Die Täter hatten sich gezielt abgelegene Immobilien ausgesucht, in denen sie größere Menge Bargeld in Tresoren vermuteten. Diese räumten sie meist direkt vor Ort aus. Auf die Spur der möglichen Täter kamen die Ermittler nach einem Einbruch in ein Autohaus in Neckartenzlingen am 11. Juni, bei dem sie gestört wurden und ohne Beute flüchten mussten.
Busunternehmen aus der Region stark betroffen
Dabei war ein 47-jähriger Mittäter auf der Flucht im Neckar zu Tode gekommen. Im Zuge der Nachforschungen bekam die Polizei erste Hinweise auf weitere Täter aus der Gruppe, die sich auf das Aufbrechen von Tresoren in Firmen, Autohäusern und Freizeiteinrichtungen, wie Freibädern oder Golfclubs spezialisiert hatte. Zuletzt standen Busunternehmen, Schotter- und Betonwerke im Visier der Einbrecher.
Dabei ist die Liste der Tatorte lang und bietet auch mindestens drei Taten im Gebiet des Karlsruher Polizeipräsidiums: Am 12. Juni kam es zu einem Einbruch bei einem Busunternehmen in Pforzheim, bei dem mehrere Hundert Euro Bargeld erbeutet wurden. Auch in Bretten traf es ein Busunternehmen: Am 13. Oktober räumten die Täter Tresor aus - auch hier wurden einige Hundert Euro erbeutet.
Am 26. Oktober kam es zudem in Birkenfeld in Gräfenhausen zu einer Doppeltat durch die Gruppe. Zuerst erbeuteten sie in einer Fensterfirma Werkzeug und einen Hubwagen. Wenige Stunden später brachen sie den Tresor eines Busunternehmens auf. Daraus klauten sie die Schlüssel für die Busse.
Die Spur der Einbruchsserie führt insgesamt quer durch Baden-Württemberg - von den Kreisen Karlsruhe, Enzkreis, Heilbronn, Ludwigsburg über Böblingen, Tübingen, Reutlingen, Esslingen und Ulm bis nach Freising in Bayern.
Alle Täter können festgenommen werden
Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen erfolgten zwischen Februar und November insgesamt 16 Einbrüche beziehungsweise Einbruchsversuche, die der Tätergruppe zugeordnet werden konnten. Bei ihren Streifzügen erbeuteten die Einbrecher insgesamt rund 200.000 Euro Bargeld und verursachten dabei Sachschaden in nahezu gleicher Höhe.
Am vergangenen Donnerstag, den 6. November griffen die Ermittler schließlich zu: In einer großangelegten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion mit Polizisten der Präsidien Karlsruhe und Ludwigsburg, der Kriminalpolizeiinspektion Freising sowie Unterstützung von Spezialkräften seitens des Polizeipräsidiums Einsatz wurden zeitgleich die Wohnungen der Hauptverdächtigen in Neckartenzlingen, Böblingen, Holzgerlingen, Aidlingen, Pforzheim, Bretten und Freising durchsucht.
Ermittlungen dauern weiter an
Hierbei konnten alle Personen im Alter zwischen 24 und 44 Jahren festgenommen werden. Drei der Tatverdächtigen waren in derselben Nacht noch auf Einbruchstour in Kirchheim. In einem dortigen Autohaus hatten sie einen Tresor erbeutet, den sie in einem Schotter-und Betonwerk auftrennten und leer zurück ließen. Beim Versuch auch hier den Tresor mitzunehmen, sind die Täter offenbar gestört worden. Er blieb unversehrt und wurde lediglich an einen anderen Ort geschleppt.
Alle sieben Festgenommenen wurden dem zuständigen Haftrichter vorgeführt, der die von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beim Amtsgericht Stuttgart zuvor beantragten Haftbefehle bewilligte. Die Polizei stellte bei der Durchsuchung unter anderem Diebesgut aus Baumärkten, wie Trennscheiben, Handschuhe, Funkgeräte und vieles mehr, sowie entsprechende Einbruchswerkzeuge sicher.
Den größten Teil der bei den Taten verwendeten Werkzeuge hatten die Täter unmittelbar im Anschluss an die Einbrüche entsorgt. Die Ermittlungen dauern derzeit weiter an.
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