"Nicht schon wieder", werden sich einige Fahrgäste in den vergangenen Tagen gedacht haben. Immer wieder tauchte der Hinweis zu betriebsbedingten Ausfällen, vor allem auf den Linien S4 und S5, auf den Anzeigetafeln im Stadtgebiet auf. Erst im vergangenen Jahr, ebenfalls zur Sommerzeit, fielen zahlreiche Fahrten aus. Der Grund: Die Fahrer mussten zu Nachschulungen. Auch im Sommer 2015 war es zu einer Vielzahl an Fahrtausfällen gekommen. Damals führte die AVG das auf den Fahrermangel zurück.
Nach Aussage von Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der AVG, sind die Ausmaße in diesem Jahr allerdings wesentlich geringer als 2016. So gebe es beispielsweise, bis auf der Linie 5 der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), keine geplante Fahrplanausdünnung. Vielmehr seien die Ausfälle auf tagesaktuelle Entwicklungen zurückzuführen. "Besondere Auswüchse", wie beispielsweise bei einer Grippewelle im März 2015, würden aber nicht befürchtet.

Fahrer fehlen noch - aber daran liegt es nicht
Dass dennoch immer wieder Fahrten ausfallen, habe unterschiedliche Gründe, erklärt Lutterbach. Beispielsweise könne mal eine Bahn kurzfristig ausfallen, ein Fahrer sich krankmelden oder ein externer Fahrer den Dienst nicht wahrnehmen. "Das wird alles unter 'betriebsbedingte Ausfälle' zusammengefasst", so Lutterbach.
Und, so der Pressesprecher weiter, nicht alle Ausfälle seien auf den Fahrermangel im Unternehmen zurückzuführen. Es fehlen zwar noch immer 25 Fahrer, bis der Personalstand ausgeglichen ist, aber die Fahrtausfälle seien meist durch Probleme mit Personal und Technik begründet, die sehr kurzfristig auftauchen.
Urlaubszeit ist Herausforderung für AVG
"Natürlich sind derzeit einige Fahrer im Urlaub, aber das ist bei unserem Unternehmen im Prinzip nichts anders als bei anderen Unternehmen", so Lutterbach. Der Betrieb würde trotz Ferienzeit natürlich weitergehen: "Aber die Planung ist, wie bei jedem Unternehmen, gerade in der Sommerzeit eine Herausforderung."
Die Häufung der Meldungen, gerade auf den sozialen Netzwerken der KVV, erklärt Lutterbach damit, dass dort automatisch jede Meldung über Zugausfälle einläuft, auch wenn nur eine einzelne Verbindung betroffen sei. Daher empfiehlt der Sprecher, auch wenn der allergrößte Teil der Bahnen fährt, vor Fahrtantritt einen Blick auf die Kanäle der Verkehrsbetriebe zu werfen.