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Karlsruhe: Toter in der Amalienstraße: Polizei fahndet weiter nach zweitem Täter

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Toter in der Amalienstraße: Polizei fahndet weiter nach zweitem Täter

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    Toter in der Amalienstraße: Polizei fahndet weiter nach zweitem Täter
    Toter in der Amalienstraße: Polizei fahndet weiter nach zweitem Täter Foto: Igor Myroshnichenko

    Es ist der 26. Februar dieses Jahres in den Abendstunden: In der Amalienstraße in der Karlsruher Innenstadt herrscht helle Aufregung. Ein 43-Jähriger wird schwerverletzt auf der Straße gefunden, erliegt später seinen Verletzungen. Die Spuren am Tatort führen zum Cousin des Toten. Er soll seinen Verwandten mit einem 20 Zentimeter langen Messer in die Brust gestochen haben. Mit seiner Festnahme sind die Ermittlungen der Karlsruher Polizei aber noch nicht abgeschlossen. 

    Schwiegersohn entzieht sich der Polizei

    Vom Schwiegersohn des 49-Jährigen, der den Geschädigten mit einer Schusswaffe in die linke Schläfe geschossen haben soll, fehlt bislang noch jede Spur. Vermutet wird, dass sich der 37-Jährige nach der Tat in die Türkei abgesetzt haben könnte.

    Ob er sich tatsächlich dort aufhält oder sich in ein anderes Land abgesetzt hat, ist derzeit noch nicht klar, wie eine Sabine Doll, Pressesprecherin der Karlsruher Polizei, auf Nachfrage von ka-news erklärt. Der 37-Jährige werde derzeit noch international mit Haftbefehl gesucht. "Aktuell ist nicht aber nicht klar, wo sich der Gesuchte befindet."

    Übernehmen Spezialisten des LKA den Fall aus Karlsruhe?

    Generell denkbar wäre, dass sich das Landeskriminalamt (LKA) bei der Fahndung einschalten könnte. Sogenannte Zielfahnder des LKA kommen dann zum Einsatz, wenn eine Fahndung der Polizeibehörden nicht zur Festnahme führen konnte - und zwar sowohl national als auch international.

    Aber wie wird nach jemandem gefahndet, der nicht gefunden werden will? Bei den Zielfahndern handelt es sich nach Aussage des LKA um erfahrene Ermittler, die umfangreiches Aktenmaterial, Spuren und Hinweise analysieren und bewerten. Der Gesuchte wird von den Spezialisten komplett durchleuchtet. "Zielfahnder können bei ihrer Arbeit auf ein großes Netz von Kontakten zu anderen Kriminalämtern zurückgreifen", erklärt LKA-Pressesprecher Horst Haug im Gespräch mit ka-news.

    Doch nicht jeder Straftäter, der sich ins Ausland abgesetzt hat, wird automatisch ein Fall für die Zielfahnder. "Damit die Zielfahnder eingeschaltet werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein", schildert Haug. Auf der einen Seite entscheidet die Schwere der Straftat darüber, ob die Zielfahnder sich des Falls annehmen. "Bei Tötungs-, schweren Sexual-, Wirtschafts- oder Drogendelikten kann eine Zielfahndung erforderlich werden", so der Pressesprecher.

    Zudem werden Zielfahnder aktiv, wenn von der gesuchten Person eine Bedrohung für die Allgemeinheit ausgeht. In welchen Fällen die Zielfahnder aktuell ermitteln und ob sich darunter auch die Fahndung nach dem Flüchtigen aus Karlsruhe befindet, will Haug aus einsatztaktischen Gründen nicht verraten.

    Prozess vor dem Karlsruher Landgericht läuft bereits

    Indes hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Komplizen des Gesuchten vor dem Karlsruher Landgericht bereits begonnen. Seit Mittwoch muss sich der Schwiegervater des 37-Jährigen wegen Mordes verantworten. Beim Prozessauftakt wollte der Angeklagte zu den Vorwürfen, die gegen ihn im Raum stehen, keine Stellung beziehen.

    Der 49-Jährige sitzt bereits seit Anfang März in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bislang sieben Verhandlungstage angesetzt. In dieser Zeit wollen die Karlsruher Richter Zeugen und Sachverständige anhören. Das Urteil wird derzeit für Ende November erwartet.

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