Seit 30. Juli laufen die Bauarbeiten unter Vollsperrung der Strecke rund um die Uhr: Auf rund 40 Kilometern Strecke zwischen der Fächerstadt und Graben-Neudorf werden im Auftrag der Deutschen Bahn die Gleise erneuert. Doch nicht nur die, wie der zuständige Projektleiter Karsten Erhardt erklärt: "Neben den Gleisen wird an einigen Stellen auch der Untergrund erneuert, damit diese Lösung eine wirklich dauerhafte ist."
Künftig per Aufzug zum Bahngleis
Dabei, so führt Erhardt aus, werden rund 350.000 Tonnen Erdreich bewegt. "Allein rund 130.000 Tonnen wiegt der Schotter, der beim Bau verarbeitet wird", so Erhardt. Dazu werden insgesamt etwa 128 Kilometer alte und neue Schienen mit einer Spezialmaschine bewegt, die sich pro Minute rund 1,50 Meter voran bewegt.Den ehrgeizigen Zeitplan verdeutlicht Erhardt: "Durch die Vollsperrung schaffen wir den Bau in den Sommerferien. Wäre der Bahnverkehr weitergelaufen, hätten wir parallel dazu wohl bis zu einem Jahr gebraucht."
Neben den Gleisarbeiten der Bahn nutzt auch die AVG die Gunst der Stunde: So wird der Blankenlocher Bahnhof künftig barrierefrei zugänglich sein. Christian Höglmeier, technischer Leiter der Verkehrsgesellschaft, erläutert: "Künftig wird der komplette Bahnsteig 76, statt bisher 38 Zentimeter hoch sein - damit wird ein barrierefreier Zugang zu den Bahnen gewährleistet sein."
"Bürger haben das Projekt angenommen"
Zur Barrierefreiheit gehört auch, dass der Bahnsteig künftig per Aufzug zu erreichen ist. Höglmeier sagt: "Für den Aufzug wird gerade das Fundament gebaut. Dabei müssen wir vor allem auf das Grundwasser achten." Dann soll der Bahnsteig ab 15. September wieder planmäßig nutzbar sein. Mit den Aufzügen jedoch müssen sich die Reisenden noch etwas gedulden: "Diese werden wie geplant mit der Fahrplanänderung im Dezember in Betrieb gehen."
Im Zuge der Streckensperrung wurde ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet, der nicht überall auf Sympathie stieß. Das weiß auch Stutensees Bürgermeister Matthias Ehrlein - der Rathaus-Chef betont aber auch: "Mittlerweile haben die Bürger den SEV sowie das ganze Projekt gut angenommen. Das zeigt auch die überschaubare Zahl der Beschwerden." Und ein Ende des Baus ist bereits in Sicht: "Pünktlich zum Ende der Schulferien wird die Strecke voll benutzbar sein", erklären die Verantwortlichen unisono.
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Gleisarbeiten bei Graben-Neudorf: S41-Fahrplan ändert sich
Neue Gleise: Großbaustelle zwischen Karlsruhe und Graben-Neudorf