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Karlsruhe: Unfall, Störung - oder Terrormeldung: So kommen die Hinweise auf die Anzeigen an den Haltestellen

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Unfall, Störung - oder Terrormeldung: So kommen die Hinweise auf die Anzeigen an den Haltestellen

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    Unfall, Störung - oder Terrormeldung: So kommen die Hinweise auf die Anzeigen an den Haltestellen
    Unfall, Störung - oder Terrormeldung: So kommen die Hinweise auf die Anzeigen an den Haltestellen Foto: Paul Needhem

    "Durch einen Unfall in der Karlstraße kommt es auf den Linien 2, 3, 4, 5, S52 zu Verspätungen und Zugausfällen." Eine solche oder eine ähnliche Laufschrift auf den Anzeigetafeln an den Haltestellen in Karlsruhe hat jeder Fahrgast schon einmal gesehen. Aber wie entstehen diese Texte?

    Mit den Sondertexten will der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) seine Fahrgäste auf den dynamischen Fahrgastanzeigern, wie die Anzeigen offiziell heißen, an den Haltestellen zum Beispiel im Vorfeld von geplanten Baumaßnahmen oder unvorhergesehenen Zwischenfällen informieren. Derzeit läuft beispielsweise die erste Information zur geplanten Baumaßnahme rund um das Durlacher Tor. Es gibt aber auch Vorfälle, die für die Verantwortlichen nicht im Vorfeld planbar sind. 

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Florian Kaute

    Wenn der Betrieb stockt, läuft eine Meldung

    Neben geplanten Texten sollen Fahrgäste auch schnellstmöglich über unerwartet auftretende Ereignisse informiert werden, die zu Behinderungen auf der Strecke führen. Das kann vom Rettungsdiensteinsatz bis zu einem Verkehrsunfall oder einer Fahrzeugstörung alles sein, was den Betriebsablauf verzögert oder - im schlimmsten Fall - keinen Bus- oder Bahnbetrieb zulässt.

    Für Verwirrung sorgte jüngst allerdings ein polizeilich abgestimmte Meldung zu einer Terrorlage in Karlsruhe: Für einen kurzen Moment war gemeldet worden, dass es zu einem Terroranschlag in der Stadt gekommen sei. Ein Bedienfehler, wie die VBK später mitteilen. Zu dem Fall wollen die Verantwortlichen im Gespräch mit ka-news keine Stellung nehmen.

    Sondertexte nur eine "kleine" Maßnahme der Leitstelle

    Koordiniert werden die Sondertexte in der zentralen, gemeinsamen Leitstelle der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) in der Karlsruher Gerwigstraße. "Die Fahrgastinformation stellen jedoch nur einen kleinen Teil der Gesamtverkehrskoordination da", erklärt KVV-Sprecherin Sarah Fricke gegenüber ka-news. Die Disponenten koordinieren den kompletten Verkehrsbetrieb im Liniennetz in Karlsruhe und der Region. 

    Die Texte, die später auf den Anzeigetafeln einlaufen, werden von einem Disponenten in der Leitstelle digital angelegt. Dazu können Satzbausteine genutzt werden, die um individuelle Informationen ergänzt werden. Wo sich der Vorfall ereignet hat, welche Linien von dem Ereignis betroffen sind und ob gegebenfalls ein Ersatzverkehr eingerichtet wird. Diese Infos werden zusätzlich auf die verschiedenen Online-Kanäle der Verkehrsbetriebe übertragen. Gerade bei Unfällen, Störungen oder anderen kurzfristigen und unvorhersehbaren Ereignissen ist das von Bedeutung.

    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild).
    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild). Foto: Thomas Riedel

    Am Info-Arbeitsplatz entstehen die Sondermeldungen 

    Zur Hauptverkehrszeit unter der Woche arbeiten in der Zentralen Leitstelle insgesamt 16 Mitarbeiter im Dispositionsbereich, vier davon für die VBK. Aufgabe der Disponenten ist es, den Verkehr in Karlsruhe und darüber hinaus in der Region zu koordinieren.

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    Foto: KVV

    Darunter ist jeweils ein Mitarbeiter am sogenannten Info-Arbeitsplatz der VBK und einer am Info-Arbeitsplatz der AVG tätig. Dieser Platz ist aber nicht rund um die Uhr besetzt. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten und in den Pausen übernehmen andere Disponenten die Arbeit des Info-Mitarbeiters. Die jeweiligen Mitarbeiter am Info-Arbeitsplatz sind für die Fahrgastinformation zuständig.

    Behörden und Fahrer informieren über Vorfälle 

    Ihre Informationen beziehen die Verkehrsgesellschaften vom Fahrpersonal in den Bussen und Bahnen und den Behörden. Die Verkehrsleitstelle hat zusätzlich eine Direktverbindung zur Funkleitzentrale der Polizei, sodass Informationen über Zwischenfälle schnellstmöglich auf die Tafel gelangen. Die Leitstelle ist generell rund um die Uhr besetzt, um bei Unfällen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen vorbereitet zu sein.

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    Foto: Thomas Riedel

    Wie viele Texte wöchentlich auf der Anzeigetafel erscheinen, hängt natürlich stark von der jeweiligen Verkehrslage ab und variiert daher stark. "Im Schnitt sind es rund 30 außerplanmäßige Texte pro Woche", so die Sprecherin des KVV. Davon ausgenommen sind Baustellenmeldungen für längerfristig geplante Maßnahmen, wie ab Donnerstag rund um das Durlacher Tor.

    Übrigens: Unabhängig vom Info-Text werden die Minuten-Anzeigen der einzelnen Linien befüllt: Ein automatisches Ortungssystem stellt die Position der einzelnen Bahnen fest und berechnet, wann sie an der Haltestelle sind - oder eben auch nicht.

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    3, 2, 1 - weg ist sie: Warum verschwinden Karlsruher Bahnen von der Info-Tafel?

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