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Karlsruhe: Weniger Waffen in Karlsruhe: Straffreiheit soll Besitzer zur Abgabe bewegen

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Weniger Waffen in Karlsruhe: Straffreiheit soll Besitzer zur Abgabe bewegen

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    (Symbolbild) Foto: ps

    Wer eine illegale Waffe besitzt, macht sich strafbar. Und da es normalerweise keine legale Möglichkeit gibt, eine solche Waffe wieder loszuwerden, gilt im Land bis zum Sommer die so genannte "zweite Waffenamnestie", die eine straffreie Abgabe illegaler Waffen ermöglicht. Eine erste Waffenamnestie gab es 2009 nach dem Amoklauf in Winnenden, damals wurden in Baden-Württemberg rund 46.000 legale und rund 7.000 illegale Waffen abgegeben. Bis Ende 2017 wurden in der zweiten Runde in Baden-Württemberg bereits 2.941 Waffen abgegeben, 845 davon aus illegalem Besitz, wie das Innenministerium in Stuttgart mitteilt.

    Auch legale Waffen können abgeben und kostenlos entsorgt werden

    Wenig Auffälliges können dazu die Behörden in Karlsruhe berichten. "Bisher wurde bei der Waffenbehörde im Landratsamt lediglich eine illegale Waffe abgegeben", erklärt Martin Zawichowski, Leiter des Büros des Landrates. "Während der früheren Amnestie 2009 waren 130 illegale Schusswaffen abgeben worden. Daneben werden aber auch `erlaubte` Waffen, von denen sich die legalen Waffenbesitzer trennen wollen, freiwillig zurückgegeben und über die Waffenbehörde kostenlos der Vernichtung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst zugeführt", berichtet er.

    2009 seien das – auch als direkte Nachwirkung des Amoklaufes von Winnenden - über 1.200 legale Waffen gewesen, seither werden im Schnitt rund 300 Waffen pro Jahr in Landratsamt gebracht. Kostenlos, weil es ja der generellen Sicherheit dient, je weniger Waffen um Umlauf, desto besser. "Mit jeder abgegebenen illegalen Waffe und Patrone gewinnen wir ein Stück mehr Sicherheit in unserem Land“, erklärte auch Innenminister Thomas Strobl im Rahmen der derzeit laufenden Amnestie.

    "Von Juli 2017 bis heute hat die Waffenbehörde 169 erlaubte Waffen entgegengenommen", fasst Zawichowski zusammen. Darunter eigentlich alles, was das Waffenrecht zulässt, Außergewöhnliches oder besonders Bemerkenswertes sei aber nicht dabei gewesen.

    70 Waffen in Karlsruhe

    Auch im Ordnungsamt der Stadt Karlsruhe hat man ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. "Der Rücklauf von Waffen entspricht für den Bereich der Stadt Karlsruhe etwa demjenigen, der anlässlich der vorherigen Amnestieregelung festzustellen war. Aktuell sind rund 70 Waffen zurückgegeben worden, keine davon war jedoch illegal. Es wurden alle Arten von Waffen abgegeben, auch Schreckschusswaffen. In Regel handelte es sich um ältere, kleinkalibrige Waffen einfacher Art", erklärt Matthias Tröndle vom Presseamt der Stadt.

    Außergewöhnliche Waffen seien in der jüngeren Vergangenheit nicht abgegeben worden. "Vor einigen Jahren wurde aber einmal eine Maschinenpistole abgegeben, die aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen falsch klassifiziert in der Waffenbesitzkarte eingetragen war", fasst er zusammen.

    Insgesamt gehe die Zahl der Waffenbesitzenden und auch der registrierten Waffen seit Beginn der Aufbewahrungskontrollen kontinuierlich zurück. Auch die aktuelle Amnestieregelung lasse zumindest bislang nicht darauf schließen, dass es dadurch zu außergewöhnlichen Entwicklungen kommen werde, so Tröndle abschließend.

    Nicht nur Schusswaffen

    Wer eine Waffe abgeben möchte, kann dies bei der Waffenbehörde im Ordnungs- und Bürgeramt der Stadt Karlsruhe, im Landratsamt und in den Polizeirevieren, diese leiten sie dann an die zuständige Behörde weiter, wie Marion Kaiser aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe erklärt. Unter die laufende Waffen-Amnestie fallen im Übrigen nicht nur Schusswaffen: Illegale Waffen sind auch Schlagringe, Butterflymesser, Stahlruten, Fallmesser und ähnliche Gerätschaften.

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