Der Vorschlag der Magdeburger Experten: Bis zu sieben Tage sollen sich Arbeitnehmer künftig selbst krankschreiben dürfen. Angesichts überfüllter Wartezimmer und gestresster Ärzte und Patienten ein nachvollziehbarer Vorschlag. Tatsächlich belegen Studien, dass etwa jeder Vierte im Wartezimmer keine Behandlung durch einen Arzt bräuchte.
Jede Verschleppung ist eine zu viel
Denn klar ist: Bei ein bisschen Halsschmerzen, einem geschwollenen Wespenstich oder einer Bänderdehnung reichen Geduld, etwas Körpergefühl und bei Bedarf leichtere Medikamente aus. Einen Arztbesuch bräuchte es da nicht - einzig das schnelle Drängen des Arbeitgebers auf ein ärztlichen Attest lässt Patienten mit derartigen Leiden in die Praxen pilgern. Ihr Wegbleiben würde die Wartezimmer vermutlich spürbar leeren.
Aber: Die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Was ist beispielsweise, wenn ein Patient eine Krankheit verschleppt? Gerade die Grenzen einer harmlosen Erkältung und einer schweren Grippe, deren professionelle Behandlung entscheidend ist, sind oft fließend und für Laien nicht abschätzbar. Klar ist: Jede Verschleppung ist ein großes Risiko - deshalb sollte auch in Zukunft die Devise gelten: Im Zweifel lieber einmal mehr zum Arzt gehen, als das eine, vielleicht entscheidende Mal zu wenig. Deshalb muss die aktuelle Regel bestehen bleiben.
Liebe Community, ab sofort ruft ka-news jede Woche zwei Mal zur Themen-Diskussion auf: Montags und donnerstags veröffentlichen wir ein spezielles Debatten-Thema inklusive Umfrage - wir möchten Sie dazu ermuntern, mit anderen Usern sachlich und themenbezogen zu diskutieren. Kontroverse Diskussionen sind durchaus erwünscht, aber bitte bleiben Sie dabei stets sachlich und beachten Sie unsere Netiquette. Unser Ziel ist es, einen qualitativ hochwertigen und sachlichen Meinungsaustausch zu einem bestimmten Thema zu fördern und unter einem Artikel zu bündeln.
Was halten Sie vom Vorschlag der Magdeburger Mediziner? Sollte die Attest-Regelung geändert werden? Sagen Sie uns Ihre Meinung unter diesen Artikel!