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KIT: 5 Fun Facts über die Karlsruher Uni

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Von Harry Potter bis "Kerlsruhe": 5 Fakten über das Karlsruher Institut für Technologie

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    Ein Logo des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
    Ein Logo des Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

    1. Am KIT Sport machen wie Harry Potter

    1930 wurde der Bau des alten Hochschulstadiums vollendet. Das Ziel dahinter: die Studenten aus den staubigen Hörsälen holen und sie der körperlichen Ertüchtigung zuzuführen - nämlich für Leichtathletik und Schwimmen.

    Die Flying Foxes Karlsruhe
    Die Flying Foxes Karlsruhe Foto: Anne Picot

    Was hat das jetzt mit dem goldenen Schnatz aus Harry Potter zu tun? Ganz einfach: Die Karlsruher Uni bietet den gleichen Sport wie Hogwarts an - Quidditch! Logischerweise wirbeln die Spieler aber nicht wie im Film durch die Luft. Stattdessen lässt sich das KIT-Quidditch eher als eine Mischung aus Handball, Völkerball und Rugby bezeichnen. Aber eben mit einem Besen!

    2. Schön hier, aber waren Sie schon mal in "Kerlsruhe"?

    "Kerlsruhe" ist ein scherzhafter Begriff, der sich auf den Männerüberschuss in Karlsruhe und besonders an den dortigen Hochschulen bezieht. Aber stimmt das überhaupt? Im Wintersemester 2022 waren an der Karlsruher Universität insgesamt 22.373 Personen eingeschrieben. Davon waren knapp 70 Prozent männlich und 30 Prozent weiblich.

    Das Vorurteil, dass das KIT eine männerdominierte Universität ist, stimmt also. Zum Beispiel sind beim Studienfach Maschinenbau von den 2.425 immatrikulierten Studenten nur 339 Frauen. Das sind lediglich 14 Prozent.

    Studenten des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verfolgen in einem Hörsaal einen Vortrag.
    Studenten des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verfolgen in einem Hörsaal einen Vortrag. Foto: Uli Deck/Archivbild

    Bei den Geistes- und Sozialwissenschaften wie Germanistik oder dem Lehramtsfach Deutsch gibt es hingegen einen höheren Frauenanteil. Von insgesamt 389 Studierenden sind nur 107 Männer. Das entspricht einem Anteil von 28 Prozent.

    Ein Fach, das sich geschlechterbezogen eher die Waage hält, ist Europäische Kultur und Ideengeschichte. Davon sind 67 Studierende Männer und 74 Frauen. Aber innerhalb dieser Fakultät gibt es wieder einen enormen Anstieg an Männern im Bereich der Ingenieurspädagogik. Dort sind 75 Prozent der Studierenden Männer. 

    3. Die erste immatrikulierte Frau in Deutschland studierte in Karlsruhe

    In den Jahren 1900 bis 1909 wurde in den Staaten des deutschen Kaiserreichs das Recht auf Studium und Immatrikulation für Frauen eingeführt. Baden war aber tatsächlich das erste Land, das Frauen die ordentliche Immatrikulation erlaubte. Ein Jahr vor dieser rechtlichen Neuerung in Baden machte Magdalena Meub ihr Abitur in Karlsruhe.

    Ihr Lebenslauf liest sich wie eine Pioniersgeschichte. Sie war nicht nur am ersten Mädchengymnasium Deutschlands, sondern fing als erste weibliche Auszubildende eine Lehre im Apothekerwesen an. Am 15. Oktober 1904 dann ein weiteres Novum: die 23-jährige Magdalena Meub erhielt an der TH Karlsruhe die Matrikelnummer 121 im Studiengang Pharmazie. Sie war somit die erste Frau in Deutschland, die zu einem ordentlichen Studium an einer Hochschule zugelassen wurde.

    Im Nebenjob verdienen Studentinnen durchschnittlich etwas besser als männliche Hochschüler. Ihre Gehaltserwartungen nach der Uni liegen dennoch niedriger.
    Im Nebenjob verdienen Studentinnen durchschnittlich etwas besser als männliche Hochschüler. Ihre Gehaltserwartungen nach der Uni liegen dennoch niedriger. Foto: Markus Hibbeler/dpa-tmn

    Im Jahr 1906 beendete sie ihr Studium dann mit dem Examen in Pharmazie mit Auszeichnung. Meub war somit auch die erste approbierte Apothekerin in Deutschland und erhielt dafür 1964 die Lesmüller-Medaille. Gemeinsam mit ihrem Mann Adolf Neff führte sie fast 50 Jahre lang die Neff-Apotheke in Ehingen.

    4. Die erste 24 Stunden Bibliothek Deutschlands

    Die Uni-Bibliothek des KIT ist die erste, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche nutzbar ist. 

    Das bedeutet, Rückgabe und Abholen funktionieren ganz ohne menschliche Hilfe. Damit das klappt, sind alle Bücher mit einem Chip ausgestattet, der bei der Verbuchung an den Ausleihautomaten im Foyer gescannt wird. Sensoren an den Ausgängen können dann erfassen, ob das Buch ordnungsgemäß ausgeliehen wurde oder nicht.

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Paul Needham

    Wenn nicht, geht der Alarm los und die Türen blockieren. Seit 2009 verfügt die KIT-Bibliothek zusätzlich über den, bis dato, weltweit ersten Fernleihautomaten. Die Kombination dieser beiden Technologien sorgt dafür, dass sogar Bestellungen aus anderen Bibliotheken, sogar anderen Ländern, selbständig durchgeführt werden können.

    5. Was haben Karotten mit LCD-Displays zu tun?

    LCD-Displays (auf Deutsch Flüssigkristall-Bildschirme) kommen heutzutage fast überall zum Einsatz. Dass diese Technik durch Untersuchungen an einer Karotte vorangebracht wurde, dürfte für die meisten Leser jedoch neu sein.

    Der österreichische Botaniker Friedrich Reinitzer forschte in den 1880er Jahren an organischen Substanzen, die er zuvor aus Karotten entnommen hatte. Beim Erhitzen stellte er fest, dass Karotten Eigenschaften sowohl von flüssigen als auch von festen Stoffen besitzen. Daher wandte er sich an Otto Lehmann, damaliger Rektor und Physiker an der TH Karlsruhe.

    Otto Lehmann (1855 - 1922)
    Otto Lehmann (1855 - 1922) Foto: KIT-Archiv

    Denn Lehmann hatte schon zuvor an Silberjodid festgestellt, dass es Zwischenstufen gibt, in denen ein chemischer Stoff sowohl flüssig als auch fest sein kann. Die Theorie der Flüssigkristalle war geboren. Doch es sollte noch bis in die 60er Jahre dauern, bis der nächste Schritt zwecks Flachbildschirme unternommen wurde.

    So erkannte George Heilmeier, dass durch elektrische Spannung die Flüssigkristalle so verändern werden konnten, dass Licht gezielt als Bilder und Schrift darstellbar waren. Otto Lehmann, 1855 – 1922, erlebte die Einführung der ersten Flachbildschirme in den 2000er Jahren leider nicht mehr. Dennoch würde es unsere aktuellen Smartphones und Smart-TVs ohne seine Forschung wohl gar nicht geben.

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