Im Zuge einer Verkehrsuntersuchung hat die Stadt Karlsruhe bereits 2020 einen Blick auf die Lage in Hagsfeld geworfen. Im Fokus stand vor allem die Beuthener Straße, westlich der L 560, welche als Hauptdurchfahrtsstraße für den Durchgangsverkehr dient.

Diesen Durchgangsverkehr soll die "Südumfahrung" auffangen: "Durch die Südumfahrung Hagsfeld reduziert sich der Durchgangsverkehr von rund 13.600 Autos pro Tag um mehr als die Hälfte", so die Prognose der Verkehrsuntersuchung.
Was ist geplant?
Die für 2025 geplante Maßnahme der Stadt ist eine 280 Meter lange Unterführung. Von der Elfmorgenbruchstraße kommend soll sie kurz hinter der Alten Bach hinabführen und die DB-Trasse sowie den Hinterwiesenweg unterqueren.

Tiefe: 4,70 Meter. Rund 100 Meter weiter nach Westen erreicht die Straße wieder die Geländeoberkante und wird ebenerdig zur Haid-und-Neu-Straße geführt.
Wie groß wird der Effekt der "Südumfahrung"?
Die Umfahrung Hagsfeld hat das Ziel, den fehlenden Lückenschluss zwischen dem Autobahnanschluss Karlsruhe Nord, der B10 und der L560 herzustellen, so der Plan der Stadt. "Damit sollen insbesondere Wohngebiete im Stadtteil Hagsfeld, aber auch in Rintheim vom Durchgangsverkehr entlastet werden"

Zusätzlich soll der Technologiepark über einen neuen Anschluss direkt an die Umfahrung angeschlossen werden. Für den Herbst 2023 ist eine Bürgerinformation geplant, in welcher der Stand der Planungen zur Umfahrung Hagsfeld öffentlich vorgestellt wird, sagt die Stadt Karlsruhe.
Wie sind die Auswirkungen im Detail?
Die öffentlich einsehbaren Unterlagen der Verkehrsuntersuchung bieten detaillierte Einblicke in ein zukünftiges Hagsfeld. Für das Jahr 2030 wird unter anderem folgender Prognose-Planfall abgebildet. Dieser gibt Aufschluss über die genaue Verkehrslage - nachdem die Umfahrung fertiggestellt wurde.

"Im Prognose-Planfall wird die Verkehrsbelastung der Umfahrung Hagsfeld mit rund 22.200 Autos pro Tag prognostiziert", so der Untersuchungsbericht. Diese Verkehrsteilnehmer entfallen im Wesentlichen auf den parallel zur Umfahrung geführten Straßenzügen der Brückenstraße (nördlich) und der Durlacher Allee (südlich) - und führen dort zu Entlastungen.

Außerdem soll das angeschlossene und nachgeordnete Straßennetz eine merkliche Minderung des Verkehrsaufkommens erfahren, so die Prognose. "Die Elfmorgenbruchstraße wird um rund 2.800 Autos pro Tag entlastet. Deutlichere Entlastungen sind im Zuge des Ostringes (5.300 - 6.200 weniger Autos pro Tag) und Teilen der L 560 (4.900 weniger Autos pro Tag) zu erwarten."
Wo gibt es mehr Verkehr?
Einen Zuwachs in der Anzahl an Autofahrer werde unter anderem in der Zuführung zur Umfahrung Hagsfeld in Teilen der L 560 (südwestlich Ostring) erwartet, heißt es in der Verkehrsuntersuchung.
Im Wesentlichen bedeute dies eine Mehrbelastung der Rintheimer Querallee ( 2.800 mehr Autos pro Tag), der Gustav-Heinemann-Allee (1.600 mehr Autos pro Tag) und dem Autobahnanschluss KA-Nord (5.800 mehr Autos pro Tag).

Die Verkehrsbelastungen der Haid-und-Neu-Straße blieben 2030 unverändert, so die Prognose. "Hier heben sich die be- und entlastenden Wirkungen zwischen Hirtenweg und Umfahrung Hagsfeld weitgehend auf, sodass hier keine nennenswerten Veränderungen zu erwarten sind."
Wie funktioniert die Untersuchung?
Zu einer vollumfänglichen Verkehrsuntersuchung gehören vier zentrale Aspekte, so die Stadt:
- Der "Analysefall" (Darstellung der heutigen Situation und der Belastungen)
- Der "Prognosefall" (Darstellung der prognostizieren Belastungen ohne Umfahrung Hagsfeld)
- Die "Prognoseplanfälle" (Darstellung der prognostizierten Belastungen mit Umfahrung)
- Die Darstellung der Zu- und Abnahmen mit "Differenzplänen"
Die in der Untersuchung dargestellten Verkehrsbelastungen werden für den durchschnittlichen, täglichen Verkehr dargestellt (Kfz/24h).