Am Wochenende kamen bereits die ersten Ukraine-Flüchtlinge im Karlsruher Landkreis an. Allein in den nächsten Tagen sollen mindestens noch drei weitere Busse folgen - mit rund 170 Insassen an Bord. Alle Flüchtlinge können untergebracht werden, wie Schnaudigel auf einer Pressekonferenz am Dienstagmittag betont. 

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"Nichts anderes, als bei anderen Flüchtlingen"

Allerdings habe der Landkreis entsprechende Vorbereitungen im gesamten Kreis getroffen. Der Grund: Schätzungen zufolge sollen bis zu 9.000 Ukraine Flüchtlinge in Karlsruhe und Umgebung untergebracht werden. 

Christoph Schnaudigel, Landrat vom Landratsamt Karlsruhe
Christoph Schnaudigel, Landrat vom Landratsamt Karlsruhe | Bild: Thomas Riedel

"Alles ist nur eine Schätzung, aber wir müssen wohl mit zirka einer Million Flüchtlinge in die Bundesrepublik rechnen. Diese werden nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt. Das ist nichts anderes, als bei den anderen Flüchtlingen", so Schnaudigel weiter. Demnach sollen bis zu 30.000 Personen nach Baden-Württemberg kommen, davon rund 5.200 in den Landkreis Karlsruhe. Hinzu kommen zirka 3.500 Flüchtlinge, die in der Stadt Karlsruhe untergebracht werden müssen. 

Weitere Schlafplätze in Planung

Schnaudigel blickt dieser hohen Zahl aber relativ gelassen entgegen, man habe schließlich bereits Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 sammeln können. "Wir hatten damals in den Unterkünften alleine im Landkreis über 5.000 Flüchtlinge untergebracht. In Hochzeiten hatten wir um die 700 Flüchtlinge monatlich, die zum Teil auch in den Unterkünften vom Land untergebracht wurden. Wir gehen davon aus, in den nächsten Tagen bis zu 1.000 Plätze bereitstellen zu können", sagt er. 

Flüchtlingsbus aus der Ukraine erreicht Stutensee
Ukraine-Flüchtlinge kommen mitten in der Nacht in Stutensee an. | Bild: Thomas Riedel

Unter anderem sollen diese in Malsch, Kronau und Ispringen - zusätzlich zu den bereits vorhandenen 5.000 Plätzen - geschaffen werden. Doch damit bleiben immer noch um die 3.000 Personen über. Stellt sich die Frage: Wohin mit ihnen?

Appell an Privathaushalte und Vermieter

Hier kommen die privaten Haushalte in Karlsruhe ins Spiel. "Mein Appell an alle Privatpersonen  ist, nochmal zu prüfen, ob es nicht möglich ist, Unterkünfte bereitzustellen", so der Landrat. Diese können sich dann bei den jeweiligen Städten und Gemeinden melden. Zwar sei dies "noch nicht formalisiert", es würde aber bereits auf solche Angebote zugegriffen werden.

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"Das Gebot der Stunde ist einfach die Unterbringung. Wir müssen schauen, in möglichst kurzer Zeit so viele Plätze wie möglich zu schaffen", erklärt Schnaudigel.