Den Grill einpacken und ab in den Schlossgarten mit den Freunden? Ganz so einfach geht es dann leider doch nicht. Öffentliches Grillen ist im Karlsruher Stadtgebiet strikt verboten. Ausschließlich auf insgesamt sechs offiziell ausgewiesenen Grillplätzen im Oberwald, im Dammerstock auf der Rennwiese, in der Waldstadt, in Eggenstein-Leopoldshafen, in Palmbach/Stupferich und in Wolfartsweier darf nach Herzenslust gebrutzelt werden.
"Es ist keine neue Grillstelle mehr in Planung"
Aber sechs Grillflächen für über 300.000 Einwohner? An schönen Tagen könnte es da für die Hobby-Brutzler auf den Plätzen schon einmal eng werden. Bei der Stadt Karlsruhe weiß man um das Problem der fehlenden Areale. "Wir können verstehen, dass sich die Karlsruher mehr Möglichkeiten zum Grillen wünschen", heißt es vom Presseamt der Stadt auf Nachfrage von ka-news.
Neue Flächen soll es aber dennoch erst einmal nicht geben. "Es ist keine neue Grillstelle mehr in Planung", so die Stadt. Der Grund: Müll, Alkoholkonsum und Vandalismus. Vor allem letzteres habe stark zugenommen. So wurden etwa am Grillplatz in Stupferich große Mengen an Plastikmüll illegal entsorgt und verbrannt.
Vandalismus hat stark zugenommen
Auch mit dem im Jahr 2013 in der Günther-Klotz-Anlage versuchsweise eingerichteten Platz war bereits im darauffolgenden Jahr wieder Schluss. Erhebliche Brandschäden und massive Vermüllung waren damals ausschlaggebend für die Entscheidung der Stadt.

Im Jahr 2016 startete die Stadtverwaltung einen neuen Versuch: Mit einem Platz am Albgrün war ein möglicher neuer Grillplatz in Daxlanden im Gespräch. Realisiert wurde das Vorhaben bis heute nicht.
Für weitere Flächen fehle laut Stadt zum Einen ein geeigneter Standort, "zum Anderen wurden auf den bestehenden Grillplätzen in der Stadt sehr schlechte Erfahrungen gemacht", äußert sich die Stadt im Gespräch mit ka-news weiter. "In der urbanen Situation ist die Nutzung solcher Plätze immer mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden", so die Stadt gegenüber ka-news.
Grillplätze werden "vandalismussicher" gemacht
Mittlerweile hat die Stadt Karlsruhe den Kampf gegen den Vandalismus aufgenommen. "Wir sind gerade dabei, die Grillplätze nach und nach 'vandalismussicher' zu machen, etwa in dem wir Sitzgruppen aus Stein bauen", erklärt die Stadtverwaltung gegenüber ka-news. "Außerdem kontrollieren an den Wochenenden der kommunale Ordnungsdienst, das Forstamt und die Polizei regelmäßig die Grillplätze."

Und das scheint Wirkung zu zeigen: So seien im vergangenen Jahr lediglich 15 Anzeigen wegen unerlaubten Feuermachens bei der Bußgeldstelle eingegangen - laut Stadtverwaltung ein konstanter Wert. Dennoch: "Wir schätzen die Dunkelziffer jedoch deutlich höher ein, wenn wir von den zahlreichen Brandschäden und Verunreinigungen in den Karlsruher Grünanlagen ausgehen", merkt die Stadt an.
Regelverstöße kommen teuer zu stehen
Um auch die Dunkelziffer zu senken, weist die Stadt daher ausdrücklich auf die sogenannte Grillplatzordnung hin. In dieser ist festgehalten, dass man - außerhalb der angelegten Feuerstellen oder auf dem eigenen mitgebrachten Grill - kein Feuer entfachen darf. Die Grillstellen müssen zudem sauber hinterlassen werden, Grillfreunde müssen ihren Müll einsammeln und - ganz wichtig - wieder mitnehmen. Denn auch das Lagern von Abfall ist nicht gestattet.
Wer sich nicht daran hält, muss ein Bußgeld zahlen - und das ist mit 100 Euro mitunter saftiger als das Grillfleisch. Wer den Grill in einem Naturschutzgebiet oder im Wald aufbaut, muss sogar mit mehreren tausend Euro Strafe rechnen.
Wie die Stadtverwaltung gegenüber ka-news erklärt, ist es damit aber noch nicht getan: "Wir haben vor, die Kontrollen zu erhöhen und die Bußgelder noch weiter zu anzuheben!" Ob das den Vandalismus eindämmen und Karlsruhe endlich weitere Grillplätze ermöglichen kann, bleibt aber erst einmal abzuwarten.