwasser am vergangenen Wochenende allerdings noch weit entfernt. Dennoch wird der Hochwasserschutz rund um Karlsruhe weiterentwickelt. Unter anderem soll bei Bellenkopf/Rappenwört ein Polder - eine Rückhaltefläche - entstehen. Kritiker bemängeln die massiven Eingriffe in die Natur, die die Anlegung des Polders mit sich bringen würde.

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