Straßen, die etwa nach dem als antisemitisch geltenden Historiker Heinrich von Treitschke oder dem ehemaligen Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Hermann von Wissmann, benannt sind, gehören nach Ansicht der Grünen-Stadträte aus dem Stadtbild verbannt. In Reaktion eines Antrags der Grünen hat die Stadtverwaltung nun zugesagt, die entsprechenden Straßenschilder mit zusätzlichen Informationen zur historischen Einschätzung zu ergänzen. Dennoch steht die Forderung weiter im Raum, die Straßen langfristig umzubenennen. Wir wollten wissen, ob sich auch die Leser an den umstrittenen Namenspatenschaften stören.
Mit 38,10 Prozent gab zwar eine Mehrheit an, sich nicht an einer "Treitschkestraße" oder "Lüderitzstraße" zu stören. Jedoch lag der Anteil der kritischen Stimmen mit fünf Prozentpunkten Unterschied auf einem ähnlichen Niveau: 33,07 Prozent der Stimmen wählten die Antwort: "Ja, diese Namen haben nichts in einer Stadt wie Karlsruhe zu suchen. Die Straßen müssen umbenannt werden!"
Ebenfalls als kritisch empfanden 17,20 Prozent der Umfrageteilnehmer die umstrittenen Namen. Jedoch halten sie die Ergänzung mit einer kritischen historischen Kommentierung für ausreichend. Kein Interesse an dem Thema zeigten dagegen 11,63 Prozent der Umfrageteilnehmer.
Umfrage: Rechnet sich die Abschaffung der Brötchentaste?
Manch Mühlburger oder Durlacher Bürger mag sich wohl wünschen, dass auch die Brötchentaste eher mit kritischen Hinweisschildern ausgestattet als abgeschafft würde. Diese Vermutung legen 12.000 Unterschriften nahe, die in den beiden Stadtteilen für den Erhalt des kostenlosen Kurzparkens gesammelt wurden. Eines der Argumente: Die Ersparnis der Stadt werde durch sinkende Umsatzzahlen bei ausbleibendem Publikumsverkehr in den Geschäften zunichte gemacht. Wir wollen in unserer heutigen Umfrage von Ihnen wissen, ob Sie dieses Argument für plausibel halten.